Kryptowährungen sicher aufbewahren So sichern Sie Bitcoin, Ethereum, Cardano und Co.
Düsseldorf Die jüngst geplatzte Übernahme der Kryptobörse FTX verursachte erneut ein Beben im Markt. FTX, die drittgrößte Kryptobörse der Welt, leidet nämlich unter Liquiditätsengpässen. Dabei drohen Anlegern bei einer Insolvenz ihrer Kryptobörse herbe Verluste.
Immer mehr Investoren setzen neben Aktien auch auf Kryptowerte in ihren Depots – trotz des anhaltenden Bärenmarktes. Doch wer sie nur dort kauft, besitzt die Coins nicht wirklich. Ähnlich wie Schmuck und Gold in einem Tresor verwahrt werden, gibt es auch für Kryptowährungen eine physische Absicherung. Verbraucher und Anleger können dafür ein sogenanntes Krypto-Wallet nutzen.
Grundsätzlich gilt: Wenn ein Kunde über eine Krypto-Börse einen Coin kauft, verwahrt die Börse diesen Coin für den Kunden. Allerdings gab es schon einige Kryptoplattformen, die pleite gegangen sind oder gehackt worden sind. Die Kunden haben dort Millionen verloren. Drei Beispiele sind Mt.Gox, Bitgrail, Cryptsy oder Celsius.
In der Kryptowelt gibt es dazu den Spruch „Not your keys, not your coins“. Das heißt: Nur wer den Key zu seinen Coins besitzt, hat die volle Kontrolle über die Kryptowährung. Daher ist es ratsam, die Coins vor einem Hackerangriff und Diebstahl zu schützen. Verbraucher und Anleger können dafür ein sogenanntes Krypto-Wallet nutzen. Wie das funktioniert und welche Alternativen es gibt, zeigen wir in diesem Überblick.
Bitcoin, Ethereum, Cardano & Co. sicher aufbewahren – so schützen Sie Ihre Kryptowährungen
1. Kryptowährungen online aufbewahren:
Das Hot-Wallet. Eine Option, Digitalwährungen wie Bitcoin, Ethereum, Cardano und Co. zu sichern, sind sogenannte Hot Wallets. Das können etwa Depots bei Coinbase, Kraken oder vergleichbaren Kryptoplattformen sein. Sie sind „hot“, weil sie stets mit dem Internet verbunden sind.
Vorteil: Sie bieten Nutzern einen hohen Komfort, da sie schnell mit den Coins handeln können. Gerade wer regelmäßig Traden will, kann so schnell auf aktuelle Kursentwicklungen reagieren.
Nachteil: Hot-Wallets sind nicht die sicherste Form der Aufbewahrung von Kryptowährungen, da diese ständig mit dem Internet verbunden sind – und demnach schneller gehackt werden könnten.
Um die gehaltenen Coins zu sichern, bietet viele Kryptobörsen zusätzliche Sicherheitsoptionen. So lassen sich etwa auf der Krypto-Handelsblattform Coinbase sogenannte „Vaults“ zu Deutsch „Tresore“ für einzelne Kryptowährungen einrichten. Durch diese wird eine weitere Sicherheitsstufe für Nutzer eingebaut. Für die Einrichtung eines solchen Tresors benötigen Nutzer eine zweite E-Mailadresse, um Transaktionen zu legitimieren.
Ist so ein Tresor erstellt und Kryptowährung eingezahlt, müssen Coins für Transaktionen zunächst aus dem Tresor abgehoben werden, bevor mit diesen gehandelt werden kann. Die Auszahlung der Coins aus dem Vault wird erst freigegeben, wenn die Inhaber der beiden registrierten Mailadressen binnen 48 Stunden die Transaktion bestätigen.
Auch andere Anbieter bieten vergleichbare Sicherheitstools. Dennoch sollten Anleger beachten, dass auch ein solcher Tresor nur über eine ständige Internetverbindung möglich ist und demnach nicht frei von Gefahren ist. Gleichzeitig bieten die Börsen selbst bereits einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Die Coinbase-Website nutzt beispielsweise eine AES-256 Verschlüsselung, ein besonders hoher Verschlüsselungsstandard, um die Bankinformationen der Nutzer zu schützen. Zusätzlich sichert Coinbase 98 Prozent aller digitalen Werte auf einem Offlinespeicher.
Auch die Kryptoplattform Kraken bietet zusätzliche Sicherheitsoptionen. Der Großteil der digitalen Assets ist auf einem Cold Wallet gelagert. Das heißt, die Coins sind offline gespeichert. Darüber hinaus können Nutzer mit einem sogenannten Master Key eine zusätzliche Sicherheitsoption einrichten: Diesen müssen Anleger – neben ihrem Login – auf der Plattform eingeben, um auf Zugriff auf ihre Coins zu erhalten.
2. Kryptowährungen offline aufbewahren:
Das Hardware-Wallet: Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Cardano können aber auch offline in sogenannten Hardware-Wallets oder Cold Wallets aufbewahrt werden. Diese sind vergleichbar mit einer externen Festplatte. Grundsätzlich haben die Wallets keine Anbindung ans Internet, außer in den Momenten, in denen Nutzer sie kurz für den Transfer anschließen.
Vorteil: Kryptowährungen offline aufzubewahren, bietet mehr Schutz als ein Hot-Wallet. Darüber hinaus gehören die Coins damit dem Nutzer selbst, da diese nicht über eine Kryptobörse gehalten wird.
Nachteil: Abstriche gibt es bei der Benutzerfreundlichkeit. Sobald die Coins auf die entsprechende Hardware transferiert wurden, liegt die Verantwortung beim Nutzer selbst. Vergisst man also beispielsweise das Passwort, ist ein Zugriff auf Bitcoin, Etherum und Co. nicht mehr möglich.
Es gibt unterschiedliche Anbieter für Cold Wallets, die entweder wie externe Festplatten oder USB-Sticks aussehen. Auf diesen Sicherungsmedien lassen sich die online gehaltenen Coins übertragen.
Mehr: Bitcoin bricht nach abgesagtem FTX-Kauf ein
Erstveröffentlichung: 24. August 2021, 14:53 Uhr
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