Das Ziel einer Währungsunion war bereits im EG-Vertrag verankert. Am 1. Januar 1999 ist es so weit: Der Euro wird gemeinsame Währung von elf Ländern. In Euro bezahlt werden kann per Scheck, Kredit- oder EC-Karte. Das alte Geld bleibt jedoch zunächst das allein gültige Zahlungsmittel. Wenige Tage später nehmen auch die Finanzmärkte den Handel mit Euro auf.
Zu den ersten Ländern, die den Euro einführten, gehörten Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien. Griechenland trat erst 2001 der Gemeinschaft bei, da es vorher nicht die Auflagen erfüllte. Großbritannien, Dänemark und Schweden verzichteten auf den Euro.
Am 1. Januar 2002 wird der Euro in zwölf Ländern gesetzliches Zahlungsmittel. Die D-Mark behält für zwei Monate ihr Gültigkeit, kann danach aber immer noch gegen Euro eingetauscht werden. Der Wechselkurs ist festgesetzt auf 1 Euro = 1,95583 D-Mark.
2004 werden zehn Länder in Mittel- und Osteuropa sowie im Mittelmeerraum neue EU-Mitglieder. Sie müssen die Gemeinschaftswährung übernehmen, sobald sie die Konvergenzkriterien erfüllen. Bis heute sind allerdings nur fünf weitere Staaten der Euro-Zone beigetreten, nämlich Slowenien, Malta, Zypern, Estland und die Slowakei. Damit gibt es insgesamt 17 Länder in Europa, in denen offiziell mit Euro bezahlt werden kann.
Ende August 2008 steigt der Euro zum ersten Mal über die psychologisch wichtige Marke von 1,50 US-Dollar. Sein bisheriges Allzeithoch von 1,5990 Dollar erreicht die Gemeinschaftswährung am 15. Juli, wobei der höchste je am Markt gehandelte Kurs sogar über 1,60 Dollar liegt.
Im Frühjahr 2010 kommt Griechenland in immer größere Finanznöte und muss als erstes Euro-Land Milliardenhilfen beantragen. Damit nimmt eine Schuldenkrise ihren Lauf, in dessen Zuge weitere Länder, darunter Irland und Portugal, um Geldmittel bitten müssen. In der Öffentlichkeit wird heftig über einen möglichen Zusammenbruch der Euro-Zone spekuliert. Die Gemeinschaftswährung wertet kontinuierlich ab.