Auktions-Flop Anleger boykottieren deutsche Staatsanleihen

Der Bundesadler strotzt vor Kraft. Doch deutsche Anleihen werden zunehmend unattraktiv.
Berlin Investoren verlieren den Appetit auf deutsche Staatsanleihen. Sechs Milliarden Euro wollte der Bund am Mittwoch bei der Versteigerung neuer Papiere mit zehnjähriger Laufzeit einsammeln. Die Anleger boten aber nicht einmal 3,9 Milliarden Euro, so dass für 35 Prozent des angebotenen Volumens die Nachfrage fehlte. Analysten sprachen von einem Desaster, Euro und Aktienmärkte gerieten unter Druck.
Regierung und Europäische Zentralbank (EZB) bemühten sich, Zweifel an der Fähigkeit Deutschlands zu zerstreuen, sich ausreichend Geld am Kapitalmarkt zu beschaffen. „Das Ergebnis der heutigen Auktion spiegelt das äußerst nervöse Marktumfeld wider“, sagte ein Sprecher der für das Schuldenmanagement des Bundes zuständigen Finanzagentur. Das Ergebnis bedeute „keinerlei Refinanzierungsengpass für den Bundeshaushalt“. Das angestrebte Gesamtvolumen solle nun über Verkäufe am Sekundärmarkt erreicht werden, auf dem Anleihen gehandelt werden.
„Es ergibt sich daraus überhaupt kein Problem“, sagte auch der Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble. EZB-Vizepräsident Vitor Constanzio betonte, er hege keine Zweifel an der Refinanzierung.
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