IEA-Chef im Interview „Die Ölmärkte gehen durch eine Krise, wie wir sie in 100 Jahren nicht erlebt haben“

Der Chef der Internationalen Energieagentur rechnet mit einem drastischen Einbruch der Ölnachfrage.
Frankfurt, Wien Die Corona-Pandemie stellt auch den prominentesten Öl-Diplomaten vor neue Herausforderungen. Fatih Birol trifft üblicherweise als Chef der Internationalen Energieagentur weltweit Energieminister von Ölproduzenten und Importeuren. Doch in diesen Tagen läuft alles übers Telefon: „Ich arbeite dreimal so hart von zu Hause, aber deutlich weniger effizient“, scherzt er.
Zu besprechen gibt es viel. Birol sieht den Ölmarkt in der schwersten Krise seit 100 Jahren. Eine schnelle Besserung erwartet er trotz der zuletzt wieder etwas steigenden Ölpreise nicht.
Der Nachfrageausfall ist nach seiner Meinung derart gewaltig, dass selbst eine Einigung im Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland keinen Durchbruch bringen würde.
Birol warnt vor den drastischen wirtschaftlichen und politischen Folgen des Ölpreisverfalls in Ländern wie dem Irak. „Auf dem derzeitigen Preisniveau reichen die Öleinnahmen gerade aus, um die Hälfte der Regierungsbeamten zu bezahlen“, erläutert Birol.
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