Asiatische Märkte China-Börsen legen zu - Kursanstieg bei Evergrande beruhigt

Die Anleger in Asien sind weiter angespannt.
Hongkong Ein Kursanstieg beim chinesischen Krisenkonzern Evergrande hat am Donnerstag für Zuversicht an den asiatischen Börsen gesorgt. Die chinesische Börse in Shanghai lag 0,4 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen gewann 0,6 Prozent, der Hang-Seng-Index in Hongkong legte ein Prozent zu. Die Börse in Tokio blieb wegen eines Feiertags in Japan geschlossen.
Der oberste Aufseher von Evergrande versuchte die strapazierten Anlegernerven zu beruhigen und appellierte intern an das Management, Vermögensverwaltungsprodukte an die Investoren auszuzahlen und die Bereitstellung der von ihm entwickelten Immobilien sicherzustellen. Die Aktien von China Evergrande stiegen um rund 19 Prozent. Zeitweise legten die Titel mehr als 32 Prozent zu und steuerten damit auf ihren größten Anstieg seit dem Börsenlisting 2009 zu. Auch andere Immobilienwerte zogen an.
Die Refinitiv-Tochter IFR zitierte zudem einen Medienbericht der Online-Publikation Asia Markets, wonach in der Führung in Peking einen Restrukturierungsplan für Evergrande abgenickt worden sei. Demzufolge könnte Evergrande in drei separate Bereiche aufgespaltet werden, habe es in dem Bericht geheißen, der sich auf regierungsnahe Personen berufen habe.
Ausgestanden ist die Evergrande-Krise aber noch nicht. Im Tagesverlauf wird eine 83,5 Millionen US-Dollar schwere Zinszahlung eines Dollar-Bonds fällig. Bislang ist unklar, ob der mit insgesamt 305 Milliarden Dollar verschuldete Konzern die Anleihe bedienen kann.
„Es ist noch ein langer Weg bis zur Lösung dieses Problems“, sagte Kerry Craig, Marktstratege bei JP Morgan Asset Management. „Einige der unmittelbaren Ängste vor einem Zusammenbruch werden nachlassen, aber es wird weiterhin ein Thema bleiben, weil der Immobilienmarkt und das Baugewerbe ein so großer Teil der chinesischen Wirtschaft sind.“
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