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Anleihekurs eingebrochen Holzpellet-Hersteller German Pellets in der Krise

Der Brennstoffhersteller aus Wismar kann seine im April fällige Anleihe mit 52 Millionen Euro Volumen offenbar nicht zurückzahlen. Anleger sollen einer Laufzeitverlängerung zustimmen. Doch Experten warnen.
29.01.2016 - 13:10 Uhr
German Pellets ist einer der größten Produzenten des Brennstoffs. Quelle: dpa
Holzpellets

German Pellets ist einer der größten Produzenten des Brennstoffs.

(Foto: dpa)

Frankfurt Wie schnell Mittelstandsanleihen in eine Schieflage geraten können, zeigt sich derzeit an den Papieren des Holzpellet-Herstellers German Pellets. Seit Mitte Januar ist der Kurs der Anleihe, die am 1. April dieses Jahres fällig ist (WKN: A1H3J6), von 95 auf zuletzt rund 22 Prozent eingebrochen. Die bis 2018 und 2019 laufenden Anleihen (WKN: A1TNAP und A13R5N) sackten gar auf zuletzt rund 15 Prozent ab.

Grund dafür dürften Spekulationen über Refinanzierungsprobleme gewesen sein. Aktuell haben die drei Anleihen ein Volumen von insgesamt rund 252 Millionen Euro.

Die Sorgen waren offenbar berechtigt: In dieser Woche hat das Unternehmen die Inhaber der Anleihe zu einer Gläubigerversammlung eingeladen. Am 10. Februar sollen sie einer Verlängerung der Laufzeit um zwei Jahre und einem Zinssatz von jährlich 5,25 statt bisher 7,25 Prozent zustimmen. Zugleich soll die Anleihe durch 50 Prozent der Gesellschafteranteile an German Pellets erstrangig besichert werden – was das Unternehmen als „Aufwertung“ bewirbt.

Daniel Bauer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) sieht die Vorschläge kritisch. „Unserer Meinung nach agiert die Gesellschaft nicht transparent und ist nicht unverschuldet in diese wirtschaftliche Krise geraten“, sagt er. Einer Laufzeitverlängerung will er nur für sechs Monate zustimmen, und er fordert zudem eine neue Geschäftsführung und ein Sanierungsgutachten.

Auch die Besicherung der Anleihe durch Gesellschafteranteile beeindruckt den Anlegerschützer nicht. „Wenn German Pellets insolvent geht, sind auch die Gesellschafteranteile mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wertlos“, erklärt er.

Sorgen bereiten ihm unter anderem unterschiedliche Verflechtungen von German Pellets mit Louisiana Pellets Inc. Kürzlich wurde bekannt, dass die US-Gesellschaft eine im Januar fällige Zins- und Tilgungsleistung nicht gezahlt habe. „Ginge die Firma insolvent, hätte das wegen Lieferverträgen und Darlehen auch schwerwiegende Folgen für German Pellets“, so Bauer.

Nachfragen des Handelsblatts hat German Pellets nicht beantwortet – stattdessen verweist das Unternehmen auf seine Homepage. Das dort veröffentlichte Dokument „Hintergründe zur Gläubigerversammlung“ wirft aber noch mehr Fragen auf: Laut Refinanzierungskonzept sollen unter anderem neue Investoren gewonnen werden, um das Eigenkapital zu stärken. In dem Zusammenhang werde „auch intensiv an der Vorbereitung eines Börsengangs gearbeitet“.

„Solange die Gesellschaft anscheinend nicht in der Lage ist, ihre Verbindlichkeiten aus Einnahmen des laufenden Geschäftsbetriebs zu refinanzieren, ist es jedoch nicht vorstellbar, dass Investoren Eigenkapital bereitstellen“, sagt Bauer.

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