Schuldverschreibungen: Ausländer fliehen vom russischen Kapitalmarkt

Berlin Ausländische Anleger fliehen scharenweise vom russischen Kapitalmarkt. Ihr Anteil ist auf das niedrigste Niveau seit August 2015 gesunken – erstmals seit fast sechs Jahren liegt er wieder bei unter 20 Prozent.

Dabei waren vor allem die wegen ihrer hohen Zinsen beliebten russischen Schuldverschreibungen bei ausländischen Investoren sehr gefragt. Nun aber musste am 24. März sogar eine geplante Auktion zur Ausgabe neuer OFZ in Moskau wegen mangelnder Nachfrage gestrichen werden. Als OFZ werden die in Rubel begebenen Obligationen bezeichnet.

Analysten sehen den Hauptgrund dafür, warum ausländische Investoren aus den russischen Anleihen trotz zuletzt wieder stärker gestiegener Zinsen aussteigen, in der Angst vor neuen und harten US-Sanktionen gegen Russland. Aus Washingtoner Regierungskreisen seien Andeutungen bekannt geworden, dass es US-Anlegern möglicherweise verboten werde, in russische Schuldtitel zu investieren.