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Dax aktuell Daimler und Bayer größte Verlierer: Dax schließt zum Wochenstart im Minus – Lage hat sich dennoch verbessert

Der Abwärtstrend seit Anfang September ist vorbei, der Leitindex ist schnell in eine Aufwärtsbewegung gewechselt. Worauf Anleger nun achten sollten.
18.10.2021 - 15:33 Uhr Kommentieren
Dax-Kurve Quelle: Bloomberg Creative/Getty Images [M]
Dax-Kurve

Wie sind die Perspektiven für den deutschen Leitindex?

(Foto: Bloomberg Creative/Getty Images [M])

Düsseldorf Schwacher Wochenbeginn am deutschen Aktienmarkt: Nach drei Handelstagen in der Gewinnzone verliert der Dax im Montagshandel 0,7 Prozent. Zum Börsenschluss standen 15.474 Punkte auf der Anzeigetafel.

Die Aussichten waren bereits zum Handelsauftakt eher bescheiden. Aus China kamen schwache Konjunkturdaten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im Zeitraum Juli bis September um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal und damit so langsam wie seit einem Jahr nicht mehr. Und die Hausverkäufe sind im Monat September um mehr als 17 Prozent eingebrochen, vermutlich aufgrund der Turbulenzen rund um den Immobilienkonzern Evergrande.

Zu diesen schwachen fundamentalen Daten kommt eine schwierige kurzfristige Marktlage hinzu. Der Dax ist nach den deutlichen Kursgewinnen in den vergangenen Tagen mit einem Plus von mehr als 450 Punkten zu schnell zu hoch gestiegen, was eher zu Verkäufen einlädt. Einem Anstieg über 15.600 Zähler stehen zudem laut Charttechnik wichtige und nicht leicht zu überwindende Widerstände entgegen.

Dennoch ist der Dax aus dem Gröbsten raus. Das lässt sich mit einem einfachen Blick auf den Chart feststellen. Seit Anfang September wurden auf Wochenbasis sowohl die höchsten Notierungen als auch die tiefsten Kurse immer niedriger. Doch dieser Trend wurde in der vergangenen Woche nicht nur beendet, sondern genau genommen sogar umgekehrt: Sowohl der höchste Punkt auf der Oberseite (15.598 Zähler) als auch die tiefste Notierung (15.012 Zähler) lagen über denen der Vorwoche.

Es ist gut möglich, dass sich dieser Aufwärtstrend in der neuen Woche weiter festigt. Dafür muss es dem Dax gelingen, das Niveau um 15.000 Punkte zu verteidigen und kurzfristig die Marke von 15.600 Punkte zu überwinden. Das wäre ein wichtiger Schritt hin zu 16.000 Punkten und einer erfolgreichen Jahresendrally.

Diese Ansicht wird auch von der Anlegerstimmung gestützt. Sentimentexperte Stephan Heibel meint nach der Auswertung der aktuellen Dax-Sentimentumfrage des Handelsblatts: „Nun hat es den Anschein, dass die Aktienmärkte ausreichend Luft geholt haben, um gen Norden auszubrechen.“

Trotz der positiven Sichtweise bleibt festzuhalten: In den kommenden Handelstagen kann der Leitindex durchaus wieder Richtung 15.000 Punkte fallen, ohne dass sich etwas an dieser Einstellung ändert.

Blick auf Einzelwerte

Teamviewer: Der Aufsichtsrat des schwäbischen Softwarehauses hat den Vertrag von Konzernchef Oliver Steil um drei Jahre bis Oktober 2024 verlängert. Zudem scheidet nach mehr als vier Jahren Finanzchef Stefan Gaiser mit Ablauf seines Vertrages im kommenden Jahr aus. Der Vorstand werde ferner um ein zusätzliches Mitglied „mit klarem Fokus auf den Vertrieb“ erweitert. Diese Nachrichten lassen die Aktie eher kalt. Sie schließt kaum verändert bei 13,80 Euro.

Hannover Rück: Der weltweit drittgrößte Rückversicherer rechnet nach der Serie von Sturm und Hagelschlägen im Sommer mit teilweise deutlich steigenden Preisen für die Rückversicherung von Naturkatastrophen in Deutschland. Die Aktie verlor dennoch 0,4 Prozent. Allein die Flutkatastrophe im Rheinland und in der Eifel habe die Versicherer mehr als acht Milliarden Euro gekostet.

Rational: Die Aktien stiegen um mehr als drei Prozent auf 818,00 Euro. Die Analysten der Berenberg Bank hatten sie mit einem Kursziel von 1170 Euro zum Kauf empfohlen. Der Küchenausrüster sei unterbewertet. Außerdem trauten sie ihm Preiserhöhungen zu, um die Gewinnmargen zu verbessern. Um das Kursziel zu erreichen, müsste die Aktie um mehr als 40 Prozent nach oben klettern.

Philips: Der globale Mangel an Elektronikkomponenten und ein Massenrückruf von Beatmungsgeräten machen dem niederländischen Hersteller von Gesundheitstechnik und Haushaltsgeräten zu schaffen. Angesichts anhaltender Probleme wie der Lieferengpässe senkte der Konzern seine Jahresprognose. Die Aktie gab drei Prozent nach. Im Juni musste Philips bis zu vier Millionen Geräte, die Atemaussetzer im Schlaf (Schlafapnoe) verhindern sollen, zurückrufen, weil ein darin verwendeter Schaumstoff mit der Zeit krebserregend werden könnte.

Covestro: Eine Herunterstufung veranlasst Anleger zum Ausstieg. Die Aktien der Leverkusener Chemiefirma zählten mit einem Minus von 3,3 Prozent auf 56,36 Euro zu den schwächsten Dax-Werten. Die Experten der Société Générale (SocGen) stufen die Titel auf „Hold“ von „Buy“ herunter und senken ihr Kursziel auf 56 von 94 Euro. Sie begründen ihren Schritt unter anderem mit der hohen Abhängigkeit von der sich abkühlenden chinesischen Konjunktur. Außerdem bedrohten steigende Rohstoffpreise die Gewinnmargen.

Porsche: Der Sportwagenbauer beteiligt sich über seine Wagniskapital-Tochter Porsche Ventures an iMaker, einem Anbieter für digitale Unterhaltungstechnik aus China. Anleger reagieren mit Verkäufen: Die Aktie lag mit minus 3,4 Prozent am Dax-Ende.

Befesa: Ein positiver Analystenkommentar hievt den Titel an die Spitze des MDax. Die Aktien des Recycling-Spezialisten gewannen 4,4 Prozent auf 68,70 Euro. Die Experten der US-Investmentbank Goldman Sachs nahmen die Bewertung der Titel mit „Buy“ und einem Kursziel von 91 Euro auf.

Bitcoin klettert auf 62.000 Dollar

Der Bitcoin notiert laut Daten des Analysehauses Coinmarketcap bei rund 62.000 Dollar, nachdem er am Sonntag auf rund 59.000 Dollar gefallen war. Als Kurstreiber erweist sich die Genehmigung eines börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) in den USA. Der Bitcoin könnte im Zuge dessen sein Rekordhoch von 64.863 Dollar angreifen.

Es könnte durchaus sein, dass das Sprichwort zutrifft: „Kaufe bei Gerüchten, verkaufe bei Fakten“ – was dann fallende Kurse bedeuten dürfte. Dafür gibt es drei Beispiele: So erreichte der Bitcoin im Zusammenhang mit dem Hype um den Börsengang der Krypto-Börse Coinbase am ersten Handelstag der Aktie sein Rekordhoch von über 64.000 Dollar, stürzte danach aber ab.

Auch die Einführung der Bitcoin-Futures beflügelte den Kurs, es war die sogenannte „Rally to the moon“ rund um das Jahr 2017 mit einem Plus von mehr als 2000 Prozent. An dem Tag, als der Future gehandelt wurde, fiel der Startschuss für einen Rückgang von minus 83 Prozent.

Im Kleinen wiederholte sich das zuletzt in El Salvador. Die dortige Regierung hatte die Kryptowährung als Zahlungsmittel eingeführt: Im Vorfeld stieg der Kurs, mit der Einführung machten kurzfristig orientierte Anleger aber Kasse.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Laut der technischen Analyse verbessert sich das Dax-Bild allmählich: Die strategisch wichtige Zone leicht oberhalb der 14.800er-Marke hat gehalten. Auch die langfristig bedeutende 200-Tage-Linie, die derzeit bei 15.086 Zählern liegt, wurde bislang nicht nachhaltig unterschritten.

Mit den neuen Höchstkursen im Monat Oktober hat ein wichtiger Trendfolge-Indikator ein Kaufsignal generiert. Der Name dafür lautet MACD (Moving Average Convergence/Divergence) und besteht aus zwei gleitenden Durchschnitten.

Für die technischen Analysten von HSBC Deutschland gibt dieser Indikator „erstmals seit Ende Juli ein Kaufsignal“ – das beste seit November 2020. Zur Erläuterung: In beiden Fällen stieg der Dax anschließend deutlich. Im November 2020 lag das Börsenbarometer bei 11.450 Punkten, dann fiel der Startschuss für die Impfstoffrally. Und im Juli rutschte der Dax bis auf 15.000 Punkte ab, danach wurde das Rekordhoch von 16.030 Zählern erreicht.

Jörg Scherer, Leiter der technischen Analyse, meinte bereits am Donnerstag vergangener Woche vor dem Handelsstart: „Für bullish eingestellte Anleger ergibt sich durchaus eine Kaufgelegenheit, zumal sich mit einem engen Stopp unter 14.800 Punkten das Risiko eng begrenzen lässt.“

Allerdings sind die Widerstände auf dem Weg nach oben vielfältig, vor allem im Bereich zwischen 15.550 und 15.600 Punkten. Der Ausbruch darüber hinaus wäre als nächstes Kaufsignal gen Allzeithoch zu werten, meint Scherer.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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