VW-Krise lässt Anleger nicht los: Dax weiter unter Druck
Frankfurt Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag nach einer sehr schwachen Eröffnung berappelt. Dazu beigetragen haben Marktexperten zufolge unerwartet gute Wirtschaftsdaten aus der Euro-Zone. Zuvor hatten Konjunkturängste, ausgelöst durch schwache Asien-Börsen, und die Folgen des VW-Skandals für erhebliche Belastung gesorgt. Der stark schwankende Handelsverlauf am Vormittag verdeutliche die gegenwärtige Unsicherheit im Markt, kommentierte ein Händler.
Der Dax war in den ersten Handelsminuten auf ein Jahrestief bei 9.325 Punkten abgesackt. Zum Handelsschluss müssen Anleger dann noch ein leichtes Minus von 0,35 Prozent verkraften. Der Leitindex schließt auf 9.450 Zählern. Die vom Manipulationsskandal um Abgaswerte gebeutelte VW-Vorzugsaktie ging rund 4,13 Prozent schwächer bei 95,20 Euro aus dem Handel.
Wie Autoaktien den VW-Unfall umfahren
Für Volkswagen ist am Montag in der vergangenen Woche eine neue Ära eingebrochen. Es wurde bekannt, dass der deutsche Vorzeige-Autokonzern bei den Abgaswerten für Diesel-Motoren geschummelt haben soll. Rund 6,5 Milliarden Euro sollen bereits im dritten Quartal dieses Jahres „ergebniswirksam” zurückgestellt werden, so der Konzern. Über 11 Millionen Autos sind betroffen. Der Skandal schlug haushohe Wellen, nicht nur in der Autobranche, sondern vor allem auch bei den Aktionären. Um rund 20 Prozent brach die Aktie am Montag ein. Am Dienstag rauschte sie weiter abwärts. Inzwischen hat sich die Aktie leicht erholt. Dennoch ist sie inzwischen fast 40 Prozent billiger.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -37,7 Prozent
Auch die Aktie von Porsche wurde von der VW-Krise heftig gebeutelt. Dabei kommen die beanstandeten Diesel-Vierzylinder-Motoren bei Porsche-Autos gar nicht zum Einsatz. Doch im Sog des Skandals musste auch die Luxusmarke personelle Konsequenzen ziehen.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -35,8 Prozent
Ebenfalls erwischt hat es die Audi-Aktie – wenn auch nicht ganz so schwer wie die Papiere von VW. Dabei finden sich auch Autos dieser Marke mit den Mogel-Motoren.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -11,3 Prozent
Daimler setzt nach eigenen Angaben keine Manipulationstechnik zum Herunterregeln von Abgaswerten bei Diesel-Fahrzeugen ein. „Wir betrügen nicht, und wir setzen auch keine 'Defeat-Devices' ein - auch in Europa nicht”, bekräftigte ein Daimler-Sprecher am 24. September. Investoren machen trotzdem einen Bogen um die Papiere des Mercedes-Herstellers.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -11,5 Prozent
BMW geriet am 24. September in Verdacht, Abgaswerte von Diesel-Autos ebenfalls manipuliert zu haben. Ein Bericht der „Auto-Bild” legte das nahe. Daraufhin rutschte die Aktie bis zu neun Prozent nach unten.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -10,6 Prozent
Auch Fiat Chrysler hat der VW-Skandal Börsenkapital gekostet.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -7,3 Prozent
Bei den Aktionären von General Motors (GM) schellten am Dienstag nach dem VW-Skandal ebenfalls die Alarm-Glocken. Die Aktie verlor stufenweise an Wert.
Kursrückgang (gemessen am Schlusskurs 18. September): -3,5 Prozent
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