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Dax aktuell Börsenmonat Oktober begann stürmisch – Dax verteidigte die Marke von 15.000 Punkten

Der Leitindex fiel zeitweise unter 15.000 Zähler, konnte sich aber im weiteren Verlauf über dieser wichtigen Marke behaupten. Ein Bruch hätte einen größeren Ausverkauf bedeuten können.
01.10.2021 - 17:40 Uhr Kommentieren
Dax-Kurve Quelle: Bloomberg Creative/Getty Images [M]
Dax-Kurve

„Böse Erinnerungen an Finanzkrise.“

(Foto: Bloomberg Creative/Getty Images [M])

Düsseldorf Am deutschen Aktienmarkt wurde am Freitag erneut die 15.000-Punkte-Marke getestet. Anschließend aber konnte der Dax Verluste eingrenzen und schloss bei 15.156 Punkten, ein Minus von noch 0,7 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Im Vormittagshandel sah die Lage noch dramatisch aus: Der Leitindex rutschte auf 14.984 Zähler ab, die tiefste Notierung seit vier Monaten. Die wichtige Marke von 15.000 Punkten schien in Gefahr.

Der Leitindex konnte sich von dem kurzen Rutsch unter diese Bastion wieder deutlich erholen, doch die wieder einsetzenden Verkäufe am Nachmittag zeigen: Die Entscheidung, ob der Dax die wichtige Marke hält, ist damit keineswegs gefallen. Gut möglich, dass in der kommenden Woche ein neuer Test erfolgt. Denn noch ist der Abwärtstrend nicht beendet.

Ein einfacher Blick auf den Chartverlauf zeigt: Seit der ersten Septemberwoche steckt der Dax in einem kurzfristigen Abwärtstrend. Auf Wochenbasis werden sowohl die höchsten Notierungen als auch die tiefsten Kurse immer niedriger – die klassische Definition einer Abwärtsbewegung.

Dieser Trend bestätigte sich an diesem Freitag: Der Dax rutschte zwischenzeitlich unter das Tief der vergangenen Woche von 15.019 Zählern. Sollte der Leitindex es hingegen schaffen, über das Hoch der Vorwoche von rund 15.700 Punkten zu klettern, wäre die Abwärtsbewegung gestoppt. Das ist aber sehr unwahrscheinlich. Solange dieser Abwärtstrend intakt ist, sollten Anleger vorsichtig agieren.

Aus drei Gründen ist die Marke von 15.000 Punkten so wichtig. Erstens aus psychologischen Gründen. Für viele Anleger sind runde Marken relevanter. Auch Medien sind stärker darauf fokussiert.

Zweitens hat der Dax zweimal in den vergangenen Wochen dort Halt gefunden, zwei regelrechte Ausverkäufe endeten dort. Zuletzt war das am Montag vergangener Woche der Fall, als der Dax mit 15.019 Punkten den bislang tiefsten Punkt seiner Konsolidierung seit dem Rekordhoch von 16.030 Zählern erreichte.

Und drittens verläuft die 200-Tage-Linie momentan fast genau an diesem Punkt. Man muss sich nur den Verlauf der Korrektur im Oktober des vergangenen Jahres anschauen, um die Bedeutung dieser Linie zu erkennen. Als der Dax 2020 unter diese Linie rutschte, wurde der Index einen Tag später in der Spitze rund 700 Punkte tiefer gehandelt.

Börsenhistorie wiederholt sich selten exakt. Doch falls der Dax erneut nachhaltig, also per Tagesschlusskurs, unter die 200-Tage-Linie rutscht, sollten Anleger einen größeren Ausverkauf einkalkulieren.

Denn diese 200-Tage-Linie zeigt den langfristigen Trend an und wird entsprechend von längerfristigen Investoren beachtet, die bei einem Bruch der Marke höhere Stückzahlen auf den Markt werfen.

Der seit einiger Zeit schwache Euro-Kurs lässt vermuten, dass bereits in den vergangenen Tagen vor allem ausländische Investoren europäische Aktien verkauft haben. Die Gemeinschaftswährung erreichte im frühen Handel am heutigen Freitag mit 1,1561 Dollar ein neues Jahrestief. Noch vor einer Woche lag dieser Wert bei 1,1726 Dollar. Interessant dabei: Der Rebound am Aktienmarkt zur Mittagszeit ging mit einem steigenden Euro einher. Sind ausländische Profis wieder eingestiegen?

Laut der letzten Umfrage der Bank of America unter mehr als 200 internationalen Vermögensverwaltern nahm die Zahl der Investoren, die in Europa eine längere Aktienrally erwarten, zuletzt sogar noch zu – obwohl die Einschätzungen zur konjunkturellen Entwicklung pessimistischer geworden sind. Eine Verringerung dieser Quote kann nicht spurlos am Dax vorübergehen.

Dem Börsenmonat Oktober eilt der Ruf als Crash-Monat voraus, zuletzt hat er diesen Ruf im Jahr 2008 während der Finanzkrise bestätigt. Damals rutschte der Index zwischenzeitlich um mehr als 25 Prozent ab. Vergleiche mit der damaligen Situation und dem aktuellen Börsenmonat sind unseriös, für einen Crash gibt es keine Anzeichen. Aber der Auftakt in den Oktober 2021 war zumindest stürmisch.

Blick auf die Einzelwerte

BMW: Das Papier steigt um rund ein Prozent. Der Autobauer hat seine Prognose zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben.

Leoni: Der Nürnberger Autozulieferer hat einen Käufer für sein Geschäft mit Kabeln für industrielle Anwendungen gefunden. Der Geschäftsbereich Leoni Industrial Solutions soll für rund 450 Millionen Euro einschließlich Schulden an den US-Konkurrenten BizLink verkauft werden. Der Aufsichtsrat von BizLink muss noch zustimmen.

Der Bereich erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von 430 Millionen Euro, gut ein Zehntel des Konzernumsatzes. BizLink mit Sitz im kalifornischen Silicon Valley ist an der Börse in Taipeh gelistet und wird dort mit gut einer Milliarde US-Dollar bewertet. Die Leoni-Aktie steigt um 5,1 Prozent.

Telefónica Deutschland: Eine Verkaufsempfehlung durch Exane BNP belastete im MDax Telefónica Deutschland, für die Papiere ging es um gut sechs Prozent auf 2,3o Euro bergab. Die französische Investmentbank hatte die Aktie von „outperform“ auf „underperform“ abgestuft und das Kursziel von 6,00 auf 2,90 Euro gesenkt.

Hella: Die Aktie wird am heutigen Freitag ex Dividende gehandelt. Der Schlusskurs am Donnerstag lag bei 60,44 Euro, gezahlt werden 0,96 Euro.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Seit drei Monaten bewegt sich der Dax zwischen 16.000 Zählern auf der Ober- und rund 15.000 Punkten auf der Unterseite. Nun steht die Unterseite im Fokus, die für Jörg Scherer, technischer Analyst bei HSBC Deutschland, „durchaus strategischen Charakter“ hat.

Auf der Oberseite wurde mit dem heutigen Handelsauftakt zunächst eine neue Abwärtskurslücke aufgerissen. Solche Lücken entstehen, wenn der höchste Stand eines Handelstags unter der tiefsten Notierung des Vortags geblieben ist. Sie gelten als ein Zeichen von Schwäche. Doch im Handelsverlauf wurde diese Lücke mit Kursen oberhalb von 15.248 Punkten geschlossen. Das ist aus charttechnischer Sicht ein erstes Entspannungssignal.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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