Regulierung an den Börsen „Wir haben uns längst Regeln gegeben“

Christoph Boschan ist Geschäftsführer der Stuttgarter Börse.
Handelsblatt: Herr Boschan, die Politik sieht Regulierungsbedarf beim computergetriebenen Hochfrequenzhandel - zu Recht?
Christoph Boschan: Ich habe Verständnis dafür, dass die Politik sich mit der technischen Entwicklung an den Märkten auseinandersetzt und der Frage nachgeht, ob der beschleunigte Handel noch vom geltenden Aufsichts- und Organisationsrecht abgedeckt wird. Es geht beim Hochfrequenzhandel um Algorithmen, die von Menschen vorgegeben werden.
Also steht der Hochfrequenzhandel zu Unrecht am Pranger?
Wie bei jedem Handel geht es darum, dass Investoren Geld geben und abziehen können, ohne große Preisschocks auszulösen. Dieser Handel kann einen Beitrag zur Liquidität im Markt bieten und ist ein Korrektiv für fragmentierte Märke.
Welche Märkte meinen Sie?
Wir haben in Europa 150 miteinander konkurrierende Plattformen, also Marktplätze, die einen ähnlichen Service anbieten. Die Liquidität, die sich früher auf ein paar Dutzend Handelsplätze erstreckte, verteilte sich nun auf 150 verschiedene. Für den Preisabgleich wirkt der automatisierte Handel positiv.
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Web und in unserer App für 4 Wochen kostenlos.
Sie sind bereits registriert? Jetzt einloggen
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Web und in unserer App für 4 Wochen kostenlos.
Sie sind bereits registriert? Jetzt einloggen