Euro/Dollar Euro-Kurs so niedrig wie zuletzt im Sommer 2020 – Fed-Politik stärkt den Dollar

In den beiden Währungen wird ein Großteil der weltweiten Transaktionen abgewickelt.
Frankfurt Der Euro hat am Freitag weiter nachgegeben und einen Tiefstand seit über einem Jahr markiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung zeitweise 1,1436 US-Dollar und damit so wenig wie letztmalig im Juli 2020. Ende Oktober hatte er noch bei knapp 1,17 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,1460 Dollar festgesetzt.
Der Euro leidet zurzeit unter dem Auseinanderklaffen der Geldpolitik in den USA und der Euro-Zone. Während die US-Notenbank Fed ihre immensen Wertpapierkäufe zurückführt und die hohe Inflation Erwartungen in Richtung Zinsanhebungen schürt, bleibt die EZB ihrem lockeren Kurs bisher treu. Die weniger großzügige Geldpolitik der Fed stärkt den Dollar und setzt den Euro unter Druck.
So kletterte der Dollar-Index am Freitag auf den höchsten Stand seit Juli vergangenen Jahres, er steigt um 0,1 Prozent auf 95,2650 Punkte. „Die unerwartet hohe US-Inflationsrate hat die Zinserwartung weiter angeheizt“, kommentiert Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners die Entwicklung.
Weil Investoren erwarten, dass die Zinsen in den USA schneller steigen werden als in der Euro-Zone, fließt Kapital in die USA. Die Folge ist eine Aufwertung des Dollars. „Die exportorientierte deutsche Wirtschaft darf sich über diese Entwicklung freuen. Damit werden deutsche Produkte in den USA günstiger und damit attraktiver.“
Zum Wochenausklang stehen nur wenige Wirtschaftsdaten mit besonders hoher Bedeutung auf dem Programm. In der Euro-Zone werden Produktionszahlen aus der Industrie erwartet, in den USA veröffentlicht die Uni Michigan die Resultate ihrer regelmäßigen Stimmungsumfrage unter Verbrauchern.
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