Börse am 14. Oktober Fünf Punkte, die für Anleger heute wichtig sind
Düsseldorf Der Abwärtsdruck beim Dax hat in den vergangenen Tagen deutlich abgenommen. Am Donnerstag dürfte der Dax an seine Vortagesgewinne anknüpfen. Vorbörslich liegt die Frankfurter Benchmark 0,33 Prozent im Plus bei 15.303 Punkten.
Im Laufe des Tages rücken neue Konjunkturdaten in den Blickpunkt. Der chinesische Verbraucherpreisindex (CPI) legte im September um 0,7 Prozent im Jahresvergleich zu. Analysten hatten einen Anstieg von 0,9 Prozent erwartet. Der Erzeugerpreisindex (PPI) hingegen, der als Frühindikator für die Entwicklung der Inflation gilt, stieg in China im September um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und damit so schnell wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung im Oktober 1996.
Am Vormittag legen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland ihre neue, gemeinsame Konjunkturprognose vor. Diese dürfte ein geringeres Wachstum implizieren.
Spannung versprechen auch die Quartalszahlen der US-Großbanken, die Anleger ab dem Mittag auf Trab halten könnten. JP Morgan hat seine Zahlen bereits vorgelegt und am Mittwoch einen Gewinnanstieg auf 11,7 Milliarden Dollar verkündet.
Was heute noch wichtig ist:
1 – Handel in den USA
Die Aussicht auf ein baldiges Ende der Krisenhilfen für die US-Wirtschaft hat den Börsen in New York Rückenwind gegeben. Der S&P-500-Index holte nach anfänglichen Verlusten auf und ging am Mittwoch mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 4363 Punkte aus dem Handel. Gefragt waren auch Tech-Konzerne wie Amazon und Microsoft, was dem technologielastigen Nasdaq-Index zu einem Anstieg von 0,7 Prozent auf 14.562 Zähler verhalf. Der Dow-Jones-Index verharrte dagegen bei 34.385 Punkten.
Die Zuversicht bei Anlegern stieg nach der Veröffentlichung der Protokolle der September-Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Sie will voraussichtlich ab Mitte November ihre umfangreichen Konjunkturhilfen zurückfahren, wie aus dem Dokument hervorging.
2 – Handel in Asien
Die asiatischen Aktienmärkte zeigen sich am Donnerstag zunächst uneinheitlich. Die jüngsten Protokolle der Fed-Sitzung schürten die zunehmende Sorge der Anleger über den baldigen Beginn der Drosselung der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank infolge der Inflation. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1 Prozent höher bei 28.426 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,3 Prozent und lag bei 1980 Punkten. Die Börse in Schanghai lag 0,1 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Schanghai und Shenzen verlor 0,4 Prozent.
3 – Inflation in China
Die chinesischen Industriebetriebe haben ihre Preise im September wegen anhaltend hoher Rohstoffkosten, Stromausfällen und Lieferengpässen stärker angehoben als erwartet. Der Erzeugerpreisindex (PPI) stieg im September um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und damit so schnell wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung im Oktober 1996, wie das Statistikamt (NBS) am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einer Teuerungsrate von 9,0 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatten die Produzentenpreise um 9,5 Prozent zugelegt.
Die Erzeugerpreise gelten als Frühindikator für die Entwicklung der Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabrik geführt – also bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Verbraucherpreise geben. In der Volksrepublik ist die Teuerung für die Konsumenten bislang niedrig. Der chinesische Verbraucherpreisindex (CPI) legte im September um 0,7 Prozent im Jahresvergleich zu. Analysten hatten einen Anstieg von 0,9 Prozent erwartet.
4 – Herbst-Konjunkturprognosen der Wirtschaftsforscher
Führende Wirtschaftsforschungsinstitute legen am Donnerstagvormittag eine neue Konjunkturprognose vor. Das erwartete Wachstum dürfte geringer ausfallen als im Vorfeld prognostiziert. Im Frühjahr hatten die führenden Wirtschaftsinstitute noch damit gerechnet, dass nach dem coronabedingten Einbruch der Wirtschaft 2020 das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,7 Prozent zulegt.
Die deutsche Wirtschaft wird derzeit vor allem von Lieferengpässen bei Rohstoffen und Vorprodukten belastet. Mehrere Ökonomen sowie Wirtschaftsverbände hatten deswegen in den vergangenen Wochen ihre Prognosen heruntergeschraubt.
Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose der Institute wird zweimal im Jahr erstellt, im Frühjahr sowie im Herbst . und zwar vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, dem ifo Institut, dem Institut für Weltwirtschaft, dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle und dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen.
5 – US-Banken legen Zahlen vor
Die Berichtssaison an der Wall Street geht am Donnerstag weiter. Die Bank of America, Morgan Stanley, Wells Fargo und Citi legen ab dem Mittag nacheinander ihre Zahlen fürs dritte Quartal vor.
Bereits am Mittwoch hatte der Branchenprimus JP Morgan seine Bücher geöffnet. Die Bank hat im dritten Quartal 11,7 Milliarden Dollar verdient – fast ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Dabei konnte das Geldhaus 2,1 Milliarden Dollar an Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle bei Privat- und Geschäftskunden auflösen.
Termine Unternehmen am 14. Oktober
- 07:00 Uhr, Deutschland: Südzucker, Q2-Zahlen (detailliert)
- 07:00 Uhr, Niederlande: TomTom, Q3-Zahlen
- 09:00 Uhr, Deutschland: Hannover Rück, Investorentag
- 10:00 Uhr, Deutschland: Patrizia, Hauptversammlung (online)
- 11:55 Uhr, USA: UnitedHealth, Q3-Zahlen
- 12:45 Uhr, USA: Bank of America, Q3-Zahlen
- 13:00 Uhr, USA: Walgreens Boots Alliance, Q4-Zahlen
- 13:30 Uhr, USA: Morgan Stanley, Q3-Zahlen
- 13:30 Uhr, Schweiz: Swiss Re, Medienkonferenz zur Baden-Baden-Konferenz
- 13:45 Uhr, USA: Wells Fargo, Q3-Zahlen
- 14:00 Uhr, USA: Citigroup, Q3-Zahlen
- 17:40 Uhr, Schweiz: Temenos, Q3-Zahlen
- 22:10 Uhr, USA: Alcoa, Q3-Zahlen
- 23:30 Uhr, Großbritannien: Rio Tinto, Q3 Operation Report
- USA: U.S. Bancorp, Q3-Zahlen
- USA: Asos, Q4-Zahlen
Termine Konjunktur am 14. Oktober
- Deutschland: Bundeswirtschaftsministerium Monatsbericht 10/21
- 03:30 Uhr, China: Verbraucherpreise 09/21
- 06:30 Uhr. Japan: Industrieproduktion 08/21 (2. Veröffentlichung)
- 09:00 Uhr, Spanien: Verbraucherpreise 09/21 (2. Veröffentlichung)
- 10:00 Uhr, Deutschland: Führende Wirtschaftsforschungsinstitute legen neue Konjunkturprognose vor
- 14:30 Uhr, USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
- 14:30 Uhr, USA: Erzeugerpreise 09/21
- 17:00 Uhr, USA: EIA Ölbericht (Woche)
Sonstige Termine
- 09:30 Uhr, Luxemburg: EuGH-Urteil zu Vorsteuerabzug bei gemischt genutztem Vermögen
- 09:30 Uhr, Luxemburg: EuGH-Urteil zur Strafbemessung bei Verstößen gegen staatliches Glücksspielmonopol
- 10:00 Uhr, Deutschland: Online-Pk Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zu Umfrage „Verbraucherreport 2021“ und Forderungen an die neue Bundesregierung
- 11:30 Uhr, Luxemburg: Pk Klimaschutz und Digitalisierung
- Deutschland: „Branchengipfel“ des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA)
- Deutschland: Fortsetzung ITS-Weltkongress für Mobilität und Logistik
- USA: Jahrestagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (bis 17.10.21)
- Hongkong: Börse aufgrund von Feiertag geschlossen
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