Bloomberg schätzt das Vermögen von Armancio Ortega, dem Gründer der spanischen Modekette Inditex, Ende 2012 auf 57,5 Milliarden Dollar. Er ist damit drittreichster Mann der Welt und hat sogar den Anlageguru Warren Buffett überholt.
Ortega ist vom Laufburschen zum drittreichsten Mann der Welt aufgestiegen. Mit seinem Mehrheitsanteil an Inditex verdiente Ortega laut Bloomberg zuletzt mehr Geld als Warren Buffett mit seinen Investments.
Die Inditex-Aktie hat 2012 rund 66 Prozent und 2011 rund 17 Prozent zugelegt. Damit ist die Aktie der Star des spanischen Börsenbarometers Ibex 35.
Der nach Umsatz weltgrößte Textileinzelhändler ist in Deutschland vor allem durch die Marken Zara oder Massimo Duti bekannt. Der Mix aus marktnaher Produktion - je zur Hälfte in Europa und Asien - erhöht die Liefergeschwindigkeit und lässt Inditex weniger unter Wechselkurs- oder Kostenschwankungen leiden als Konkurrenten.
Das System von Inditex ist darauf ausgerichtet, extrem schnell und flexibel auf veränderte Kundenwünsche und Modetrends zu reagieren. Mittlerweile ist der Konzern in rund 5.700 Läden und 85 Ländern aktiv.
Wachstumstreiber ist derzeit vor allem das Onlinegeschäft. Inditex startete im September 2010 mit Onlineverkäufen in Europa, ein Jahr später in den USA und vor zwei Monaten schließlich in China. "In den USA, in China, Japan und Deutschland befinden sich zusammengenommen weniger als zehn Prozent der gesamten Inditex-Läden, obwohl es sich um Märkte handelt, die wohl rund die Hälfte des globalen Modemarktes ausmachen", meinen die Analysten von UBS.
Selbst während der jüngsten Wirtschaftskrise steigerte Inditex seine Gewinne kontinuierlich und expandierte vor allem in den wachstumsstarken asiatischen und osteuropäischen Märkten. Ortegas Erfolgsgeheimnis liegt im System der vertikalen Integration: Inditex ist in allen Phasen des Geschäfts vom Design über die Herstellung und den Verkauf beteiligt.
"Inditex hat in Spanien sowohl die Verkäufe der Einzelhandelsbranche sowie die allgemeine Konsumentwicklung übertroffen", loben die Analysten der UBS mit Blick auf 2012.
Der Textilhändler startete vor fast 40 Jahren, als Ortega in der Straße Juan Flórez in der galizischen Hauptstadt A Coruña den ersten Zara-Laden eröffnete.
Im Jahr 2001 brachte Ortega zunächst ein Viertel der Anteile an die Börse. Seitdem explodierte der Aktienwert.
Seit 2011 zieht sich Ortega stärker aus der Führung zurück. Von einer Trennung kann aber keine Rede sein: Amancio Ortega besitzt 60 Prozent der Anteile und hat daher im Verwaltungsrat ein gewichtiges Wort mitzureden.