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Technologie-Werte Nach Quartalszahlen: Snap-Aktie bricht um über ein Viertel ein

Investoren strafen das Unternehmen hinter der Foto-App Snapchat an der Börse hart ab. Der Konzern sieht die Schuld bei Apples neue Privatsphäre-Maßnahmen.
22.10.2021 Update: 24.10.2021 - 12:58 Uhr Kommentieren

Los Angeles Das Werbegeschäft der populären Foto-App Snapchat ist von Apples Maßnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone hart erwischt worden. Werbekunden könnten schlechter den Erfolg ihrer Anzeigenkampagnen messen, beklagte die Betreiberfirma Snap – und erklärte so die verfehlte Umsatzprognose im vergangenen Quartal.

Im vergangenen Vierteljahr steigerte Snap zwar die Erlöse im Jahresvergleich um 57 Prozent auf rund 1,067 Milliarden Dollar (920 Millionen Euro). Am Markt waren aber eher 1,1 Milliarden Dollar erwartet worden. Das untere Ende der eigenen Prognose von 1,07 Milliarden Dollar verfehlte das Unternehmen nur um drei Millionen Dollar, wie Snap-Chef Evan Spiegel betonte. Unterm Strich verbuchte Snap im dritten Quartal einen Verlust von knapp 72 Millionen Dollar – eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu dem Minus von rund 200 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.

Anleger setzten dennoch zur Flucht aus der Aktie an: Snap verlor im vorbörslichen US-Handel am Freitag bereits rund ein Fünftel seines Werts. Im Laufe des Freitags brach der Kurs dann um über 25 Prozent ein.

Über die App können sich Nutzerinnen und Nutzer gegenseitig auf ihren Smartphones Fotos und Videos senden, die sich kurz nach dem Ansehen selbst löschen. Dabei schalten Werbekunden Anzeigen, die in der App zu sehen sind und Nutzer dazu animieren sollen, Produkte zu kaufen oder weitere Apps zu installieren.

Durch eine neue Regel, die Apple im Sommer eingeführt hat, geraten nun einige der bisherigen Werbemodelle ins Wanken: App-Entwickler müssen die Nutzer mittlerweile ausdrücklich um Erlaubnis bitten, wenn sie ihr Verhalten über verschiedene Anwendungen und Dienste hinweg zu Werbezwecken nachverfolgen wollen. Umfragen zufolge lehnen die meisten Nutzer das aber ab.

Nach Einführung der neuen iPhone-Regeln könnten Entwickler zum Beispiel nicht mehr erkennen, ob ein Nutzer ihre App bereits hat, sagte Snap-Managerin Jeremi Gorman. Auch könnten sie nicht messen, wie schnell Nutzer auf die Anzeigen reagierten und wie lange sie sich diese anschauten. Von Apple zur Verfügung gestellte alternative Software-Werkzeuge hätten sich als unzuverlässig erwiesen, kritisierte Gorman.

Werbegeschäft durch Lieferketten-Engpässe unter Druck

Das Werbegeschäft von Snap steht zudem aus einem zweiten Grund unter Druck: Diversen Unternehmen machen Engpässe in Lieferketten und am Arbeitsmarkt zu schaffen. „In vielen Fällen haben Unternehmen nicht genug Lagerbestände oder Kapazitäten, um eine höhere Nachfrage zu bedienen“, sagte Gorman. Entsprechend wenig Interesse haben sie, zum üblicherweise brummenden Weihnachtsgeschäft Werbung für ihre Produkte zu schalten.

Beide Faktoren würden auf das laufende Quartal durchschlagen, warnte Snap.

Anleger gingen davon aus, dass Apples Datenschutzmaßnahmen auch Konkurrenten wie Facebook und Twitter treffen, und ließen beide Aktien am Freitag um mehr als fünf Prozent fallen. Facebook kritisiert die Änderungen schon seit Langem und musste bereits einräumen, seinen Werbekunden fehlerhafte Daten geliefert zu haben. Das Online-Netzwerk verweist dabei darauf, dass vor allem kleine und mittlere Unternehmen die Leidtragenden der Einschränkungen seien. Apple wies die Kritik allerdings stets zurück und verwies auf den Schutz der Privatsphäre, den der Konzern als Menschenrecht bezeichnet.

Mehr: Aufsichtsgremium fordert mehr Transparenz von Facebook

  • dpa
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