Holpriger Börsenstart: Investoren interessieren sich für VW – nicht für Schaeffler
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Holpriger BörsenstartInvestoren interessieren sich für VW – nicht für Schaeffler
Der Börsengang des Automobilzulieferers Schaeffler gerät wegen des VW-Skandals ins Wanken. Die Bekanntgabe der Preisspanne für die Aktien soll verschoben werden. Investoren haben Fragen zu Schaefflers wichtigstem Kunden.
28.09.2015 - 15:03 Uhr
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Schaeffler
Eignerin Maria-Elisabeth Schaeffler muss das Unternehmen mitten im wohl stärksten Börsensturm des Jahres aufs Parkett bringen.
Der an die Börse strebende Auto- und Industriezulieferer Schaeffler verschiebt Insidern zufolge die Bekanntgabe seiner Preisspanne um einige Tage. Die Spanne, zu der die Aktien im Rahmen einer Privatplatzierung angeboten werden, solle erst in der zweiten Wochenhälfte veröffentlicht werden, sagten Insider am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Ursprünglich sollte die Preisspanne zu Wochenbeginn festgezurrt werden.
Die Auto-Aktien in VW-Sippenhaft
Für Volkswagen ist am Montag in der vergangenen Woche eine neue Ära eingebrochen. Es wurde bekannt, dass der deutsche Vorzeige-Autokonzern bei den Abgaswerten für Diesel-Motoren geschummelt haben soll. Rund 6,5 Milliarden Euro sollen bereits im dritten Quartal dieses Jahres „ergebniswirksam” zurückgestellt werden, so der Konzern. Über 11 Millionen Autos sind betroffen. Der Skandal schlug haushohe Wellen, nicht nur in der Autobranche, sondern vor allem auch bei den Aktionären. Um rund 20 Prozent brach die Aktie am Montag ein. Am Dienstag rauschte sie weiter abwärts. Inzwischen hat sich die Aktie leicht erholt. Dennoch ist sie inzwischen fast 40 Prozent billiger.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -37,7 Prozent
Auch die Aktie von Porsche wurde von der VW-Krise heftig gebeutelt. Dabei kommen die beanstandeten Diesel-Vierzylinder-Motoren bei Porsche-Autos gar nicht zum Einsatz. Doch im Sog des Skandals musste auch die Luxusmarke personelle Konsequenzen ziehen.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -35,8 Prozent
Ebenfalls erwischt hat es die Audi-Aktie – wenn auch nicht ganz so schwer wie die Papiere von VW. Dabei finden sich auch Autos dieser Marke mit den Mogel-Motoren.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -11,3 Prozent
Daimler setzt nach eigenen Angaben keine Manipulationstechnik zum Herunterregeln von Abgaswerten bei Diesel-Fahrzeugen ein. „Wir betrügen nicht, und wir setzen auch keine 'Defeat-Devices' ein - auch in Europa nicht”, bekräftigte ein Daimler-Sprecher am 24. September. Investoren machen trotzdem einen Bogen um die Papiere des Mercedes-Herstellers.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -11,5 Prozent
BMW geriet am 24. September in Verdacht, Abgaswerte von Diesel-Autos ebenfalls manipuliert zu haben. Ein Bericht der „Auto-Bild” legte das nahe. Daraufhin rutschte die Aktie bis zu neun Prozent nach unten.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -10,6 Prozent
Auch die Automobilzulieferer hat die VW-Krise erwischt. Schlimm traf es die Aktie von Elring-Klinger. Der baden-württembergische Zulieferer produziert Teile für fast alle Automobilhersteller. Auch Abgassysteme gehören zur Produktpalette des Unternehmens.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -17,2 Prozent
Auch den nürnbergischen Hersteller von Auto-Elektronik Leoni hat die VW-Krise erfasst.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -15,5 Prozent
„Wir haben vergangene Woche zwei Tage verloren, weil Investoren nur Fragen zur VW -Affäre stellten”, sagte eine mit dem Börsengang vertraute Person. Volkswagen ist ein wichtiger Kunde von Schaeffler. Zudem seien die volatilen Märkte nicht gerade hilfreich. Der Dax hat im Zuge des VW-Abgasskandals in der vergangenen Woche mehr als zwei Prozent verloren.
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