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Daimler-Aktie Keine andere Aktie aus dem Dax ist so niedrig bewertet, wie die Daimler-Aktie

Die meisten Experten halten die Daimler-Aktie für unterbewertet. Grund dafür sind die starken Kennzahlen. Doch es gibt auch Risiken, die die ganze Branche betreffen.
23.07.2021 - 13:18 Uhr Kommentieren
Das durchschnittliche Kursziel der Daimler-Aktie liegt laut Experten liegt bei knapp 95 Euro. Das entspricht einem weiteren Kurspotenzial von gut 25 Prozent.
Daimler: Aktie im Blick

Das durchschnittliche Kursziel der Daimler-Aktie liegt laut Experten liegt bei knapp 95 Euro. Das entspricht einem weiteren Kurspotenzial von gut 25 Prozent.

Wer vor genau einem Jahr, am 23 Juli 2020, Daimler-Aktien gekauft hat, konnte sein Kapital zwischenzeitlich verdoppeln. Seit März 2020 hat sich der Kurs mehr als verdreifacht. Kein anderer Dax-Titel war in diesem Zeitraum so erfolgreich.

So steht es aktuell um die Daimler-Aktie:

Keine andere Aktie aus dem Dax ist so niedrig bewertet, wie die Daimler-Aktie. Die niedrige Aktienbewertung resultiert aus Konzerngewinnen, die sehr viel stärker als der Kurs steigen.

Im ersten Quartal fuhr Daimler einen Nettogewinn von 4,3 Milliarden Euro ein. Das ist etwa 25-mal so viel wie im Vorjahr. Schon bis Ende März hat Daimler damit mehr verdient als im gesamten Coronajahr 2020, als der Nettogewinn nur 3,6 Milliarden Euro betragen hatte.

Demnach kostet ist jeder Anteilsschein nur das Siebenfache des für 2021 erwarteten Jahresnettogewinns. Das ist sehr günstig. Für alle Dax-Konzerne beträgt das KGV im Durchschnitt 16, die anderen 29 Papiere sind damit durchschnittlich doppelt so teuer. Der Daimler-Aktienkurs liegt aktuell bei 74,16 Euro (23. Juli). Den aktuellen Kurs der Daimler-Aktie finden Sie hier.

Das sagen die Analysten zur Daimler-Aktie:

Die meisten Experten halten Daimler aufgrund der starken Kennzahlen für unterbewertet. 22 von 29 Bankhäusern und Analysten, die das Unternehmen und seine Aktie beobachten und bewerten, empfehlen sie zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel aller Experten liegt bei knapp 95 Euro. Das entspricht einem weiteren Kurspotenzial von gut 25 Prozent.

Analysten kommen derzeit kaum noch hinterher, ihre Gewinnschätzungen nach oben zu setzen. Rechneten sie vor einem Jahr noch mit einem Gewinn von gut vier Euro je Aktie für dieses Jahr, so liegen die Schätzungen aktuell bei über zehn Euro. Das wären mehr als elf Milliarden Euro für den Gesamtkonzern – und damit mehr als dreimal so viel wie im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Analysten überzeugt auch die konzerneigene Strategie, das Lkw-Geschäft abzuspalten und sich künftig auf die Marke Mercedes zu konzentrieren und so den Status des Premiumherstellers stärker hervorzuheben.

Im Idealfall soll ein der Spin-off der Lkw-Sparte für die Anleger einen Mehrwert von mehr als 40 Milliarden Euro bringen. Geplant ist nämlich ein Börsengang, bei dem Daimler-Aktionäre in einem bestimmten – und bislang noch nicht festgelegten – Verhältnis die neuen Aktien der Daimler Truck AG in ihr Depot gebucht bekommen. Lesen Sie den vollständigen Artikel: Källenius bricht Konglomerat auf: Aus Daimler wird wieder Mercedes-Benz, Truck-Sparte geht an die Börse

Das heißt: Für das Unternehmen gibt es keine Einnahmen wie bei einem herkömmlichen IPO. Nutznießer sind allein die Aktionäre.

Das sind die Risiken der Daimler-Aktie:

Ausschließlich ungetrübt ist der Blick der Analysten auf Daimler allerdings nicht: So besteht die Sorge, dass die Pkw-Margen ihren Zenit bereits 2021 erreicht haben könnten. Dass sich also die heutigen Gewinne samt Erwartungen fürs Gesamtjahr in den Folgejahren kaum weiter steigern lassen.

Das ist im Übrigen auch der Grund für die niedrigen Aktienbewertungen der beiden Wettbewerber BMW und VW. Auch hier dominiert die Befürchtung, dass sich die hohen Gewinne nicht auf die neue Welt der Elektroautos übertragen lassen. Denn die Deckungsbeiträge von Elektroautos sind nämlich im Vergleich zu Diesel und Benzinern deutlich geringer. Erhöht Daimler nun den Anteil seiner Strom-Modelle in der Flotte schneller als geplant, dürfte darunter die Rendite leiden.

So sieht das Branchenumfeld von Daimler aus:

Daimler ist gemessen an der Relation aus Konzerngewinn und seinem Börsenwert von aktuell gut 80 Milliarden Euro die preiswerteste Aktie im Dax. Gleich dahinter folgen allerdings mit BMW und Volkswagen zwei Wettbewerber. Insofern ist die niedrige Bewertung branchentypisch.

Zusammen dürften die drei Hersteller in diesem Jahr mehr als 30 Milliarden Euro Nettogewinn einfahren. Das wäre so viel wie noch nie und entspricht fast einem Drittel der prognostizierten Gesamtsumme für alle 30 Dax-Konzerne. Das unterstreicht die hohe Bedeutung der Automobilwirtschaft für Deutschlands börsennotierte Großindustrie.

Ein Grund für die niedrige Branchenbewertung ist, dass Anleger mit sinkenden Gewinnen für die Jahre nach 2021 rechnen. Denn die Hersteller müssen in die Produktion der weniger margenträchtigeren Elektroautos auch viele Milliarden Euro investieren.

Das gilt auch für Daimler. Doch erst einmal profitieren die Stuttgarter wieder einmal vom sogenannten S-Klasse-Effekt. Alle sieben Jahre bringt der Autobauer eine neue Version der meistverkauften Luxuslimousine der Welt auf den Markt. Wann immer dies geschieht, schnellen die Deckungsbeiträge nach oben.

Der Grund: Mit der S-Klasse fährt Daimler zum Teil operative Umsatzrenditen von mehr als 20 Prozent ein. Kein anderes Fabrikat der Schwaben ist in der Summe so profitabel.

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