Kryptowährung Bis März bei 130.000 Dollar? „Bullishes Signal“ beim Bitcoin

Auf Drei-Wochen-Sicht ist die Kryptowährung so stark gestiegen wie zuletzt im Februar.
Düsseldorf Der Bitcoin löst bei Anlegern wieder Kursfantasien aus. Nach einer langen Phase der Seitwärtsbewegung nimmt die älteste und wichtigste Kryptowährung die Marke von 50.000 Dollar ins Visier.
Das Wochenhoch vom Mittwoch liegt bei 46.736 Dollar. Am Donnerstagmorgen notierte der Bitcoin laut Daten des Analysehauses Coinmarketcap bei rund 45.000 Dollar. Mitte Juli lag der Kurs noch bei unter 30.000 Dollar.
Damit hat der Hackerangriff auf die Plattform Poly Network, bei dem Kryptowährungen im Wert von 600 Millionen Dollar erbeutet wurden, kaum Auswirkungen auf den Kurs.
Der Kurs könnte jetzt noch deutlich weiter steigen, wenn es nach Händlern geht, die sich auf technische Analysen stützen: Denn der Bitcoin ist wieder über seinen zwölfmonatigen Durchschnittskurs gestiegen – wenn auch nur knapp.
Laut einer Analyse von Tom Lee, Analyst bei Fundstrat Global Advisors, ist das ein extrem bullishes Signal. Er erwartet den Bitcoin bis zum Jahresende bei 100.000 Dollar. Lee ist für seine optimistischen Kursziele bekannt.
Technische Analyse spricht für großes Kurspotenzial
Der zwölfmonatige Durchschnittskurs entspricht am Aktienmarkt der sogenannten 200-Tage-Linie, die vor allem bei langfristigen Investoren Beachtung findet. Steigt diese Linie und notiert ein Basiswert wie beispielsweise der Dax darüber, spricht man von einem Aufwärtstrend – und umgekehrt.
Notiert der Bitcoin über dieser Trendlinie, ist er auf Sechs-Monats-Sicht im Schnitt um 193 Prozent gestiegen, errechnete Lee. Daraus leitet er sein Kursziel von 100.000 Dollar ab. Bis zum März würde der Bitcoin demnach auf 130.000 Dollar steigen.
Diese Art der technischen Analyse ist beim Bitcoin beliebt. Schließlich gibt es keine Fundamentaldaten, anhand derer Kursziele bestimmbar wären. Allerdings handelt es sich bei Kryptowährungen noch um eine sehr junge Anlageklasse, dementsprechend ist die Datenbasis geringer als am Aktienmarkt. Hinzu kommt: So exakt wiederholt sich Geschichte selten am Finanzmarkt.
Mutige Kursziele liegen im Trend
Timo Emden, Kryptoanalyst beim gleichnamigen Analysehaus, sieht durch das Überschreiten des zwölfmonatigen Durchschnittskurses zumindest ein „positives Momentum“. Zusätzlicher Rückenwind komme von positiven Entwicklungen wie etwa von Tesla-Chef Elon Musk, der zuletzt in Aussicht stellte, dass sein Unternehmen Bitcoin wieder als Zahlungsmittel zulassen könne. „Auch die nachlassende Dynamik in Sachen Regulierungssorgen aus dem Reich der Mitte dürfte zur positiven Marktstimmung beigetragen haben“, sagt Emden.
Lee liegt mit seinem mutigen Kursziel deshalb durchaus im Trend. Von einem Rückschlagpotenzial bis auf 20.000 Dollar ist keine Rede mehr. „Es geht wieder aufwärts“, sagte Meltem Demirors, Chefstratege beim Kryptofondsanbieter Coinshares, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Auf Drei-Wochen-Sicht ist der Bitcoin so stark gestiegen wie zuletzt im Februar, zum Beginn seiner Rally, die ihn bis auf fast 65.000 Dollar getrieben hatte.
Mike McGlone von Bloomberg Intelligence geht wie Lee davon aus, dass der Bitcoin die Marke von 100.000 US-Dollar überschreiten wird – nennt allerdings keinen Zeitraum. Craig Erlam, Analyst bei Oanda Europe, ist ebenfalls optimistisch: „Der Bitcoin hat in der vergangenen Woche wieder zu seinem Groove zurückgefunden. Die Frage ist nur, wie weit er ihn dieses Mal trägt.“
Mit Material von Bloomberg.
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