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Folgen der Yuan-Abwertung Asiens Währungen gehen auf Talfahrt

Durch die Abwertung des Yuan geraten auch die Schwellenländer Asiens unter Druck. Analysten erwarten, dass weitere Zentralbanken Chinas Beispiel folgen. In Malaysia verschärfen sich die politischen Spannungen.
12.08.2015 - 10:56 Uhr Kommentieren
Kursturbulenzen verunsichern spekulierende Anleger. Quelle: ap
Wechselstube in Kuala Lumpur

Kursturbulenzen verunsichern spekulierende Anleger.

(Foto: ap)

Bangkok Die Abwertung des Yuans hat die Devisenmärkte in Asiens Schwellenländern kräftig unter Druck gesetzt. Nach einer wochenlangen Talfahrt lag Malaysias Landeswährung im Vergleich zum US-Dollar zum Handelsschluss fast ein Prozent im Minus und sank damit auf ein 17-Jahrestief.

Auch der Kurs der indonesischen Rupiah war so niedrig wie zuletzt während der Asienkrise 1998. Die Währungen der Philippinen und Singapurs sanken auf den tiefsten Stand seit fünf Jahren. Auch der thailändische Baht und die indische Rupie rutschten ins Minus.

Analysten erwarten, dass weitere Zentralbanken in der Region Chinas Beispiel folgen: Sie könnten ihre Währungen weiter abwerten lassen, um die Exportwirtschaft zu stützen, kommentierte die schwedische Bank SEB. Im indischen Finanzzentrum Mumbai wurde die Entwicklung besorgt aufgenommen.

Kursverfall verschärft politische Spannungen in Malaysia

„Chinesische Exporte werden wettbewerbsfähiger, das erhöht den Druck auf andere Märkte“, sagte Wertpapierhändler Deven Choksey. „Allein der Fakt, dass China das tun musste, signalisiert schon ein Problem“, sagte Währungsexperte Jamal Mecklai. „Das führt zu weiterer Nervosität.“

In Malaysia verschärfte der anhaltende Kursverfall des Ringgits am Dienstag auch die politischen Spannungen im Land. Angesichts der starken Abwertung von mehr als 13 Prozent seit Jahresbeginn forderte die größte Oppositionspartei DAP die Beurlaubung von Ministerpräsident Najib Razak. Sie wirft dem Regierungschef vor, für den Vertrauensverlust internationaler Investoren mit verantwortlich zu sein.

Najib steht im Fokus von Korruptionsanschuldigungen und muss sich für eine Zahlung von mehreren Hundert Millionen Dollar auf sein Konto rechtfertigen. Der Politiker bezeichnete das Geld als Parteispende. „Wir fordern Najib auf, während der Untersuchungen abzutreten“, sagte der DAP-Abgeordnete Nga Kor Ming.

Versuch, mit anderen Währungen gleichzuziehen

Er rechnet als Folge des Kapitalabflusses aus seinem Land mit spürbaren Problemen. „Die Preise für Importprodukte werden nach dem Ringgit-Absturz ansteigen und damit die Belastung der Malaysier erhöhen.“

Indonesien, Südostasiens größte Volkswirtschaft, fürchtet sich nach der Yuan-Abwertung vor allem vor einem weiteren Nachfragerückgang aus China. Die Exporte in die Volksrepublik waren nach Regierungsangaben bereits in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26 Prozent gesunken. Die neuen Anzeichen für anhaltende Konjunkturprobleme bescherten der Börse in Jakarta am Dienstag Verluste von 2,7 Prozent. Seit Jahresbeginn verlor der Leitindex JCI mehr als zehn Prozent.

Die Zentralbank des Landes versuchte unterdessen Sorgen vor einem möglichen Währungskrieg mit China zu zerstreuen. Indonesiens Rupiah sei bereits unterbewertet, sagte der stellvertretende Zentralbankgouverneur Mirza Adityaswara. Er sehe daher keinen Anlass, die Rupiah weiter abzuwerten. Die Entscheidung der chinesischen Zentralbank betrachte er als Versuch Chinas, mit anderen Währungen gleichzuziehen.

Thailand-Besuche werden teurer

Die Zentralbanken mehrerer asiatischer Länder hatten in diesem Jahr ihre Leitzinsen gesenkt und dadurch eine Abwertung ihrer Währungen angestoßen – darunter Indien, Südkorea, Indonesien und Thailand. Die erhofften Exporterfolge blieben dennoch vielfach aus. Thailands Warenausfuhren gingen im Juni im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent zurück.

Nach der Yuan-Abwertung werden nun auch Thailand-Besuche für chinesische Urlauber teurer. Sie sind die bislang größte Kundengruppe der lokalen Tourismusindustrie. Finanzminister Sommai Phasee sagte, er erwarte dennoch nur geringe Auswirkungen auf die Wirtschaft seines Landes. „Chinas langsameres Wachstum ist eine viel größere Sorge.“

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