Verbraucherpreise OECD hebt die Inflationsprognose an

Die Folgen der Pandemie werden auch noch im kommenden Jahr zu spüren sein.
Frankfurt Die OECD hat ihre Inflationsprognose für die G20-Länder angehoben. Sie geht jetzt davon aus, dass die Verbraucherpreise im gesamten Jahr 2021 um 3,7 Prozent und 2022 um 3,9 Prozent steigen werden. Vor allem für das kommende Jahr hat die OECD ihre Prognose gegenüber der Prognose aus dem Mai deutlich angehoben – um einen halben Prozentpunkt. Für die Euro-Zone prognostiziert sie für 2022 eine Inflation von 1,5 Prozent, für Deutschland 1,9 Prozent; auch diese Werte sind höher als im Mai.
Zugleich geht sie allerdings davon aus, dass die laufenden Spitzenwerte zurückgehen. Ende 2021 erwartet sie in den G20-Ländern ein Preisniveau von 4,5 Prozent über dem Vorjahrniveau. Zwölf Monate später dann nur noch einen Wert von 3,5 Prozent.
Die Folgen der Pandemie werden also auch im kommenden Jahr noch zu spüren sein, aber auch wegen des Wegfalls von Basiseffekten in der Statistik zurückgehen.
„Der Druck auf der Angebotsseite sollte allmählich abnehmen“, heißt es mit Blick auf Lieferengpässe. Zugleich erwartet die in Paris ansässige Organisation nur einen moderaten Anstieg der Löhne. „Die Inflationserwartungen sind immer noch verankert, aber auf kurze Sicht gibt es ein Risiko“, heißt es weiter.
Die Organisation empfiehlt, die Unterstützung durch die Finanz- und die Geldpolitik beizubehalten. Zugleich fordert sie klare Konzepte zur Normalisierung der Geldpolitik: Zuerst solle die Rücknahme von Notfallmaßnahmen erfolgen, dann eine Stabilisierung der Bilanzen und anschließend eine Erhöhung der Zinsen. Ohne eine deutliche Ansage, heißt es, könne es zu signifikanten Kursreaktionen an den Kapitalmärkten kommen.
Grundlage für diese Prognosen und Empfehlungen ist das Szenario einer fortgesetzten, aber allmählich langsamer werdenden wirtschaftlichen Erholung. Das weltweite Wachstum veranschlagt die OECD minimal unter ihrer Maiprognose auf 5,7 Prozent für 2021 und 4,5 Prozent für 2022.
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