Am 27. Juli erlebte Chinas Börse den größten Tageseinbruch seit acht Jahren. Wie weit es noch nach unten geht, kann niemand sagen. Doch der Einbruch wäre vermutlich noch schlimmer ausgefallen, wenn die Börsenaufsicht und die Zentralbank nicht neue Hilfen angekündigt hätten.
Indem die chinesische Regierung Privatanleger in Aktien drängt, versucht sie, das Finanzierungsproblem für Unternehmen zu lösen – und die Schwächen des Bankensektors zu vertuschen.
Einmal angefangen, kommt der Staat nun nicht mehr aus der Sache heraus: Damit die Strategie aufgeht, sich das Ersparte für Kleinanleger mehrt und Firmen an Geld kommen, müssen die Kurse oben bleiben. Einen Crash kann man sich schon wegen der Reputation im Grunde nicht leisten.
Die Hilfsprogramme der Regierung nutzen sich ab – oder besser: sie nützen nichts, wenn gleichzeitig immer mehr Anleger nicht mehr an die Börsen glauben.
Wenig. Der Aktienmarkt hat sich schon lange von der Realwirtschaft entkoppelt.
Chinesen sind zwar emsige Sparer. Sie haben aber nur einen kleinen Teil ihres Geldes in Aktien investiert. Fünf Prozent der Ersparnisse stecken in Wertpapieren.
Besonders exportorientierte deutsche Unternehmen. Für Volkswagen und Daimler ist China enorm wichtig. Auch Chemiekonzerne wie Bayer und BASF geraten unter Druck.
Lange Zeit durften Ausländer nicht an Chinas Börsen handeln. Peking hatte seine Finanzmärkte weitgehend abgeschottet. Dadurch schlagen Turbulenzen in China nur sehr abgeschwächt auf internationale Börsen durch.
Seit den Turbulenzen ziehen viele internationale Anleger ihr Geld über die Börse in Hongkong wieder aus dem chinesischen Festland ab. Bis Wochenanfang waren auf diesem Weg bereits mehr als sechs Milliarden US-Dollar abgeflossen.
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ein interessanter Artikel, wobei ich dem Autor nicht zustimmen kann, das der Überraschungseffekt Ziel der Notenbanker ist. Gerade im Fall der Schweiz war man ja nicht am Aufwerten des Franken interessiert. Aber da sind wir schon an einem entscheidenden Punkt: die Berichterstattung über unterschiedliche Notenbanken und ihre Politik ist sehr inkonsistent.
Bei der Schweiz z.B. wurde argumentiert, dass sie sich es nicht mehr leisten konnte, den Fanken niedrig zu halten. Und nach dem Aufwerten waren die Schweizer Devisenreserven in Franken natürlich weniger wert, was als großer Verlust dargestellt wurde.
China hingegen, machte dasselbe und schwächte die eigene Währung und lies sie kontrolliert über die Jahre etwas ansteigen (von Marktschwankungen kann dabei aber keine Rede sein!), in diesem Fall wird das aber argumentiert, als wäre das ganz einfach und ganz normal und ohne jedes Problem für China. Die letzten Tage erfolgte dann die Abwertung der chin. Währung, gleichzeitig wurde aber berichtet, dass China Dollar verkaufen würde. Die Abwertung muss aber mit dem Kauf verbunden sein!
Dann wurde argumentiert, die Börsen stürzten ab, weil ein Währungskrieg befürchtet wurde. Bisher hiess es immer die Börsen wären wegen dem vielen Zentralbankgeld so hoch wie sie sind. Im Falle eines Währungskrieges würde sich das ja nochmal beliebig verstärken, die Börsen also nochmal steigen.
Mir fehlt hier eine konsistente Berichterstattung, die die Gesamtlage und den einzelnen Notenbanken auf die Finger sieht und das erklärt und darlegt. Wobei das Handelblatt noch gut ist.
Lassen wir Polemik außen vor:
Währungen sind manipulierbar, sind manipuliert.
Sie sind keine knappen Güter und für die Wertaufbewahrung ungeeignet.
Man beachte: eine Währungs-Abwertung ist also ein Währungshüten. ;-)) Lächerlich...
In dem weltweiten kompetitiven Abwertungskrieg können "währungshütende" Notenbanken ihre Währungen nur sukkzessive zerstören.
Ultimative Folge dieser "Währungshüterei" wird eine globale Währungskrise aller maßgeblichen ungedeckten Papierwährungen sein.