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Lehren aus der German-Pellets-Pleite Anleger, Vorsicht vor dem Mittelstand!

Der deutsche Mittelstand genießt einen hervorragenden Ruf. Doch Anleger sollten gerade bei den kleinen und mittleren Unternehmen genau hinschauen, wie die Insolvenz von German Pellets zeigt. Eine Analyse.
05.07.2016 - 16:07 Uhr Kommentieren
Tausende Anleger werden ihr Geld vermutlich nicht wiedersehen. Quelle: dpa
Warnschild auf dem Werksgelände von German Pellets in Wismar

Tausende Anleger werden ihr Geld vermutlich nicht wiedersehen.

(Foto: dpa)

Innovationsmotor, Jobmaschine, Sinnbild für Verantwortung: Kaum ein Begriff ist in unserer Wirtschaft mit so viel positiver Energie aufgeladen wie der Mittelstand. Das deutsche Erfolgsmodell vom Familienunternehmer, der zuerst an seine Mitarbeiter und dann erst an seine Rendite denkt, ist weltberühmt. Doch Vorsicht: Auch in dieser Welt tummeln sich wenig ehrbare Figuren. Das müssen die Anleger des insolventen Brennstoffherstellers German Pellets besonders schmerzhaft erfahren, die in dieser Woche zu den Gläubigerversammlungen zusammentreffen.

17 000 Sparer vertrauten dem Gründer Peter Leibold rund 270 Millionen Euro an. Der versprach ein sauberes Geschäft mit zu Stiften gepressten Holzresten für Heizöfen und stellte 7,25 Prozent Rendite in Aussicht. Doch statt das Geld im Unternehmen zu halten, so stellt es sich dar, verschob Leibold große Summen in ein Geflecht aus Stiftungen im Ausland. Im Februar meldete er für seine Firma Insolvenz an. Danach tourte er im Privatflugzeug durch Europa. In der Kasse der Firma hinterließ er nur 5 000 Euro.

Der German-Pellets-Gründer hatte leichtes Spiel – weil er Mittelständler ist. Kein Aufsichtsrat, kein Betriebsrat und keine Börsenaufsicht schauten ihm auf die Finger. Eine für Februar geplante Gläubigerversammlung sagte er kurzerhand ab. Und als die Anleger am Dienstag in Schwerin endlich zusammenkamen, trat dort nur noch die Insolvenzverwalterin auf. Leibold ist abgetaucht und für die Öffentlichkeit nicht mehr erreichbar.

Die Lehre aus dem Fall lautet: Anleger sollten gerade im Mittelstand genau hinschauen. Hinterher ist man immer schlauer, klar. Doch hier hätte eine einzige simple Frage schon helfen können: Warum legt eine Firma fast im Jahresrhythmus teure Wertpapierprospekte auf, um an frisches Anlegergeld zu kommen? Der traditionelle Mittelständler, dem die deutsche Wirtschaft ihren guten Ruf verdankt, handelt gewöhnlich anders: Er geht zur Bank und nimmt einen Kredit auf.

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