Im Oktober 1990 hat Olivier Blanchard, Professor der Volkswirtschaftslehre am Massachusetts Institute of Technology (MIT), eine alte Frage beantwortet. Wie viele Schulden kann sich ein Staat leisten? Grob unterscheidet er drei Szenarien.
Das Bruttoinlandsprodukt wächst in einem Jahr um zwei Prozent, ein Land muss auf alle Staatspapiere durchschnittlich zwei Prozent Zinsen zahlen. Das Staatsdefizit ist tragfähig, wenn das Land einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen kann, also Staatsausgaben gleich Steuereinnahmen sind.
Das Bruttoinlandsprodukt wächst um zwei Prozent, der Staat kann sich günstig refinanzieren und zahlt auf Staatsanleihen weniger als zwei Prozent Zinsen. Das Staatsdefizit ist sogar dann tragfähig, wenn dem Staat weniger Steuern zufließen als er Geld ausgibt.
Das Bruttoinlandsprodukt wächst wieder um zwei Prozent, allerdings wollen Investoren mehr als zwei Prozent Zinsen pro Jahr, um ihr Geld dem Staat zu leihen. Das Staatsdefizit ist nur dann tragfähig, wenn die höheren Zinszahlungen über erhöhte Steuereinnahmen in gleichem Umfang gedeckt sind.
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"japanischen Ausland"
Das ist wohl wieder Inland. Das ist einer der stärksten
Kommentare 2014, ein Kunstwerk.
Liebes HANDELSBLATT, liebe Redaktion,
der Satz oben in Ihrem Text, "Unser Anliegen ist es, dass es dabei inhaltlich, aber nicht persönlich zu Sache geht, meinungsfreudig, aber nicht bis ins Extreme." sollte mit dem benutzten Wort "zu" in "zur" geändert werden.
Überlegen Sie doch mal, dann kommen Sie schon darauf.
Herr Oliver [email protected]"mich darauf hin, dass das frische Geld seine Kapitalkraft im "japanischen Ausland" erledigt und nicht im Japan."
Wo ist den das?
Und es ist doch eher zu vermuten, dass wenn die Notenbank Japans die Geldbasis vergrößert, dass die Vermögenden in Japan dann erst recht Geld ins Ausland verbringen, weil sie sich dadurch nur darin bestätig sehen damit richtig und logisch zu handeln.
Daraus schließe ich, dass die Maßnahmen der Regierung und der Notenbank in Japan das glatte Gegenteil von dem erzeugt, was offiziell beabsichtigt ist.
Damit wird Japan derzeit als Cash-Cow regiert. Als intelligente Kontrareaktion müsste man deshalb im richtigen Augenblick in Japan investieren.
So gesehen ist es wirtschaftlich nicht unlogisch, was in Japan passiert. Der Erklärungsansatz der japanischen Regierung ist nur ein anderer, ein erratischer.
Es ist doch eher zu vermuten, dass ein durchschnittlich intelligenter Japaner sein Geld ins Ausland bringt bzw. sein Vermögen in eine Auslandswährung tauscht.
Wenn die japanische Notenbank die Geldbasis extrem vergrößert und das Wirtschaftswachstum in Japan trotzdem bei nur einem Prozent liegt, dann deutet dies für mich darauf hin, dass das frische Geld seine Kapitalkraft im japanischen Ausland erledigt und nicht im Japan.
Ich vermute deshalb, dass die vermögenden Japaner dem japanischen Staat nicht mehr vertrauen. Dann also ist es sehr naheliegend, dass die Japaner sehr viel Vermögen im Euro, Pfund, Schweizer Franken und US-Dollar angehäuft haben dürften.
Dann sollte doch der Schluss logisch sein, dass im Fall einer Eskalation in Japan immense Kapitalbeträge aus diesen Währungen abgezogen werden, weil die Japaner im Fall einer Wirtschaftseskalation im Heimatland eine Kapitaldeckung zur Deeskalation benötigen.
In der Stellen "Österreichischen Schule der Nationalökonomie" steht geschrieben, dass ich schon mal Champagner bereitstellen soll und sich die Franzosen in Dankbarkeit ergehen würde und dass das ganze Giralgeld beim Deister wäre? Sorry, aber das ist Mumpitz, Frau Trauen, und keine Analyse.
Was Sie beschreiben, das ist eine demagogische Apokalypse ohne jeden Beleg.
"Staatsbankrott Japans"
Geht nicht, die erzeugen einfach neues Geld.
Herr Klima, das ist eine verkürzte Analyse. Beschäftigen Sie sich ein wenig mit der "Österreichischen Schule der Nationalökonomie". Daher kommen meine Ableitungen nämlich!
Frau Trauen, nehmen Sie es mir bitte nicht übel, wenn ich ihnen schreibe, dass ich analytische Antworten bevorzuge.