Das Öl und die EZB: Preissturz gefährdet Draghis Inflationsziel
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Das Öl und die EZBPreissturz gefährdet Draghis Inflationsziel
Mario Draghis Inflationsprognosen sind dem Ölmarkt egal. Der Ölpreis fiel zuletzt auf den tiefsten Stand seit elf Jahren auf weit unter 40 US-Dollar je Barrel. EZB-Experten rechnen aber mit mehr als 50 Dollar pro Fass.
17.12.2015Update: 17.12.2015 - 16:17 Uhr
Jetzt teilen
Der Euro und das Öl
EZB-Experten könnten sich bei ihren Inflationsprognosen verrechnet haben.
(Foto: IMAGO)
Kaum zwei Wochen ist es her, seit der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, ein verstärktes Impulsprogramm vorgestellt hat. Das soll die Teuerungsrate der Eurozone wieder dem Zielwert von zwei Prozent anzunähern. Doch der neuerliche Ölpreisrückgang droht seine Anstrengungen schon wieder untergraben. Analysten der japanischen Bank Nomura und JP Morgan fürchten, Draghis Dezember-Prognose einer durchschnittlichen Jahresteuerung von einem Prozent für 2016 könnte zu hoch gesteckt sein.
Nach Einschätzung der Nomura-Analysten Charles St-Arnaud und Sam Bonney wirft der Einbruch der US-Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) um 25 Prozent seit Ende Oktober bereits seinen Schatten auf die Inflation im kommenden Jahr voraus. Ihren Berechnungen zufolge werden sich sogenannte Basiseffekte - die Auswirkung besonders starker Preisschwankungen in einem Jahr auf die Jahresteuerung im Folgejahr -wahrscheinlich in der Verbraucherpreisentwicklung 2016 niederschlagen.
Die Folgen der EZB-Niedrigzinspolitik
Künstlich niedrig gehaltene Zinsen befördern die Schuldenwirtschaft, insbesondere die der Staaten und der Bankenindustrie.
Künstlich tiefe Zinsen lösen (inflationäre) Spekulationswellen aus, führen zu „Boom-and-Bust“-Zyklen: überhitzte Situationen, in denen, wenn niemand mehr bereit ist, Kredite zu finanzieren, alles in sich zusammenbricht.
Ein künstlich tief gehaltener Zins befördert, dass unprofitable Investitionsprojekte also Fehlinvestitionen aufrecht gehalten werden.
Werden die Zinsen künstlich abgesenkt, so verringert sich der Reformdruck auf Regierungen und Banken, ihre Haushalte beziehungsweise Bilanzen zu verbessern.
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im