
Ein Fußgänger spiegelt sich in der Außenanzeige der Börse in Tokio.
Tokio Angetrieben vom jüngsten Rekordhoch des US-Leitindex Dow Jones haben die Aktienmärkte in Asien deutlich zugelegt. So hoch notierten Aktien in der Region seit zwei Jahren nicht mehr. Der MSCI-Index für die asiatischen Aktien ohne Japan legte ein Prozent zu.
Kursgewinne in ähnlicher Höhe gab es an den Börsen in Shanghai und Hongkong. In Australien stiegen die Kurse so hoch wie seit viereinhalb Jahren nicht mehr, weil Investoren auf weiteres Wachstum in China vertrauen. Angeheizt von der Spekulation auf weitere Geldspritzen der Notenbanken setzten auch die Anleger in Tokio wieder mehr auf Risiko und deckten sich kräftig mit Aktien ein.
Datum: 25.01.2017
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Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index zog nachmittags noch einmal an und schloss 2,13 Prozent höher auf 11.913 Punkten - die Marke von 12.000 Punkten ist damit in unmittelbarer Reichweite und könnte in den nächsten Tagen fallen.
Dass Aktien in Japan auf breiter Front steigen, belegt der breiter gefasste Topix-Index. Er stieg um starke 1,5 Prozent auf 1,003.22 Punkte. Das Marktbarometer schloss damit erstmals seit Anfang Oktober 2008 über der Marke von 1000 Punkten.
Vier Prozent an einem Tag - das ist ungewöhnlich viel für den Nikkei-Index, der immerhin 225 Werte umfasst. Doch es gab noch viel bessere Tage. Die Hitliste.
14. Okt. 2008 9.447,57 1.171,14 Punkte 14,15 Prozent
2. Okt. 1990 22.898,41 2.676,55 Punkte 13,24 Prozent
15. Dez. 1949 109,62 11,12 Punkte 11,29 Prozent
30. Okt. 2008 9.029,76 817,86 Punkte 9,96 Prozent
21. Okt. 1987 23.947,40 2.037,32 Punkte 9,30 Prozent
17. Nov. 1997 16.283,32 1.200,80 Punkte 7,96 Prozent
31. Jan. 1994 20.229,12 1.471,24 Punkte 7,84 Prozent
29. Okt. 2008 8.211,90 589,98 Punkte 7,74 Prozent
10. Apr. 1992 17.850,66 1.252,51 Punkte 7,55 Prozent
21. Mär. 2001 13.103,94 912,97 Punkte 7,49 Prozent
An der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index zuvor den höchsten Stand seiner Geschichte erreicht: Das Börsenbarometer durchbrach die bisherigen Höchststände von 2007 in einer breiten Rally, die von der Hoffnung der Investoren auf eine Besserung der US-Konjunktur angefeuert wurde.
Zu den Gewinnern in Japan zählten Exporteure wie Toyota Motor. Der Aktienkurs des Autobauers legte rund 1,4 Prozent zu. Die Papiere von Sony verteuerten sich um 1,2 Prozent.
Die Anleger des Unterhaltungselektronik-Herstellers Sharp konnten sich sogar über einen Kursprung von 13 Prozent freuen. Der südkoreanische Rivale Samsung will Insidern zufolge mit drei Prozent bei den Japanern einsteigen. Für den Minderheitsanteil wolle Samsung zehn Milliarden Yen (umgerechnet rund 82 Millionen Euro) zahlen, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen Reuters.
Zudem würden beide Konkurrenten eine strategische Partnerschaft eingehen, hieß es weiter. Das Bündnis sollte noch im Tagesverlauf bekanntgegeben werden. Samsung und Sharp lehnten allerdings zunächst eine Stellungnahme ab.
Für die Aktienmärkte ist der Yen-Kurs gegenüber dem Dollar ein Gradmesser für die Abwertung der Landeswährung. 2012 fiel der Yen 15 Prozent gegenüber zehn großen Weltwährungen - so viel wie seit 1979 nicht mehr. Dies ergibt sich aus einem Bloomberg-Index.
Die Notierung erfolgt in Yen pro Dollar, etwa: 85 Yen. Wenn dieser Wert steigt, etwa auf 90 Yen, steigt der Wert der US-Währung, und es sinkt der Wert der japanischen Währung.
Die neue japanische Regierung will die Konjunktur ankurbeln. Dafür nutzt sie alle Hebel. Einer davon ist auch die Schwächung der Währung. 2012 fiel der Yen um 11 Prozent gegenüber dem Dollar - so stark wie seit sieben Jahren nicht mehr.
Die japanische Regierung hat ein enormes Konjunkturpaket im Volumen von 20,2 Billionen Yen (173 Milliarden Euro) abgesegnet. Damit sollen unter anderem große öffentliche Bauprojekte im Nordosten des Landes finanziert werden. Rund 600.000 Arbeitsplätze verspricht sich Regierungschef Shinzo Abe davon.
Ministerpräsidenten Shinzo Abe drängt die Notenbank, ihre Geldpolitik weiter zu lockern und so die Fiskalpolitik zu flankieren. Die Zeitung Nikkei zitierte Abe mit den Worten, Japan habe wegen des starken Yen seine Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Er wolle, dass die Notenbank sich auch für ein Maximum an Beschäftigung in Japan verantwortlich fühle.
Das Bruttoinlandsprodukt in Japan ist auf Jahresbasis im dritten Quartal um 3,5 Prozent geschrumpft. Ökonomen erwarten, dass es im vierten Quartal 2012 um 0,6 Prozent zurückgegangen ist.
Für das erste Quartal 2013 erwarten Ökonomen wieder ein Wachstum von 1,6 Prozent in Japan.
Die Konjunkturschwäche geht mit einem Wertverfall der Währung einher. Anfang 2013 liegt der Dollar gegenüber mit fast 90 Yen auf dem höchsten Niveau seit Juni 2010, also seit mehr als zweieinhalb Jahren. Gegenüber dem Euro markiert der Yen die niedrigsten Kurse seit Mai 2011, also seit mehr als anderthalb Jahren.
Die Banken rechnen mit einer weiteren Abschwächung des Yen. Damit liegen sie auf einer Linie mit der Regierung, die genau dies fördern will durch ihre Fiskalpolitik.
Morgan Stanley erklärte in einer Analyse, der Dollar könne gegenüber der japanischen Währung noch auf 100 Yen steigen in diesem Jahr. Societe Generale nennt ein Kursziel von 97 Yen bis Jahresende. Bisher ging die Bank von 87 Yen aus. Citibank glaubt, dass der Dollar bis Ende März auf 90 Yen steigt. Zuvor war die Bank von 87 Yen ausgegangen.
Die Exportwirtschaft verweist darauf, dass die japanische Währung noch immer 13 Prozent über seinem Zehnjahres-Durchschnitt liegt. Dieser liegt gegenüber dem Dollar bei 101 Yen. Die Industrie in Japan wünscht sich einen Dollarkurs zwischen 90 and 100 Yen. Das sagt, Hiroshi Tomono, Präsident von Nippon Steel & Sumitomo Metal Corp.
Die fortgesetzte Yen-Abwertung gegenüber den großen Währungen der Welt hilft vor allem den japanischen Exporteuren. Deren Aktien profitieren daher regelmäßig besonders stark, wenn der Yen an Wert verliert.
Das Börsenbarometer Nikkei-Index marschiert im Januar von Rekord zu Rekord. Inzwischen liegen die Aktienkurse auf dem höchsten Niveau seit zwei Jahren.

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