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Dax aktuell Coinbase-Börsengang begeistert auch heimische Anleger – Dax bleibt in der Seitwärtsphase

Welche Anlegergruppe kann dem Dax neuen Schwung geben? Eine schwierige Frage: Denn Anlageprofis hoffen auf einen Rücksetzer, Privatanleger warten ab.
15.04.2021 - 16:38 Uhr Kommentieren
Dax aktuell: Mögliche Einigung im Handelsstreit stützt den Dax Quelle: dpa
Dax-Kurve im Handelssaal in Frankfurt

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Am deutschen Aktienmarkt geht es am Donnerstag leicht aufwärts: Zum Handelsschluss notiert der Dax 0,3 Prozent im Plus und wird bei 15.255 Punkten gehandelt. Am gestrigen Mittwoch hatte das Börsenbarometer niedriger bei 15.209 Punkten geschlossen.

„Enge Seitwärtsrange, Dax weiterhin über 15.000 Punkte“, lautet aber die Erwartung von Martin Utschneider, technischer Analyst der Privatbank Donner & Reuschel, für den heutigen Handelstag. Sollte die Prognose wahr werden, wäre es bereits der siebte Handelstag in Folge, dass der Leitindex salopp formuliert unter Bewegungsmangel leidet.

Seit dem bei 15.312 Zählern erreichten Rekordhoch am 6. April notiert der Index in einer Spanne von nur rund 130 Punkten, einem extrem geringen Wert. Auf der Oberseite war bislang bei 15.281 Zählern Schluss, auf der Unterseite bei 15.144 Punkten.

Die wichtige Frage lautet nun: Welche Anlegergruppe kann dem Dax neuen Schwung geben?

Die erste Antwort lautet: Internationale Fondsmanager dürften dafür wohl nicht sorgen. Denn laut der aktuellen Umfrage der Bank of America hat knapp jeder Dritte der mehr als 200 befragten internationalen Vermögensverwalter eine Übergewichtung in europäische Aktien.

Wer soll von diesen Anlageprofis noch kaufen? Pessimisten stellen sich sogar die Frage: Was passiert, wenn diese Fondsmanager ihre Übergewichtung abbauen?

Profis warten auf Rücksetzer

Auch die US-Privatanleger machen wenig Hoffnung. Deren Grad an Optimismus verharrt mit knapp 54 Prozent in der Nähe des höchsten Standes seit Januar 2018. Solch ein Optimismus gilt laut Sentimentanalyse als Indiz für eher fallende Kurse, da weniger potenzielle Käufer verbleiben.

Die deutschen Privatanleger schauen hingegen eher mit Desinteresse auf diese Seitwärtsentwicklung am deutschen Aktienmarkt. Das zeigt die Erhebung der Börse Frankfurt unter mittelfristig handelnden Anlageprofis und Privatanlegern. Die Stimmung der Privaten hat sich insgesamt nicht verändert. Nur eine kleine Zahl sowohl an Bullen als auch an Bären ist in das Lager der neutralen Investoren gewechselt.

Anders haben sich die institutionellen Investoren verhalten: Deren Stimmung ist leicht gesunken, die Zahl der Bären entsprechend leicht gestiegen. Die Profis warten nun auf einen Rücksetzer, der ihnen den Einstieg ermöglichen soll. Laut der Frankfurter Erhebung wollen sie wie bereits in der Vorwoche bei 14.900 und 14.950 Zählern wieder kaufen.

Das alles spricht für eine längere Seitwärtsphase. Denn ohne ausländische Investitionen ist ein neues Rekordhoch zwar möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.

Anders betrachtet gilt aber auch: Sollte der deutsche Leitindex die Marke von 15.312 Punkten überwinden, dürften die Kurse schnell weiter steigen. Denn dann müssen die heimischen Anlageprofis den steigenden Kursen hinterherlaufen und dürften die Rally weiter beflügeln.

Doch eine Seitwärtsphase mit tendenziell leicht fallenden Kursen ist wahrscheinlicher – solange die ausländischen Profis weiter in europäische Aktien investiert bleiben.

Hohes Handelsvolumen bei Coinbase

Der gestrige Handelstag war ein historischer Moment für die Kryptowelt. Die Aktie der Kryptobörse Coinbase war in den Handel an der Nasdaq gestartet. Nach einem Start mit 381 Dollar gab es einen volatilen Verlauf. Der Kurs schoss zunächst auf 429 Dollar, brach dann auf 310 Dollar ein und ging letztlich bei 328 Dollar aus dem Handel.

Die Aktie begeistert offenbar auch die deutschen Anleger. Bereits vorbörslich wurden am Donnerstag auf den Handelsplattformen mehr als 70.000 Papiere gehandelt, ein extrem hoher Wert. Zum Vergleich: Von der Tesla-Aktie, immer noch ein Lieblingspapier vieler Trader, wurden in diesem Zeitraum weniger als 10.000 Stücke ver- und gekauft. Der Kurs für eine Coinbase-Aktie liegt derzeit bei rund 290 Euro.

Dieser Trend setzte sich auch nach der Börseneröffnung fort. Auf der Handelsplattform Xetra wechselten mittags 70.000 Coinbase-Papiere ihren Besitzer.

Dynamisch war am deutschen Aktienmarkt in erster Linie der Kursverlauf der Immobilienaktien. Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, dass den Berliner Mietendeckel für verfassungswidrig erklärte, zogen die Kurse zunächst deutlich an. Die Aktien von Deutsche Wohnen kletterten sogar um knapp sieben Prozent auf ein Fünf-Monats-Hoch. Doch das Plus schmolz schnell zusammen.

Zum Handelsschluss lag Deutsche Wohnen nur noch 2,5 Prozent im Plus. Die Aktie der Adler Group, die zwischenzeitlich sogar um mehr als sieben Prozent nach oben geklettert war, hatte sogar einen Wertverlust von 2,2 Prozent aufzuweisen. Auch der Dax-Titel Vonovia lag nur noch 0,7 Prozent im Plus. Das Bochumer Unternehmen hatte im Gegensatz zu Deutsche Wohnen auf Nachforderungen aufgrund des Urteils verzichtet.

Blick auf die Einzelwerte

Drägerwerk: Die Aktie gewinnt über zehn Prozent. Der Medizintechnikkonzern hat im ersten Quartal seinen Umsatz gesteigert und einen operativen Gewinn in Höhe von 129 Millionen Euro ausgewiesen. Für das Gesamtjahr sei das Unternehmen zudem etwas zuversichtlicher als zuvor, sagte ein Händler.

Curevac: Der Kurs steigt zwischenzeitlich um mehr als sieben Prozent auf ein Rekordhoch von 93,20 Euro. Das Tübinger Biotechunternehmen erwartet Daten zur Wirksamkeit seines Covid-19-Impfstoffs unverändert noch in diesem Quartal. Curevac will sein Covid-19-Impfprogramm zudem ausweiten und drei neue Studien bei bestimmten Populationen voraussichtlich schon bald beginnen. Bis Ende 2021 will das Unternehmen bis zu 300 Millionen Dosen seines Impfstoffs und bis 2022 bis zu eine Milliarde Dosen herstellen.

Im vergangenen Geschäftsjahr setzte Curevac knapp 49 (2019: 17,4) Millionen Euro um, der operative Verlust stieg wegen höherer Forschungskosten um gut zehn Prozent auf fast 110 Millionen Euro.

Flatexdegiro: Der Online-Broker hebt seine Wachstumsprognosen wegen des auch im April fortgesetzten Kunden-Ansturms erneut an. FlatexDegiro wolle in diesem Jahr 750.000 bis 950.000 Kunden gewinnen und damit auf 2,0 bis 2,2 (bisher 1,8 bis 2,0) Millionen kommen. Das trieb die Aktie um mehr als elf Prozent nach oben. Gleichzeitig erreichte das Papier, das seit Jahresanfang um mehr als 45 Prozent gestiegen ist, mit 105,80 Euro ein neues Rekordhoch.

Was die Dax-Charttechnik sagt

An der charttechnischen Lage hat sich wenig verändert: Der Ausbruch über das Allzeithoch von 15.312 Zählern würde direkt Potenzial in Richtung der 15.500er-Zone hervorrufen.

Dennoch sollten Anleger den Blick auf die Unterseite nicht vergessen. Der Markt gilt als überhitzt, ist also zu schnell zu hoch gestiegen. Neben der Marke von 15.000 Zählern gilt es, drei Aufwärtskurslücken zu beachten: 15.110/15.144 Punkte, 14.845/14.890 Zähler sowie 14.621/14.693 Punkte.

Solche Lücken unterstreichen die hohe Dynamik, mit der sich die Frankfurter Benchmark aufwärtsbewegt hat. Sie entstehen, wenn die tiefste Notierung eines Tages über dem höchsten Kurs des Vortags liegt. Anleger sollten laut technischer Analyse einkalkulieren, dass diese Lücken allmählich geschlossen werden könnten.

Als „richtig soliden“ Widerstand bewerten die technischen Analysten der Bank HSBC erst die Zone um 14.350/14.410 Punkte. Auf dem Niveau befinden sich der gut einjährige Aufwärtstrend, die mittelfristig bedeutende 38-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend vorgibt, sowie das Vier-Wochen-Tief.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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