Cyberdevise Rally des Shiba Inu geht weiter: Spaßwährung steigt in einem Monat um mehr als 900 Prozent

Die japanische Hunderasse Shiba Inu erfreut sich unter Kryptofans großer Beliebtheit
Düsseldorf Die Spaßwährung Shiba Inu ist unter die zehn größten Cyberdevisen aufgestiegen. Seit Anfang Oktober hat der Coin laut Daten des Analysehauses Coinmarketcap mehr als 900 Prozent an Wert gewonnen, alleine am Donnerstag ging es auf 24-Stunden-Sicht um rund 30 Prozent aufwärts.
Die Marktkapitalisierung des Coins liegt mittlerweile bei knapp 40 Milliarden Dollar – und damit auf Rang zehn unter den Kryptowährungen. Die bislang beliebteste Spaßwährung Dogecoin ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 40,5 Milliarden Dollar nur noch wenig mehr wert.
Die japanische Hunderasse Shiba Inu erfreut sich unter Kryptofans großer Beliebtheit: Ein Hund dieser Rasse schmückt beispielsweise das Logo des Dogecoin, der 2013 ursprünglich als Parodie auf den Bitcoin gegründet wurde. Als Konkurrenz zum Dogecoin wurde im August 2020 der Coin Shiba Inu geschaffen.
Da viele Branchen-Experten den Coins allerdings keine besonders nützliche oder innovative technologische Rolle innerhalb der Krypto-Infrastruktur zutrauen, werden sie häufig als Spaßwährungen bezeichnet. Aus diesem Grund warnen Kenner der Branche Privatanleger regelmäßig vor Investitionen in Spaßwährungen, die oft über geringere Sicherheitsmechanismen verfügen als beispielsweise die etablierten Kryptowährungen Bitcoin und Ether.
Krypto-Analyst Timo Emden vermutet: „99 Prozent der Anleger dürften blindlings auf den steigenden Kurs aufgestiegen sein, ohne zu wissen, welchen Nutzen die Kryptowährung stiftet.“ Altcoins wie Shiba Inu würden überwiegend durch Communitys befeuert und damit gesteuert. Der tatsächliche Nutzen spiele dabei so gut wie keine Rolle.
Gerade unter Privatanlegern ist die Hundewährung beliebt. Der offizielle Twitter-Account des Coins hat 1,4 Millionen Follower – mehr als führende Kryptounternehmen wie Cardano, Solana oder Kraken. Die Währung basiert auf der Ethereum-Technologie und nutzt die zugrundeliegende Blockchain. Das nährte zuletzt die Hoffnung, dass Shiba Inu vom Boom um Kunstwerke profitieren könnte, die in Form von NFTs („Non-Fungible Tokens“) in der Kryptowelt gehandelt werden können.
Ein Grund für die jüngste Kursrally ist zudem offenbar der Einstieg von einigen Großinvestoren. Die Analyse-Plattform Santiment hatte bereits am 18. Oktober den Einstieg mehrere sogenannter „Krypto-Wale“, also Nutzer mit besonders großem Krypto-Vermögen, mit Transaktionen von mehr als 100.000 Dollar vermeldet. Das ist in der Regel ein Signal für steigende Kurse. Und tatsächlich zog der Kurs seither um mehr als 80 Prozent an.
Einen weiteren Kurstreiber sieht Krypto-Analyst Timo Emden in Tesla-Chef Elon Musk, der als Befürworter von Kryptowährungen gilt. „Er beeinflusst durch seine berüchtigten Tweets die Hundewährung immer wieder signifikant“, erklärt Timo Emden. Musk hatte im Frühjahr mit seinen Tweets den Kurs des Dogecoin angetrieben, der Unternehmer gilt als Fan des Coins. Zuletzt profitierte auch der Shiba-Inu-Coin von seinen Mitteilungen auf dem Kurznachrichtendienst.
Robinhood könnte von Einführung profitieren
So twitterte Musk Mitte September ein Foto seines Shiba-Inu-Welpens, anschließend zog der Kurs um 30 Prozent an. Ähnlich reagierte der Kurs, als Musk ein Foto seines Hundes im Kofferraum eines Teslas twitterte. Als Musk zuletzt wiederum schrieb, keine Shiba-Inu-Coins zu besitzen, gab der Kurs um zwischenzeitlich zehn Prozent nach.
Der Hype um den Hunde-Coin hat sich aber verselbstständigt. Mittlerweile ist der Shiba Inu auf mehreren Kryptoplattformen handelbar, darunter dem Online-Broker Etoro und den Kryptobörsen Coinbase und Binance. Bei der US-Trading-App Robinhood ist der Shiba Inu dagegen noch nicht handelbar – das soll sich allerdings bald ändern. Eine Petition mit mehr als 300.000 Unterschriften fordert den Broker auf, die Währung zum Handeln bereitzustellen. Das würde die Akzeptanz des Shiba Inu weiter erhöhen.
Auch für Robinhood könnte sich das Lohnen: Die Erlöse aus dem Kryptohandel brachen im dritten Quartal auf 51 Millionen Dollar ein, gegenüber 233 Millionen Dollar im zweiten Quartal. Im zweiten Quartal erzielte der Broker 51 Prozent seiner Erlöse mit dem Kryptohandel, im dritten Quartal nur noch 19 Prozent – vor allem, weil der Handel mit dem Dogecoin zurückging. Dieser hatte im zweiten Quartal noch 62 Prozent des gesamten Handelsvolumen bei Kryptowährungen ausgemacht.
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