Bitcoin, Ethereum und Cardano China erklärt Kryptohandel für illegal – Digitalwährungen unter Druck

Der Bitcoin-Kurs fiel auf knapp 43.000 Dollar. Härter traf es Ether.
Peking, Frankfurt Viele Digitalwährungen wie der Bitcoin sind am Freitag unter erheblichen Druck geraten. Auslöser war eine Mitteilung der chinesischen Zentralbank, die sich abermals kritisch zu den neuartigen Internetdevisen äußerte. Alle Transaktionen in Verbindung mit Kryptowährungen seien illegal, heißt es in einer Mitteilung der People's Bank of China. Nicht erlaubt seien auch ausländische Onlinedienste, die Chinesen den Zugriff auf Digitalwährungen ermöglichten.
„Die Anleger trifft die Hiobsbotschaft auf dem falschen Fuß“, kommentiert Marktanalyst Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Zahlreiche Internetwährungen wie Bitcoin, Ether, Cardano oder Dogecoin gaben nach Bekanntwerden der Mitteilung im Kurs deutlich nach.
Der Bitcoin-Kurs fiel von etwa 45.000 Dollar auf knapp 42.000 Dollar zurück. Härter traf es die nach Bitcoin zweitgrößte Digitaldevise Ether, die um etwa sieben Prozent auf knapp 2900 Dollar absackte. Die mit einer Marktkapitalisierung von knapp 70 Milliarden Dollar mit weitem Abstand auf Platz drei folgende Kryptowährung Cardano lag am Freitagmittag knapp drei Prozent im Minus. Das Marktvolumen aller gut 12.000 Kryptowährungen fiel von etwa 2,0 auf 1,9 Billionen Dollar.
Unternehmen, die sich mit der Bitcoin & Co. zugrunde liegenden Blockchain-Technologie befassen, flogen ebenfalls aus den Depots. So fielen die Papiere von Coinbase, Riot, Marathon, Overstock und Silvergate im vorbörslichen US-Geschäft um bis zu 6,4 Prozent. Die Titel der Softwarefirma Microstrategy, die Milliarden in Bitcoin investiert hat, gaben knapp sechs Prozent nach.
„Chinas Verbot wird nur einige kurzfristige Auswirkungen auf die Bewertung der Währungen haben, die langfristigen Auswirkungen werden wahrscheinlich gedämpft“, sagte Ganesh Viswanath Natraj, Assistenzprofessor für Finanzen an der Warwick Business School. Es gebe zwar wahrscheinlich noch chinesische Onshore-Spekulanten, die Aktivitäten hätten sich im Laufe der Jahre jedoch bereits aus dem Land verlagert, sagte Clara Medalie, Forschungsleiterin beim Datenanbieter Kaiko.
Kritische Haltung ist nicht neu
„Dass China weiterhin eine rigorose Haltung gegenüber Kryptowährungen an den Tag legt, dürfte jedoch nicht allzu überraschend kommen“, sagt Timo Emden. Denn die kritische Haltung Chinas gegenüber privatwirtschaftlichen Digitalwährungen ist nicht neu.
Chinesische Beamte gehen diesen Schritt, um den Krypto-Handel wegen seiner Verbindungen zu Betrug, Geldwäsche und übermäßigem Energieverbrauch auszumerzen. In China gelten bereits Regeln, die Banken davon abhalten, kryptobezogene Dienstleistungen anzubieten. Um solche Regeln zu umgehen, sind Händler zu außerbörslichen Plattformen und Offshore-Börsen gewechselt.
Vor allem sieht die Volksrepublik jedoch ein Problem in dem hohen Energieverbrauch des sogenannten Minings, also dem digitalen Herstellungsprozess von Kryptowerten. Dabei stellen Nutzer Rechnerkapazitäten für die Prüfung und Verschlüsselung von Transaktionen zur Verfügung. Sie werden dafür in der jeweiligen Kryptowährung entlohnt.
China war bislang der Hauptstandort dieser „Schürfer“. Laut dem Cambridge Bitcoin Electricity Consumption Index hatte das Land noch im April einen Anteil von 46 Prozent der globalen Hash-Rate - einem Maß für die Rechenleistung, die im Mining und der Verarbeitung verwendet wird.
Grund: Eine bevorstehende Stromkrise
Das Land steht vor einer schweren Stromkrise, die bereits Rohstoffe von Aluminium bis Stahl durcheinanderbrachte. Es sei eine dringende Aufgabe, das Krypto-Mining auszurotten, auch um die CO2-Ziele zu erreichen, erklärte Chinas Wirtschaftsplanungsbehörde. Mehrere Branchen haben in den letzten Wochen eine Drosselung ihrer Stromversorgung erlebt.
Die Vergehen gegen die Regulierung würden streng geahndet, teilte die Zentralbank auf ihrer Internetseite mit.
Allerdings strebt die chinesische Führung seit Längerem eine eigene, staatlich kontrollierte Digitalwährung der Währung Yuan an. Der Digital-Yuan gilt als weit fortgeschritten und wird in Feldversuchen bereits getestet.
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Ich verstehe ehrlich gesagt noch immer nicht wieso man ein paar MB Daten als "Währung" bezeichnen kann. Noch dazu wo nichts dahinter steckt, außer ein Datensatz der laufend fortgeschrieben wird. Es wird Zeit, dass dieser Unsinn durch die Staaten legalisiert als Währung anerkannt wird oder so wie es China jetzt getan hat, als illegal definiert. Der jetzige Zustand ist meiner Ansicht nach genau so illegal wie ein Kettenbrief oder Pyramiden Modell.