Elektrokonzern: Sharp-Aktie bricht um ein Drittel ein
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ElektrokonzernSharp-Aktie bricht um ein Drittel ein
Anleger des japanischen Elektronikkonzerns Sharp reagieren verunsichert auf Berichte über eine Kapitalherabsetzung um 99 Prozent: Die Sharp-Aktie bricht am Montag um bis zu 31 Prozent ein.
11.05.2015 - 13:14 Uhr
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Der japanische Elektronikkonzern Sharp
Das Unternehmen ist ein wichtiger Zulieferer etwa für Apple.
Tokio Der japanische Elektronik-Konzern Sharp will mit radikalen Kapitalmaßnahmen die Voraussetzung schaffen, um dringend benötigtes Geld von neuen Investoren zu bekommen. Sharp teilte am Montag mit, es werde über eine Kapitalherabsetzung nachgedacht. Diese gilt aus Voraussetzung, um Altlasten aus der Bilanz zu bekommen und in näherer Zukunft wieder Dividenden zahlen zu können.
Die Anteilsscheine der jetzigen Eigentümer würden durch die Ausgabe von Vorzugsaktien allerdings deutlich verwässert. Denn mehrere Papiere könnten zu einer neuen Aktie zusammengefasst werden. Deswegen brachen Sharp-Papiere zu Wochenbeginn zeitweise um bis zu 31 Prozent ein und notierten so niedrig wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr.
Die Top- und Flop-Aktien im April 2015
Das Paderborner Unternehmen senkte Mitte April seine Prognose für Umsatz und operativen Gewinn im laufenden Geschäftsjahr 2014/2015 und löste damit den heftigsten Kurseinbruch seit 2008 aus; an einem Tag brachen die im MDax notierten Titel sogar um bis zu 15,3 Prozent ein. Weitere Kursrückgänge lassen die Aktie auf den letzten Platz im 110 Werte umfassenden HDax fallen. Die ursprünglich anvisierten Ziele werden der Firma zufolge nicht erreicht. Wincor Nixdorf erwartet einen Umsatzrückgang um drei bis fünf Prozent. Kursentwicklung im April: -22,9 Prozent
Auch der Baukonzern Bilfinger, dessen Aktien ebenfalls im MDax notieren, enttäuschte im April die Börsianer. Zum fünften Mal senkte er die Prognose und schockte damit die Investoren. Sie flüchteten in Scharen; die Aktien stürzten an einem einzigen Tag in der Spitze um mehr als 16 Prozent ab; die Aktie landet auf dem vorletzten Platz im HDax, dem Sammelindex aus Dax, MDax, und TecDax. Wegen der schlechten Entwicklung des Öl- und Gasgeschäfts in den USA sowie einer sinkenden Nachfrage in der Kraftwerksparte rechnet der Konzern mit "erheblichen Rückgängen" beim operativen Gewinn. Kursentwicklung im April: -16,5 Prozent
Die Aktie des Technologiekonzerns Jenoptik, die zum TecDax gehört, verliert 15 Prozent an Wert. Offenbar wirkt nach, dass die österreichische ECE Industriebeteiligungen GmbH ihren kompletten Anteil am deutschen Technologiekonzern verkauft hat. Das sei eine Überraschung gewesen, schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank Anfang April in einer Studie. Die Veräußerung sieht Schlamp eigentlich nicht negativ. Die Fundamentaldaten seien unberührt geblieben. Ende März hatte Finanzvorstand Andreas Günther das Unternehmen verlassen. Sein Nachfolger Hans-Dieter Schumacher hielt aber bislang an bereits eingeleiteten Maßnahmen, zum Beispiel der Umstellung der Finanzierungsstruktur, fest. Kursentwicklung im April: -15,0 Prozent
Noch eine Enttäuschung, die eine Aktie innerhalb weniger Tage in die Riege der schlechtesten zehn Papiere des HDax schiebt: Der Autozulieferer ElringKlinger frustrierte Ende April die Anleger mit einer Gewinnwarnung. Die negative Überraschung bei der Gewinnentwicklung im ersten Quartal sowie die negativen Aussichten hätten seine vorsichtige Einschätzung für den Autozulieferer untermauert, schrieb Michael Raab vom Analysehaus Kepler Cheuvreux in einer Studie. Tragisch: Zumindest die zurückliegende Ergebnisschwäche resultiert anscheinend nicht aus einer mangelnden Nachfrage. Im Gegenteil: Einige Produkte seien offenbar so gefragt, dass die Produktionskapazitäten an die Grenze stießen, erklärt Raab. Kursentwicklung im April: -12,6 Prozent
Unter dem niedrigen Zinsumfeld leiden Versicherer, die mit ihren Rücklagen weniger Erträge erzielen. So macht Mark Cathcart vom Analysehaus Jefferies denn auch die „anhaltende Zinserosion in der Vermögensverwaltung“ neben eingetrübten Ergebnisperspektiven dafür verantwortlich, dass Versicherer-Aktien derzeit eine Flaute durchmachen. Für die Munich-Re-Aktie sieht der Experte ein Abwärtspotenzial von weiteren 15 Prozent. Auch die Tochter Ergo dürfte in den kommenden Monaten trotz eines bevorstehenden Management-Wechsels wenig zu weiteren Erfolgen beitragen, meint Frank Kopfinger von der Commerzbank. Der neue Ergo- und bisherige Deutschland-Chef der Allianz, Markus Riess, werde neue Strategien erst ab 2016 implementieren können. Kursentwicklung im April: -12,0 Prozent
Bei Immobilien müsste das Geschäft doch eigentlich brummen, lässt sich mit Blick auf die Häusermärkte vermuten – und dennoch zählt ein Wert aus dem Sektor zu den schlechtesten zehn Aktien des HDax. Der Immobilienkonzern TAG Immobilien verliert im April zehn Prozent. Marktbeobachter sehen verschiedene Ursachen. Die niedrige EU-Inflation könnte die teilweise daran gekoppelten Mietrenditen europäischer Immobiliengesellschaften belasten, schrieb Analyst Stephen Bramley-Jackson von HSBC in einer Branchenstudie. Kollege David Prescott von Barclays glaubt, dass bei TAG Immobilien der Spielraum für weitere Kurszuschläge inzwischen fast ausgereizt sei. Kursentwicklung im April: -10,4 Prozent
Die Nachrichten sprechen für sich, um zu erklären, wieso Deutschlands Branchenprimus im Bankensektor im April an der Börse ebenfalls rund zehn Prozent an Wert verliert. Gerade stehen neben dem Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, vier weitere Top-Banker vor Gericht im Zusammenhang mit der Kirch-Insolvenz gegen den Vorwurf des versuchten Prozessbetrugs verteidigen. Erst kürzlich zahlte die Bank eine Milliardensumme in Folge des Libor-Skandals. Und auch die Pläne zur Konzern-Umstrukturierung werden von Marktbeobachtern mit Skepsis beurteilt. Kursentwicklung im April: -10,1 Prozent
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