Presseschau Der Westen soll Diktatoren nicht nachtrauern

Gewinner der Tunesien-Wahl: Ennahda-Chef Rachid Ghannouchi mit seiner Tochter.
Wiesbaden Der Wahlsieg der Islamisten in Tunesien dürfe kein Grund sein, den Araber wieder zum zurückgebliebenen Tölpel zu erklären, findet die Financial Times Deutschland. Was gern vergessen werde: Die arabischen Länder sind sehr unterschiedlich. Umbrüche und Veränderungen liefen nicht gleich ab. Erst recht sei keine der islamistischen Strömungen wie die andere. In Tunesien sei das Wahlergebnis der Islamisten auch die Revanche der Mehrheit, die seit der Unabhängigkeit des Staates 1956 von einer französischsprachigen, säkularen, nach Europa gewandten Minderheit undemokratisch beherrscht worden sei, „von den Erben des Kolonialismus“. Das Risiko des Radikalismus in den Griff zu bekommen, dafür böte Ennahdha die größte Chance. „Europa sollte sich in diesen historischen Tagen über korrekte Wahlen in Tunesien freuen und der Ennahdha-Partei viel Erfolg wünschen“, findet die FTD.
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Web und in unserer App für 4 Wochen kostenlos.
Sie sind bereits registriert? Jetzt einloggen
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Web und in unserer App für 4 Wochen kostenlos.
Sie sind bereits registriert? Jetzt einloggen