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Neuemissionen US-Aufsichtsbehörde SEC untersagt vorerst China-IPOs

Mit dem Stopp reagiert die SEC auf die zunehmenden regulatorischen Eingriffe der Behörden in China. Die US-Aufseher wollen neue Richtlinien für Börsenprospekte einführen.
30.07.2021 Update: 30.07.2021 - 16:50 Uhr Kommentieren
Zunächst blieb unklar, wie lange die SEC für neue Richtlinien benötigen werde. Quelle: Reuters
Wall Street

Zunächst blieb unklar, wie lange die SEC für neue Richtlinien benötigen werde.

(Foto: Reuters)

Düsseldorf Die US-Börsenaufsicht SEC reagiert auf die wachsenden regulatorischen Eingriffe der chinesischen Behörden auf Technologiekonzerne, die im Ausland notiert sind.

Sie untersagte am Freitag die Neuemission chinesischer Unternehmen in den USA. Das Embargo soll solange gelten, bis neue Offenlegungspflichten in Kraft treten, mit deren Hilfe Anleger die Risiken besser einschätzen können.

Die Hauptaufgabe der SEC sei es schließlich, Investoren zu schützen, betonte SEC-Chef Gary Gensler in einer Mitteilung. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte zuerst über den IPO-Stopp berichtet.

Seit Jahresbeginn haben 34 Firmen aus der Volksrepublik allein mit Aktienemissionen über die Wall Street die Rekordsumme von 12,8 Milliarden Dollar bei Investoren eingesammelt. Weitere 70 Börsenkandidaten aus China und Hongkong standen laut Bloomberg zuletzt in den Startlöchern.

Aufgrund der wachsenden Unsicherheit hatten allerdings schon mehr als ein halbes Dutzend chinesischer Firmen, darunter der Fahrradverleiher Hellobike, der Ökolebensmittel-Lieferdienst Meicai und das auf Onkologie spezialisierte Datenportal Linkdoc, von sich aus den geplanten Börsengang in den USA auf Eis gelegt.

Zuvor hatte das Desaster um den Didi-Börsengang sowohl in den USA als auch in China für Unmut gesorgt. Didi war Ende Juni in New York an die Börse gegangen und hatte dabei 4,4 Milliarden Dollar eingesammelt. Dabei hatte das Unternehmen offenbar im Vorfeld Warnungen der Internetaufsicht CAC ignoriert.

Heftige Kursverluste bei Didi und Bildungsplattformen

Mit verheerenden Folgen: Kurz nach dem IPO wurde bekannt, dass die CAC wegen Datenschutzverstößen gegen den Fahrdienstvermittler ermittelt und ihm vorwirft, durch den Börsengang im Ausland die nationale Sicherheit zu gefährden. Didi wurde das Neukundengeschäft untersagt, die App kann nicht mehr heruntergeladen werden. Die Aktie war daraufhin zeitweise um mehr als 50 Prozent eingebrochen.

Als Reaktion verschärften die chinesischen Behörden zudem die Auflagen für Auslandsbörsengänge chinesischer Tech-Firmen. Plattformunternehmen mit mehr als einer Million Nutzer müssen nun eine Datensicherheitsprüfung durchlaufen, bevor sie im Ausland an die Börse gehen dürfen. Fast alle Tech-Unternehmen mit Auslands-Börsenplänen dürften von der neuen Regelung betroffen sein.

Didi ist jedoch nicht der einzige Fall, bei dem das Vorgehen der chinesischen Behörden für einen Kurssturz sorgte: Anfang der Woche brachen die Aktien von Nachhilfeanbietern wie New Oriental Education, Gaotu Techedu und TAL Education, allesamt in New York gelistet, ein.

Der Staatsrat, Chinas höchstes Verwaltungsorgan, hatte zuvor einen Gesetzesvorschlag veröffentlicht, wonach das bislang boomende Segment mit einem Marktvolumen von 100 Milliarden US-Dollar künftig gemeinnützig werden soll. Daraufhin wuchs unter Investoren die Sorge, dass die regulatorischen Eingriffe auf andere Branchen ausgeweitet werden könnten. Weltweit gerieten Aktien aus China stark unter Druck.

Insgesamt haben chinesische Tech- und Bildungswerte weltweit seit Februar mehr als eine Billion US-Dollar an Wert verloren. Inzwischen versuchen die chinesischen Behörden die Wogen zu glätten: Die Wertpapieraufsicht hat dazu eine Telefonkonferenz mit den Topmanagern der großen Investmentbanken abgehalten. Auch die staatlichen Medien versuchen, die Öffentlichkeit zu beruhigen.

Mit Agenturmaterial

Mehr: Didi-Desaster beendet China-IPO-Welle in den USA: Firmen legen Börsenpläne auf Eis

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