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Börsengänge Die Kleinen räumen ab

Börsengänge sind in Deutschland rar gesät. Auf dem europäischen Parkett ist viel mehr los, einige Neuemissionen liefen sehr gut – besonders die kleinerer Unternehmen. Welche Chancen Nebenwerte bieten und wo die Risiken liegen.
26.07.2016 - 06:09 Uhr
Vor allem die kleineren Börsenneulinge glänzten zuletzt mit hohen Kursgewinnen.
Auf die Kleinen schauen

Vor allem die kleineren Börsenneulinge glänzten zuletzt mit hohen Kursgewinnen.

Frankfurt Man kann auch mit kleinen Dingen große Freude bereiten. Sagt zumindest der Volksmund. Dass dies am Aktienmarkt zutrifft, zeigt eine Analyse der europäischen Börsengänge (IPOs) durch den Finanzierungsberater FCF Fox Corporate Finance in München.

Laut dem jüngsten „IPO Market Monitor“ glänzten in den vergangenen zwei Jahren vor allem kleinere Börsenneulinge, die Papiere im Volumen zwischen 100 Millionen und 250 Millionen Euro an den Markt brachten. Deren Aktienkurse legten seit dem Start um 176 Prozent zu, während die Titel in der Schwergewichtsklasse darüber nur auf einen Zuwachs von 112 Prozent kamen. „Bei den kleinen Börsengängen in Europa winken teilweise hohe Kursgewinne. Die deutschen Investoren schauen viel zu stark auf den Heimatmarkt“, sagt FCF-Geschäftsführer Arno Fuchs.

Dabei lohnt es sich, über den nationalen Tellerrand zu blicken, zumal kleine Börsengänge in Deutschland – abgesehen vom Biotech-Unternehmen Brain – in diesem Jahr absolute Mangelware sind. „In Europa ist die Auswahl an Nebenwerten viel größer als auf dem deutschen Markt. Das gilt beispielsweise für Dienstleister der Öl- und Gasindustrie, die in den Niederlanden, Großbritannien und Norwegen ihren Sitz haben“, erläutert Marcus Ratz, der beim Fondshaus Lupus Alpha europäische kleine und mittelgroße börsennotierte Unternehmen (Small & Mid Caps) betreut.

Auch bei den ganz kleinen Initial Public Offerings (IPOs) spielt die Musik im Ausland. Im ersten Halbjahr 2016 wurden dort zehn Firmen mit Emissionen zwischen 20 und 50 Millionen Euro an den Markt gebracht, das Segment legte laut „FCF Micro IPO Index“ in den vergangenen zwei Jahren im Mittel um 109 Prozent zu. „In Deutschland gibt es kaum Börsengänge mit einem Volumen von weniger als 100 Millionen Euro. In Europa ist das anders, da gibt es gut funktionierende Marktplätze wie etwa den Alternative Investment Market (AIM) in London oder die skandinavischen Börsen“, sagt Oliver Diehl, der das Aktienemissionsgeschäft in Europa bei der Berenberg Bank leitet.

Das wurde im ersten Halbjahr aus 100.000 Euro
Platz 20: Aktien Venezuela
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Die Börse in Caracas ist winzig, nur wenige Aktien sind dort notiert und die Umsätze liegen oft bei nur ein paar tausend Dollar pro Tag. Internationale institutionelle Investoren meiden venezolanische Aktien. Die Inflation im Land galoppiert, der Versorgungsmangel eklatant, die Währung Bolivar ist auf Talfahrt. Anleger, die im Januar 100.000 Euro in den IBC-Index investierten, haben so jetzt nur noch 54.320 Euro. Im Vorjahr hatten sich die Kurse noch mehr als vervierfacht.

 

Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten.

(Foto: Reuters)
Platz 19: Aktien China
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Die Wirtschaft in China macht Anlegern seit über einem Jahr Sorgen. Die Börse stürzte entsprechend weiter ab. Der Leitindex CSI 300, der die 300 größten Aktien Festlandschinas erfasst, brach um 15,6  Prozent ein. Da gleichzeitig der Yuan zum Euro leicht abwertete blieben Anlegern von 100.000 Euro nur 80.900 Euro übrig.

 

Schlusstand 30.6.2016,  Angaben ohne Transaktionskosten.

(Foto: Reuters)
Platz 18: Aktien Euro-Zone
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Der Jahresauftakt an Europas Börsen war schon ein Horror, dann kam noch das Debakel um den Brexit hinzu. Die Folge: Die Aktien in der Euro-Zone notieren tief im Minus. Wer Anfang des Jahres 100.000 Euro in den Leitindex Euro Stoxx 50 investierte, verfügt angesichts des Minus von 12,3 Prozent jetzt nur noch über 87.670 Euro. Am schlimmsten erwischte es dabei Anleger in Italien – der FTSE MIB 100 Index verlor fast ein Viertel seines Wertes.

 

Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten.

(Foto: AFP)
Platz 17: Britisches Pfund
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Investoren haben die britische Währung nach dem Brexit-Votum regelrecht heruntergeprügelt. Schon vorher litt es deutlich, am Tag nach der Bekanntgabe des Referendums stürzte es dann zum US-Dollar um bis zu knapp 14 Prozent und zum Euro um mehr als acht  Prozent ab. Zur US-Währung liegt das Pfund auf dem niedrigsten Stand seit über 30 Jahren. Zum Euro liegt das Pfund „nur“ auf dem niedrigsten Stand seit rund zwei Jahren. In diesem Jahr wurden aus 100.000 in Pfund angelegten Euro 88.620 Euro.

 

Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten

(Foto: dpa)
Platz 16: Aktien Deutschland
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Auch Aktienanleger in Deutschland hat bislang kein schönes Jahr. Gleich zu Beginn des Jahres stürzte der Leitindex Dax ab. Danach erholte er sich zwar – machte die Verluste vom Jahresanfang aber nie ganz wett. Der Brexit-Schock setzte dem Dax dann erneut zu. Aus 100.000 im Dax investierten Euro sind innerhalb von sechs Monaten nur noch 90.110 Euro geworden.

 

Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Angaben ohne Transaktionskosten

(Foto: AP)
Platz 15: Aktien Schweiz
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Auch die Aktien der Schweiz gingen auf Talfahrt. Der Franken legte dabei zum Euro nur ganz leicht zu. Im vergangenen Jahr hatte er kräftig aufgewertet, nachdem die Schweizerische Nationalbank den Euro-Mindestkurs für den Franken aufgegeben hatte. Von daher machten Anleger mit Franken in diesem Jahr keine Währungsgewinne. Von 100.000 Euro blieben 91.320 Euro übrig.

 

Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten Angaben ohne Transaktionskosten

(Foto: Reuters)
Platz 14: Aktien Großbritannien
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Das Brexit-Votum hat der britische Leitindex rasch verkraftet.  Der Leitindex „Footsie“ war zwar am 24. Juni heftig eingebrochen, holte die kurzfristigen Verluste dann aber wieder auf. Trotzdem sind Experten skeptisch, da wegen des Ausstiegs Großbritanniens aus der EU eine lange Phase der Ungewissheit droht. Dennoch notiert der Footsie auch auf Halbjahressicht 4,2 Prozent im Plus. Da der Euro jedoch zum Pfund kräftig zulegte, machten Euro-Anleger, die ihre Positionen nicht absicherten, einen Verlust von 8,01 Prozent und hatten bei einer Anlagesumme von 100.000 Euro so nur noch 91.990 Euro auf dem Konto.

 

Schlusstand 30.6.2016, Angaben ohne Transaktionskosten

(Foto: Reuters)

Zu den Vorteilen der kleinen IPOs zählt, dass die konjunkturelle und politische Großwetterlage keinen so großen Einfluss hat wie bei den Blue Chips aus der ersten Reihe. „In den vergangenen Monaten standen die Börsen deutlich unter dem Einfluss von makroökonomischen und geopolitischen Belastungsfaktoren wie etwa dem Brexit. Da spürte man auch den Verkaufsdruck über die Terminmärkte bei den großen Werten. Kleinere Titel waren davon weniger betroffen“, meint Michael Muders, Portfoliomanager bei Union Investment.

Wenig Research bei kleinen Aktienemissionen
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