Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Kenneth S. Rogoff „Die Ausgabe großer Scheine stoppen“

Bargeld hat viele negative Begleiterscheinungen - darum sollte man es abschaffen. Das jedenfalls fordert der einstige IWF-Chefvolkswirt Kenneth S. Rogoff. Im Handelsblatt-Interview erklärt er seine Forderung.
17.05.2015 - 14:08 Uhr Kommentieren
Der Star-Ökonom Kenneth Rogoff spricht sich dafür aus, große Geldscheine  aus dem Verkehr zu ziehen. Quelle: Reuters
Ein Gegner großer Scheine

Der Star-Ökonom Kenneth Rogoff spricht sich dafür aus, große Geldscheine aus dem Verkehr zu ziehen.

(Foto: Reuters)

Frankfurt Kenneth S. Rogoff war Schachgroßmeister und Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds und ist einer der einflussreichsten Ökonomen weltweit. Was er am Montag in London Vertretern von Notenbanken und Finanzbranche vorschlagen will, erläutert er vorab im Handelsblatt-Interview.
Handelsblatt: Herr Professor Rogoff, Sie treten dafür ein, das Bargeld abzuschaffen …
Kenneth S. Rogoff: Um genau zu sein, ich trete dafür ein, es über einen längeren Zeitraum auslaufen zu lassen. Eine rasche Abschaffung halte ich kaum für möglich. Dafür sind zu viele Gesetze zu ändern und Nebenwirkungen zu bedenken.

Wie sollte dieses allmähliche Zurückdrängen vonstatten gehen?
Ein sehr großer Anteil der negativen Begleiterscheinung der Bargeldnutzung hängt mit den großen und vor allem den sehr großen Scheinen zusammen. Wenn man aufhört, diese auszugeben, dann hat man schon sehr viel erreicht. Ich erwarte, dass kleine Banknoten noch sehr lange umlaufen.

Was sind denn diese negativen Begleiterscheinungen?
Die Anonymität von Bargeld wird gern für illegale Transaktionen genutzt, oder um Steuern zu hinterziehen. Hinzu kommt: Wenn die Geldhalter auf zinsloses Bargeld ausweichen können, dann kann die Zentralbank den Leitzins nicht allzu weit unter Null senken, selbst wenn das sinnvoll wäre, um eine lahmende Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Wenn die Europäische Zentralbank derzeit den Zins auf minus zwei Prozent senken könnte, wäre das gut. Sie kann es aus dem genannten Grund derzeit nicht.

Andere schlagen die umgehende Abschaffung des Bargelds vor, oder das Stempeln von Bargeld, um einen negativen Zins darauf erheben zu können.
Das sind extravagante Ideen. Das gilt auch für die Idee den Wert von Bargeld vom Wert von Zentralbankguthaben und Bankguthaben zu entkoppeln. Das ist alles unnötig kompliziert und riskant. Das gilt übrigens auch für die Idee von Olivier Blanchard und Paul Krugman, stattdessen das Inflationsziel auf vier Prozent zu erhöhen. Das schafft nur Unsicherheit und Volatilität.

„Die Angst ist überzogen“
Seite 12Alles auf einer Seite anzeigen
Mehr zu: Kenneth S. Rogoff - „Die Ausgabe großer Scheine stoppen“
0 Kommentare zu "Kenneth S. Rogoff: „Die Ausgabe großer Scheine stoppen“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%