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Dax aktuell Dax-Aufwärtstrend ist intakt – Anleger kaufen nach hohen Inflationsdaten Bitcoin und Gold

Im Fokus des Handels standen am Mittwoch die US-Inflationszahlen. Anleger sollten derzeit das sogenannte Nervenbarometer im Blick behalten, den VDax.
10.11.2021 - 17:55 Uhr Kommentieren
Dax-Kurve Quelle: Bloomberg Creative/Getty Images [M]
Dax-Kurve

Wie sind die Perspektiven für den deutschen Leitindex?

(Foto: Bloomberg Creative/Getty Images [M])

Düsseldorf Der deutsche Aktienmarkt bewegt sich am Mittwoch weiter seitwärts. Der Dax schließt am Abend 0,2 Prozent höher bei 16.067 Punkten und damit quasi unverändert gegenüber dem Vortagesschluss von 16.040 Zählern.

Es sind die vielen erfreulichen Unternehmenszahlen – unter anderem von der Allianz, Infineon und Eon –, die den Dax oberhalb der Marke von 16.000 Punkten halten. Noch um sechs Uhr morgens signalisierten die indikativen Kurse einen Rutsch unter diese psychologisch wichtige Marke.

Interessant dabei: Der Rutsch unter die Marke von 16.000 Punkten auf das Tagestief von 15.987 Zählern dauerte nur wenige Minuten und war das Einstiegssignal für viele Anleger. Dadurch wird dieser Bereich immer mehr zu einer kurzfristig wichtigen Unterstützung.

Auch der Blick auf den Dax-Chart ist erfreulich: Denn der Aufwärtstrend auf Wochenbasis bleibt intakt. Seit Anfang Oktober erreicht der deutsche Leitindex in jeder Woche ein neues Hoch und einen höheren Tiefpunkt.

Dieser Trend würde sich diese Woche fortsetzen, wenn der Dax oberhalb von 15.760 Zählern bleiben würde. Wenn ja, dürfte es in der kommenden Woche spannend werden. Um diesen Trend fortzusetzen, müsste das Börsenbarometer dann schon über das aktuelle Rekordhoch von 16.104 Punkten steigen.

Anleger sollten derzeit das sogenannte Nervenbarometer im Blick behalten, den VDax. Dieser Index steigt leicht an und signalisiert damit, dass Terminmarktprofis höhere Schwankungen beim Dax in den kommenden Tagen erwarten. Eine Richtung lässt sich aus diesen Daten aber nicht ablesen.

Hohe Inflationsdaten lassen Gold und Kryptowährungen deutlich steigen

Ein weiteres Thema ist die Inflation. Die Preise in den USA steigen immer schneller. Waren und Dienstleistungen kosteten im Oktober 6,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Das ist der größte Preisanstieg seit 30 Jahren. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem Wert von 5,8 Prozent gerechnet.

Die Inflationsrate ist eine zusätzliche Legitimation für den kürzlich verkündeten geplanten Ausstieg der Fed aus der ultralockeren Geldpolitik, meint Thomas Altmann vom Investmenthaus QC Partners.

Insgesamt war die Reaktion an den Märkten auf die neuen Inflationsdaten aus den USA aber verhalten. Der Dax blieb oberhalb der Marke von 16.000 Punkte, nur die Anleiherenditen zogen etwas an. Die Rendite für eine zehnjährige US-Staatsanleihe zog leicht an, lag aber weiterhin deutlich unter dem Niveau von Mitte Oktober, als der Wert noch bei 1,70 Prozent war.

Die verhaltene Reaktion an den Aktien- und Anleihenmärkten zeigt, dass sich die Anlegerinnen und Anleger von der Inflation nicht mehr so leicht aus der Ruhe bringen lassen, meint Altmann. Die Mehrheit der Börsianer habe längst die Sicht der Notenbanken übernommen, dass so hohe Teuerungsraten nur ein vorübergehendes Phänomen sein werden. Allerdings sei diese Sicht heute ein Stück riskanter geworden.

An anderen Märkten reagierten die Anleger anders. Die steigende Inflation treibt weitere Anleger in Kryptowährungen. Bitcoin und Ethereum steigen um jeweils mehr als ein Prozent und markieren mit 69.000 beziehungsweise 4867,60 Dollar zeitweise neue Rekordhochs. Investoren versprächen sich von den Cyber-Devisen Sicherheit gegen dem Wertverfall von Dollar, Euro & Co, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research.

Auch der Preis für Gold stieg nach den US-Inflationsdaten um 1,7 Prozent auf 1862 Dollar pro Feinunze (31,1 Gramm) an. Das könnte der Befreiungsschlag für das gelbe Edelmetall nach einer monatelangen Seitwärtsphase sein. Laut technischer Analyse besteht nun ein mittelfristiges Kursziel von 2000 Dollar.

Große institutionelle Investoren werden nervös

Der VDax notiert bei 17 Prozent. Bei einem Punktestand von 16.000 erwarten die Profis, dass der deutsche Leitindex in den kommenden 30 Tagen zwischen 16.780 und 15.220 Zählern schwankt.

Die absolute Höhe des VDax ist aktuell noch nicht beunruhigend, eher die Tendenz, dass das Barometer trotz neuer Rekordhochs ansteigt. Auch die US-Volatilitätsindizes von S&P 500 und Nasdaq 100 liegen trotz vieler neuer Rekordstände so hoch wie seit vier Wochen nicht mehr.

Für Experte Altmann „zeigt das eine zunehmende Skepsis der großen institutionellen Investoren gegenüber der aktuellen Rally und dem hohen Kursniveau“. Für ihn waren „steigende Volatilitäten bei steigenden oder stagnierenden Kursen in der Vergangenheit schon häufig ein zuverlässiges Warnsignal“.

Das kann man rückblickend auch am VDax ablesen. Der Index stieg am 20. September auf 25,17 Prozent an. Es war rückblickend der Vorbote für den Kursrutsch am 6. Oktober auf 14.818 Zähler.

Blick auf die Einzelwerte

Allianz: Nach starken Quartalszahlen steigt die Aktie bis zum Handelsende um knapp ein Prozent. „Die Zahlen für das dritte Quartal lagen über den Erwartungen, angetrieben von allen Geschäftsbereichen“, sagte ein Händler. Vor allem das Wachstum im Asset-Management sei „beeindruckend“. Im Gesamtjahr steuert der Versicherer operativ auf ein Rekordergebnis zu.

Continental: Lieferengpässe und steigende Rohstoffkosten werden beim Autozulieferer auch im kommenden Jahr Spuren in der Bilanz hinterlassen. Zwar zeichne sich in den kommenden Monaten eine Entspannung ab, der Halbleitermangel und höhere Rohstoffpreise würden die Automobilindustrie aber weiter belasten. Die Aktie schließt dennoch 1,8 Prozent im Plus.

Infineon: Der Chipboom wird das Unternehmen auch im gerade begonnenen neuen Geschäftsjahr antreiben. So profitabel war der Dax-Konzern aus München seit Langem nicht mehr. Die Aktie führte zunächst mit einem Plus von rund zwei Prozent die Dax-Gewinnerliste an. Zum Handelsschluss liegt das Papier jedoch 1,2 Prozent im Minus.

Adidas: Die Papiere bekamen von den Anlegern für einen pessimistischeren Ausblick und ein Quartal unter den Erwartungen die Quittung: Die Aktien schließen 3,7 Prozent im Minus. Die Prognoseänderung komme angesichts bestehender Lieferkettenprobleme und eines sich abschwächenden Wachstums in China nicht überraschend, urteilten die Analysten von Credit Suisse. Nun gehe es darum, inwieweit sich die Probleme im Jahr 2022 niederschlügen.

SMA Solar: Im SDax schnellen die Anteilsscheine mit einem Plus von rund 14 Prozent an die Spitze des Nebenwerteindex. Fehlende Bauteile bremsen den Solartechnikkonzern zwar bei guter Auftragslage aus. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs in den ersten neun Monaten verdiente der Wechselrichterspezialist aber wesentlich mehr als noch vor einem Jahr.

Veganz: Der Börsengang des Herstellers veganer Lebensmittel verlief enttäuschend. Zu 87 Euro ausgegeben, hatte der erste Kurs der Papiere bei 86,90 Euro gelegen. Aus dem Handel gingen die Aktien schließlich mit 83 Euro, was ein Abschlag von 4,6 Prozent bedeutet.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Auf der Unterseite stehen zwei Aufwärtskurslücken (Fachjargon Gap) im Fokus. Die entstehen, wenn der tiefste Punkt des Handelstags über dem höchsten Punkt des Vortags liegt. Sollten die aber offen bleiben, dürften neue Rekordhochs folgen.

Das erste Gap vom 4. November liegt zwischen 15.998 und 15.973 Punkten, das am heutigen Mittwoch zum einen Teil, aber nicht vollständig geschlossen wurde. Sollte diese Lücke komplett geschlossen werden, besteht die Gefahr, dass der Dax wieder in die mehrmonatige Seitwärtsspanne zwischen 16.000 Punkten auf der Oberseite und 14.800 Zählern auf der Unterseite zurückfällt.

Die zweite Kurslücke liegt bei 15.760 und 15.690 Punkten. Ein Unterschreiten der Marke in den kommenden Tagen dürfte die Jahresendrally infrage stellen.

Auf der Oberseite dürfte das bisherige Rekordhoch von 16.104 Zählern nur eine Durchgangsstation auf dem Weg in Richtung 16.200 Stellen darstellen. Aus der monatelangen Seitwärtsphase zwischen 16.000 Punkten und 14.800 Zählern lässt sich auf längere Sicht noch ein weiteres Kursziel von 17.200 Punkten ableiten. Diese Handelsspanne, also 1200 Zähler, gilt laut Charttechnik als Maß für mögliche Kursgewinne.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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