Frohsinn bei der Deutschen Börse und Wut bei Hugo Boss
Frankfurt am Main Saudi-Arabien arbeitet nach den Worten von Ölminister Ali Al-Naimi nicht gegen andere Länder oder bestimmte Unternehmen. Entgegen kursierenden Gerüchten gebe es keinen Kampf gegen die US-Schieferölindustrie, sagte der Politiker am Dienstag bei einer Konferenz im texanischen Houston. Neue Angebote seien ausdrücklich zu begrüßen. Das ist Gift für die Öl-Märkte. Im Anschluss an die Konferenz sackte der Preis für ein Barrel Brent-Öl vier Prozent ins Minus auf 33,29 Dollar. Das US-Leichtöl WTI verbilligte sich sogar um 4,7 Prozent auf 31,81 Dollar.
Die sinkenden Ölpreise haben den Dax weiter ins Negative gedrückt. Am Ende schloss der Dax satte 1,6 Prozent im Minus auf 9417 Punkten. In den USA verlor der Dow Jones 0,9 Prozent auf 16.471 Punkte.
Mit diesen Aktien wären Sie dem Börsendebakel entkommen
Seit Jahresbeginn liegt der Deutsche Aktienindex mehr als 17 Prozent unter dem Schlussstand von Ende Dezember. Es ist ein ungekannt schwacher Start für den wichtigsten Index in ein Börsenjahr. Ähnlich übel sieht es in den Indizes für mittlere, kleinere und Technologie-Werte aus: MDax (minus 14,6 Prozent), SDax (minus 16,7 Prozent), TecDax (minus 18,6 Prozent).
Doch es gibt einzelne Werte die dem Ausverkauf getrotzt haben und deren Besitzer gut lachen haben. Vor allem im Ausland gibt es einige Perlen zu entdecken.
Stand aller Daten: 9. Februar 2016
Im Dax gibt es derzeit keinen Titel im Plus seit Jahresbeginn und auch im MDax nur einen Titel: Der vor allem für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Anlagebauer Gea Group hat 2015 vier Firmen übernommen und seine Umsatz- und Ergebnisziele erreicht. Im laufenden Jahr peilt Chef Jürg Oleas ohne Zukäufe ein moderates Wachstum an und erntet das Vertrauen der Anleger.
Kursveränderung seit 1.1.2016: plus 3,86 Prozent
In den großen deutschen Indizes wird man dann noch im TecDax fündig: Mit der Ankündigung einer verbesserten Marge für das Jahr 2016 beeindruckt die Software AG aus Darmstadt. Auch die Ergebnisse für das zurückliegende Jahr hatten die Aktionäre erfreut und so kann sich der Wert völlig von der miserablen Entwicklung des TecDax in diesem Jahr abkoppeln.
Kursveränderung seit 1.1.2016: plus 9,95 Prozent
Der weitgefasste US-amerikanische Index liegt seit Jahresbeginn fast ein Zehntel im Minus. Doch die Entwicklung der einzelnen Titel ist extrem unterschiedlich. Während vor allem Banktitel enorm leiden, gibt es deutlich positive Ausreißer.
Kursveränderung seit 1.1.2016: minus 9,4 Prozent
Der Goldpreis ist zu einem Krisenindikator geworden und hat seit Jahresbeginn deutlich zugelegt, während des für die großen Aktienindizes bergab geht. Mit dem Goldpreis ziehen auch die Aktien von Minenbetreibern an, die noch im vergangen Jahr zu den großen Verlierern gehörten. Newmont Mining aus Denver ist einer der größten Förderer von Gold weltweit und das gilt bei Anlegern jetzt als begehrenswert.
Kursveränderung seit 1.1.2016: plus 37,15 Prozent
Einige Aktien von Öl- und Gasunternehmen, die sich auf die Fracking-Fördertechnologie spezialisiert haben, waren mit dem fallenden Ölpreis extrem unter Druck geraten. Einige Titel können sich jedoch zwischenzeitlich deutlich erholen, doch auch heftige Rückschläge können die Titel immer wieder erfassen. Ein Beispiel: Southwestern Energy. Vor zwei Jahren notierte die Aktie noch bei über 45 Dollar, erst zum Jahreswechsel setzte eine Trendumkehr bei dem Titel ein.
Kursveränderung seit 1.1.2016: 35,89 Prozent.
Eine klassische Ausweichbewegung in turbulenten Börsenphasen zeigt sich auch am US-Markt. Anleger setzen verstärkt auf Versorger, die als Energielieferanten mit regelmäßigen Mittelzuflüssen rechnen können. Ein Branchenindex für US-Versorger liegt seit Jahresanfang fast sieben Prozent im Plus, die Aktie von Exelon liegt deutlich über dem Schnitt.
Kursentwicklung seit 1.1.2016: plus 15,42 Prozent
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