Börse am Abend
Frankfurt Die geplante Zwangsabgabe für alle Sparer in Zypern hat die Börsen in Aufregung versetzt. Der Dax fiel nach Börsenstart bis auf 7.901 Punkte, erholte sich dann aber. Am Ende des Tages ging der Index mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 8010 Punkten aus dem Handel.
Europaweit wurden Finanzwerte abgestoßen. "Befürchtungen machen die Runde, dass möglicherweise Kunden den Großteil ihrer Bankguthaben abheben könnten, um solchen Zwangsabgaben vorgreifen zu können", sagte Aktienmarkt-Experte Tobias Reichert vom Brokerhaus IG Markets. Der Branchenindex für die Banken der Euro-Zone rutschte um 3,5 Prozent ab. Ihre Pendants für die spanischen und die italienischen Geldhäuser verloren zweitweise mehr als vier Prozent. Hierzulande zählten Allianz, Deutsche Bank und Münchener Rück zu den größten Verlierern.
Die Börsen in Zypern und Griechenland blieben wegen eines Feiertages am Montag geschlossen. Asiatische Börsen waren am Morgen ebenfalls in den Keller gerutscht. Anleger an der Wall Street starteten vergleichsweise unaufgeregt in die neue Woche. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab um 0,1 Prozent nach.
„Ich glaube, die größte Gefahr ist tatsächlich, möglicherweise, ein Währungskrieg.“ (25.01.2013)
„Zum ersten Mal seit vier Jahren, seit dem Tief im März 2009, liebe ich den Markt wieder. Denn je höher es geht, desto wahrscheinlicher ist, dass es zu einem schönen Crash kommt, einem gewaltigen Crash.“ (31.1.2013)
„Die EZB ist in diesem Tagen die härteste der Zentralbanken. Aber angesichts einer europäischen Arbeitslosigkeit von 12 bis 13 Prozent - verglichen mit 7,7 Prozent in den USA - müssen sie etwas tun. Letztendlich müssten sie ihre Währung in Relation zum Dollar und anderen Währungen schwächen, damit sie wettbewerbsfähiger werden.” (08.03.2013)
„Ich sehe nichts von einer Normalisierung. Die strukturellen Probleme sind nach wie vor da, sie sind nur kaschiert worden und hat sie für eine gewisse Zeit in einem Meer von neugeschöpfter Liquidität ertränkt.“ (21.02.2013)
„Amerika ist die größte Schuldnernation in der Geschichte der Welt.“ (24.02.2012)
„Ich persönlich hatte sehr negative Erwartungen insbesondere bezüglich der Realwirtschaft und den Aktienmärkten. Bei der Wirtschaft lag ich richtig, bei den Aktienmärkten nicht. Aber sollten Aktienmärkte nicht eigentlich der Realwirtschaft folgen?“ (28.2.2013)
„Sicherlich, die nähere Zukunft ist unklar. Amerika blickt dem Unbekannten aber seit 1776 ins Auge.“ (01.03.2012)
„Die Risiken werden vom Markt derzeit zu niedrig eingeschätzt. Sie werden im ersten Halbjahr wohl eingedämmt bleiben, aber sie könnten wieder an die Oberfläche kommen.” (04.03.2013)
„Die Party kann noch für eine Weile so weitergehen. Ich weiß nicht, wann sie enden wird, aber ich schätze, dass sie sehr schlimm enden wird.“ (5.3.2013)
„Ich erwarte keine anhaltende Aufwärtsbewegung von dem derzeitigen Niveau, ohne dass es weitere Hinweise darauf gibt, dass die Wirtschaft in einem irrwitzig starken Tempo wächst.“ (18.03.2013)
„Der große Treiber ist die Fed. Eine Wachstumskorrektur am Ende des ersten oder zu Beginn des zweiten Quartals ist wahrscheinlich. Unser Problem sind die Auswirkungen der fiskalischen Kontraktion, stagnierendes Wachstum und Investoren, die zu enthusiatisch sind in Bezug auf den Häusermarkt.“
„Ich denke es gibt viele Investoren die darauf warten, in den Markt einzusteigen.“
„Europa hat zwei Stangen Dynamit angezündet. Die erste betrifft die Inhaber kleiner Konten. Müssen auch sie Zwangsabgaben leisten, drohen soziale und politische Unruhen und ein Austritt aus der Eurozone. Die Folgen der anderen Dynamitstange sind weit komplizierter und ungewisser. Es ist eine Frage der Unverletzlichkeit von Bankguthaben in Europa. Und eine Erinnerung, dass Europa zu viele Ziele verfolgt und zu wenig Instrumente hat.“ (18.03.2013 zur Zwangsabgabe für zyprische Sparer)
Kunden zyprischer Banken sollen die Abgabe im Rahmen des Rettungspakets für das Euro-Land leisten. Am Markt geht nun die Angst vor einer Ansteckung um: Sparer in ebenfalls hoch verschuldeten Euro-Ländern wie Italien oder Spanien dürften ähnlichen Maßnahmen befürchten, erläuterte Commerzbank-Volkswirt Peter Dixon. "Das unterminiert das System der Einlagensicherung in der gesamten Euro-Zone", brachte Rabobank-Stratege Philip Marey die Furcht der Anleger auf den Punkt.
Etwas Aufregung aus dem Markt nahm am Nachmittag die Nachricht, dass das Rettungspaket in Reaktion auf heftige Proteste neu verhandelt werden soll. Ziel ist es, Kleinsparer zu schonen. Die Abstimmung im zyprischen Parlament wurde auf Dienstag verschoben.
Das zehn Milliarden Euro schwere Paket für Zypern sah ursprünglich vor, dass sich Bankkunden über eine nach Vermögen gestaffelte Zwangsabgabe an den Kosten für die Rettung des Landes beteiligen. Diese bislang am Markt als undenkbar erachtete Lösung müsse vor dem Hintergrund der Geldwäschebekämpfung gesehen werden und dürfte insofern einmalig bleiben, kommentierte die LBBW. Eine Abgabe für Vermögen über 100.000 Euro ist aus ihrer Sicht nachvollziehbar. Die Banken des kleinen Inselstaats sind vor allem bei vermögenden Russen beliebt.

45 Kommentare zu "Börse Frankfurt: Dax schließt über 8.000 Punkten"
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Naja, mag sein.
Vielleicht war's auch die erste Bullenfalle ???
Was soll ich dazu sagen?
Immos... fällt mir nix ein.
Gold... nö.
Aktien... wenige, vielleicht Microsoft, Medtronic...
Ich würde das aber nicht als Empfehlung nehmen.
Bei ein paar anderen warte ich auf einen günstigen Einstieg.
Und auf welche Werte trifft dies Ihrer Meinung nach aktuell noch zu?
Ein Satz mit x,war wohl nix.
Zur Sache:Die Kleinanleger haben sich von Asien anstecken lassen.Die vorbörslichen Indikatoren deuteten darauf hin-DAX bei L&S heute morgen bei 7910.Aber meistens sind diese der beste Kontraindikator für den weiteren Tagesverlauf.Dow heute nur noch leicht im Minus.Langsam dämmert es dem Letzten,das er es wohl heute morgen übertrieben hat.
Ich persönlich vertraue einer Firma wie Nestle, Johnson & Johnson oder Fresenius mehr als einem Staat oder einer Bank, der ich mein Geld für knapp 1% leihe.
Bei dem Szenario sind ja 10-20% Verlust in einem Substanzwert wie BASF, Nestle, BMW etc. immer noch besser als eine total wertlose Papierwährung. Auch Gold wird keine 50% fallen, egal welcher daher gelaufene Superinvestor mit Fliege dazu sein Blabla abgibt.
7-8% Korrektur im Dow, S&P und in Europa bis Ende April sind für mich konservativ geschätzt drin.
Wenn die Weltwirtschaft richtig zusammenbricht (diverse Blasen, Überschuldung) wird es kaum jemanden geben, der nicht (klare) Verluste macht. Sehen wir von irgendwelchen Zufallsgewinnern ab.
Das realistische mittel- bis langfristige Ziel lautet Verlustbegrenzung. Ich denke, es geht am ehesten mit Substanzwerten.
Anlagen in Substanzwerten möglichst nicht zu Blasenpreisen... fast schon zu spät in jeglicher Hinsicht. Die günstigen Assets werden rar.
Günstig im Sinne von qualitativ hochwertig + nicht überteuert. Qualität ist die erste und wichtigste Anforderung. Lieber gute Qualität leicht überteuert als Schrott billigst.
Da gebe ich Ihnen recht! Bin vor der Draghi-Rede short gewesen und habe ordentlich Geld verloren.
auf einen fallenden Dax zu wetten mit Optionsscheinen halte ich für viel zu gefährlich.
Da kann man sich schrecklich den Pop... verbrennen.
Besser: Vermögen sichern und abwarten, wenn man defensiv sein will...
"die EU befindet sich in Auflösung - definitiv."
das sehe ich auch so, nur kann das noch 2-10 Jahre so weitergehen, man sollte die Politiker und Notenbänker nicht unterschätzen.
Nur das Ende wird plötzlich sein...
Irgendein Großereignis, das niemand erwartet kann das Kartenhaus zum Einsturz bringe, dann ist nur viele für den sauberen Ausstieg zu spaet. Den Letzen beißen bekanntlich die Hunde. Wie in jedem guten Schneeballsystem...
Ich habe mich etwas in Deckung bewegt, auch wenn ich dabei ein paar Prozentpunkte liegen lasse.
Man muss seine eigene Gier unter Kontrolle halten, nicht immer so einfach..