Digitalwährungen Korrektur am Kryptomarkt – Bitcoin fällt unter 60.000 Dollar

Die Kurse der 30 größten Digitalwährungen liegen am Dienstag allesamt im Minus.
Düsseldorf Anleger ziehen am Dienstag massiv Geld aus dem Kryptomarkt ab: Der Bitcoin fiel im Vergleich zum Vorabend um bis zu 9000 Dollar auf zeitweise 59.000 Dollar. Zuletzt lag die älteste und wichtigste Kryptowährung laut Daten des Analysehauses Coinmarketcap auf 24-Stunden-Sicht sieben Prozent im Minus bei rund 60.500 Dollar.
Auch andere Kryptowährungen gaben deutlich nach: Ether, die zweitgrößte Cyberdevise, verlor rund neun Prozent. Die 30 größten Digitalwährungen lagen allesamt im Minus, nachdem der gesamte Markt in den vergangenen Wochen stark gestiegen war. Seit Anfang Oktober hat die Marktkapitalisierung um mehr als eine Billion Dollar oder mehr als 50 Prozent zugelegt.
Der Auslöser für den Ausverkauf ist unklar. Händler sehen einen möglichen Grund darin, dass das neue US-Infrastrukturgesetz unterzeichnet wurde: Ein Bestandteil des Programms sind neue steuerliche Meldepflichten für Kryptowährungen.
Zudem will China prüfen, Strafstrompreise für Unternehmen zu erheben, die am Krypto-Mining beteiligt sind, sagte die Sprecherin der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, Meng Wei, auf einer Pressekonferenz. Beim Mining-Prozess lösen Computernetzwerke aufwendige kryptografische Aufgaben, um als Belohnung neue Krypto-Coins zu erhalten – das sogenannte „Proof of Work“-Verfahren.
Chinas Vorgehen gegen Kryptowährungen hatte im Mai einen Crash am Markt mitausgelöst. Eine Wiederholung erscheint derzeit aber unwahrscheinlich: Der Markt ist schlicht heiß gelaufen.
Ein Zeichen dafür war die Funding Rate, die laut Daten der Analyseseite Bybt zuletzt bis auf fast 0,2 Prozent gestiegen war. Diese zeigt die durchschnittliche Finanzierungsrate für Bitcoin Perpetual Futures (Perps) an, mit denen Anleger auf den künftigen Kursverlauf bei Kryptowährungen wetten können. Je höher der Wert, desto stärker wetten Anleger auf steigende Kurse und umso stärker ist der Markt gehebelt.
„Gesunder Rücksetzer“
Vijay Ayyar, Leiter der Asien-Pazifik-Region bei der Kryptobörse Luno in Singapur, sieht deshalb einen „gesunden Rücksetzer“ beim Bitcoin, nachdem der Kurs innerhalb von sieben Wochen von rund 40.000 auf fast 69.000 Dollar gestiegen war. Es wäre „ungewöhnlich, wenn es ohne Korrekturen weiter aufwärtsginge“, sagte Ayyar dem Finanznachrichtendienst Bloomberg.
Mikkel Morch, Geschäftsführer beim Krypto-Hedgefonds ARK36, räumt zwar ein, dass der aktuelle Kursrückgang angesichts der Begeisterungswelle an den Märkte „enttäuschend oder sogar besorgniserregend“ erscheinen könnte. „Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass ein Kursrückgang von acht Prozent auf den Kryptomärkten als normale Marktbewegung angesehen wird.“ Die optimistische Marktstruktur noch weitgehend intakt.
Analyst Craig Erlam vom Finanzdienstleister Oanda sieht es vor allem als positives Zeichen, dass der Bitcoin nach dem Sturz unter die Marke von 60.000 Dollar schnell Unterstützung gefunden hat. Wichtig ist für ihn die Marke von 58.500 Dollar. „Ein Durchbruch dieses Niveaus könnte auf einen tieferen Abschwung hindeuten“, sagte Erlam. Nächster Anlaufpunkt wäre dann 50.000 Dollar.
Inflation als zweischneidiges Schwert
Der Blick auf die Futures-Preise für den Bitcoin spricht aber gegen einen solch tiefen Fall. Die Kurse der Terminkontrakte spiegeln die Erwartungen der Profiinvestoren wider, wie sich der Bitcoin-Kurs in den kommenden Monaten entwickeln wird. Derzeit liegen sie über dem aktuellen Bitcoin-Kurs – ein Zeichen dafür, dass die Profis weiter optimistisch sind.
Kryptowährungen waren in den vergangenen Wochen von Rekord zu Rekord geeilt, unter anderem weil Anleger die Cyberdevisen als Inflationsschutz ansteuerten. „Die Inflation bleibt allerdings ein zweischneidiges Schwert“, sagte Kryptoanalyst Timo Emden. „Auf der einen Seite lockt dies die Investoren in alternative Anlageklassen wie etwa Bitcoin. Auf der anderen Seite könnten Zinserhöhungsspekulationen die Hausse jederzeit ausbremsen.“
Einige Händler sehen deshalb auch in dem starken Dollar einen Grund für den aktuellen Rücksetzer: Die US-Währung stieg am Dienstag auf ein 16-Monats-Hoch. Das ist ein Zeichen, dass der Markt darauf wettet, dass die US-Notenbank die Zinssätze anheben muss, um den Inflationsschub in den Griff zu bekommen. Als riskant geltende Anlageklassen wie der Bitcoin könnte darunter leiden.
Mehr: Grüne Kryptowährungen: Ethereum könnte mit einer neuen Technologie zum Vorreiter werden.
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Das erste Update des Bitcoin-Protokolls seit vier Jahren, ist am Sonntag Erreichen des Blocks 709.632 online gegangen; nun mit der Coin am Defi-Wettkampf teil!
Die öffentlichen Schlüssel der Nutzer, die an einem Smart Contract teilnehmen, werden zu einem neuen öffentlichen Schlüssel kombiniert, über den nun eine Signatur erstellt werden kann. Das beduetet höhere weniger Speicherplatz, höhere Sicherheit und Privatsphäre. Der geringere Platzbedarf führt nun zu deutlich geringeren Transaktionsgebühren, die im April im Zuge der Kurssteigerungen des Bitcoins einen neuen Höchststand hatten.
Gelingt der Einstieg in die Smart-Contracts, wird es zu deutlichen Kursgewinnenkommen. Hier kommt die ganze Macht der Technologie dann wirklich zum tragen. Abzuwarten bleibt, ob Platzhirsch Ethereum daran Schaden nehmen wird.
- die funding-rate (insb. bedingt durch die überproportional gehebelten long-Positionen) war zu hoch, sodass es solche Rücksetzer regelmäßig gibt; Jedoch ist diese noch nicht vollständig zurückgesetzt
- bei und knapp unterhalb der 60.000er Marke gibt es prall gefüllte Orderbooks auf den Börsen, sodass ein Fall darunter höchst unwahrscheinlich ist
- ansonsten sollte sich der Wert zum Ende der Woche massiv nach oben bewegen