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US-Investor schlägt zu Neuer Heimathafen für das Alb-Traumschiff

Einst war das Kreuzfahrtschiff „MS Deutschland“ die Kulisse der TV-Kultserie „Traumschiff“. Jetzt kauft ein US-Investor das Boot – für knapp 20 Millionen Euro. Doch Tausende Privatanleger verlieren Geld.
19.05.2015 - 16:29 Uhr Kommentieren
Das „Traumschiff“ bei einer Einfahrt in den Hamburger Hafen. Quelle: dpa
MS Deutschland

Das „Traumschiff“ bei einer Einfahrt in den Hamburger Hafen.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Sie haben in das beliebteste Schiff der Deutschen investiert – und den Großteil ihres Geldes versenkt. Rund 2000 Anleger steckten 2012 mehr als 50 Millionen Euro in die Mittelstandsanleihe der „MS Deutschland“. In jenes schwimmende Grandhotel also, das sein Heimatland im ‧Namen trägt, an dessen Heck die schwarz-rot-goldene Fahne flatterte und das acht Jahre lang der ZDF-Kultserie „Traumschiff“ als Kulisse diente.

Nun hat es sich ausgeträumt.
Am Dienstag bestätigte Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber, der seit November die Pleite-Betreiberfirma hinter dem einstigen „Traumschiff“ managt, den Verkauf des 175 Meter langen Kreuzfahrtschiffs. Doch was die Details anbelangt, zeigte sich Schmid-Sperber schmallippig. Keine Angabe zum Verkaufspreis, keine Details zum Bieterverfahren, keine Namen.

Dem Handelsblatt liegen ‧jedoch Dokumente vor, die Näheres über den Deal verraten. Details, die Fragen aufwerfen und die den Investoren nicht gefallen dürften. Den Großteil ihrer Geldanlage haben die Anleger demnach ver‧loren. MS Traumschiff meldet „Mayday“.

Laut eines Kontoauszugs der Berenberg-Bank überwies eine amerikanische Firma mit dem Namen „Absolutus 66“ am 11. Mai den Betrag von 16,81 Millionen US-Dollar auf das Konto des Insolvenzverwalters. Verwendungszweck: „MS Deutschland“.

Neuer Eigentümer soll laut internen Dokumenten die bislang kaum bekannte US-Firma Absolute Nevada sein. Insidern zufolge soll im März schon eine Anzahlung von 20 Prozent geflossen sein. Demnach zahlte der Käufer insgesamt rund 21 Millionen Dollar (18,5 Millionen Euro).

Diese Summe wird jedoch nicht komplett den Gläubigern gutgeschrieben. Derzeit liegt das ökonomische Albtraumschiff im Mittelmeer vor Gibraltar und wartet auf einen neuen Betreiber. Ein teures Manöver. Aus Sicherheitsgründen müssen stets mindestens 30 Mann an Bord sein, um das Schiff seetüchtig zu halten. Jeden Monat soll das die MS Deutschland rund 500 000 Euro kosten, ohne einen Cent Umsatz einzufahren. Weitere Kosten fallen für den Insolvenzverwalter und für Berater an. Von ihren 50 Millionen Euro dürften die Anleger deshalb nur einen kleinen Teil wiedersehen.

Vor drei Jahren klang alles noch ganz anders. Damals stellten die Betreiber hinter dem Münchener Private-Equity-Fonds Aurelius den Investoren knapp sieben Prozent Zinsen in Aussicht – auf den ersten Blick ein lukratives Geschäft. Im Wertpapierprospekt ‧attestierte der Hamburger Gutachter Bernd Holst: „Wir schätzen den aktuellen Marktwert des Schiffes auf 100 Millionen US-Dollar.“

Endgültiger Abnehmer wohl nicht aus Las Vegas
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