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Dax aktuell Dax bleibt in Nähe des Rekordhochs – Goldpreis kommt nach Flashcrash vorerst zur Ruhe

Der Leitindex steckt weiterhin in einem klassischen Sommerloch fest. Doch sollten die Kurse ins Rutschen kommen, dürfte es schnell abwärts gehen.
09.08.2021 Update: 09.08.2021 - 17:56 Uhr Kommentieren
Dax aktuell: Mögliche Einigung im Handelsstreit stützt den Dax Quelle: dpa
Dax-Kurve im Handelssaal in Frankfurt

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Am deutschen Aktienmarkt geht es zum Wochenauftakt weiter seitwärts: Der Dax beendet den ersten Handelstag der neuen Woche 0,1 Prozent im Minus bei 15.745 Punkten. Damit bleibt das Börsenbarometer in Reichweite seines Rekordhochs, das bei 15.811 Zählern liegt.

Am vergangenen Freitag war der deutsche Leitindex nur um drei Punkte an einer neuen Bestmarke gescheitert und mit einem Endstand von 15.761 Punkten aus dem Handel gegangen – ein Plus von 0,1 Prozent.

Die Lage beim deutschen Leitindex bleibt unverändert. Für ein nachhaltiges neues Rekordhoch fehlen die Käufer, Kurse oberhalb von 15.800 Punkten waren bislang ein Signal für Gewinnmitnahmen.

Während die US-Indizes neue Rekordhochs erklimmen, steckt der Dax in einem klassischen Sommerloch fest. Sowohl das Handelsvolumen als auch die Schwankungsbreite sind sehr niedrig. Am Freitag betrug die Differenz zwischen Tageshoch und -tief mickrige 71 Punkte und auch am heutigen Montag liegt dieser Wert bei 105 Stellen.

Es gibt auch viele positive Aspekte: Negative Nachrichten wie beispielsweise der Anstieg der Covid19-Infektionen sind offenbar keine Belastung. Und der Dax notiert bislang während seiner zweimonatigen Seitwärtsphase zwischen 15.000 und 15.800 Zählern vermehrt in der oberen Hälfte.

Was allerdings für eine dynamische Korrektur spricht: Es gibt keine größeren Absicherungen gegen Kursverluste. Sollten die Kurse nachgeben, könnten die Notierungen schnell ins rutschen kommen.

Der Handelsverlauf am 19. Juli ist dafür das beste Beispiel, wie der Markt ohne nennenswerte Absicherungen ins rutschen kommen kann. Ohne Grund gab der Dax bis zum Handelsschluss mehr als 400 Punkte ab, das Tagestief lag bei 15.048 Zählern.

Goldmarkt beruhigt sich nach Flash-Crash

Am Goldmarkt kam es in der Nacht zu Montag zu einem sogenannten Flash-Crash, einem rapiden Kursverlust innerhalb kurzer Zeit. Dabei treffen kurzzeitig so viele Verkaufsorders auf den Markt, dass nicht ausreichend Kauforders vorhanden sind, um das plötzlich hohe Angebot aufzunehmen.

Nach Ansicht von Joachim Stanzel vom Online-Broker CMC Markets „wurden im illiquiden frühen elektronischen Terminhandel offenbar große Stückzahlen Gold-Kontrakte verkauft“. Laut den Daten des Anbieters Refinitiv rutschte der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) innerhalb von 90 Sekunden von 1714 auf 1686 Dollar ab, ein Minus von 1,6 Prozent innerhalb dieser kurzen Zeit. Das Tagestief liegt bei 1685 Dollar. Einen ähnlichen „Flash Crash“ gab es auch bei Silber.

Offenbar hatten Anleger angesichts der Dollar-Stärke nach den US-Arbeitsmarktdaten am vergangenen Freitag nun Gold-Positionen in großem Stil abgestoßen. Schon Ende vergangener Woche reagierte das gelbe Edelmetall mit starken Abschlägen auf die Daten.

Mittlerweile hat sich die Lage wieder beruhigt, der Goldpreis liegt wieder bei 1742 Dollar. „Es ist aber nicht auszuschließen, dass nun auch Turbulenzen an anderen Märkten folgen“, meint Stanzl. „Die Investoren sind angesichts der Ereignisse am Goldmarkt in Habachtstellung“.

Inflationsdebatte nimmt wieder Fahrt auf

Ein wichtiges Thema am Markt ist die Aussage von Bundesbank-Chef Jens Weidmann, Er „hält auch höhere Inflationsraten nicht für ausgeschlossen“, sagte er in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“. Damit bringt er das Risiko einer längerfristig höheren Inflationsrate auf die Agenda.

Er steht mit seiner Position im Gegensatz zur Linie der europäische Notenbank EZB und ihres Pendants in den USA, der Fed. Beide betrachten die aktuelle Teuerungsrate als ein vorübergehendes Phänomen.

Diese Debatte wird von den chinesischen Produzentenpreisen beflügelt. Mit einer Rate von neun im Jahresvergleich sind die Produktionskosten im Reich der Mitte so schnell wie zuletzt im Jahr 2008 gestiegen. Höhere Produktionskosten gelten als Indikator für anschließend steigende Verbraucherpreise.

Für den Kapitalmarktexperten Thomas Altmann steht fest: „Sollte Jens Weidmann mit seiner Einschätzung Recht behalten, wäre das Korrekturpotential am Rentenmarkt immens“. Für Ulrich Leuchtmann, Devisenanalyst bei der Commerzbank, hingegen „hat der der Devisenmarkt seit langer, langer Zeit eingepreist, dass Weidmann in Fundamentalopposition zur EZB-Linie steht und deshalb seine Aussagen nicht dafür taugen, den zukünftigen Kurs der EZB zu prognostizieren“.

Die Renditen an den Anleihemärkten steigen seit einigen Tagen wieder deutlich. Dieser Wert bei einer deutschen Bundesanleihe lag am 5. August noch bei minus 0,517 Prozent, am heutigen Montag sind es derzeit minus 0,474 Prozent.

Deutlicher volatiler ist der Verlauf am US-Anleihemarkt. Die Rendite einer zehnjährigen US-Treasuries lag am 4. August noch bei 1,1340 Prozent, aktuell sind es 1,275 Prozent.

Das Signal, das vor allem der US-Anleihemarkt bis Anfang August gegeben hat, war klar: Die Dynamik der wirtschaftlichen Erholung dürfte sich abschwächen, der Inflationsdruck sollte nachlassen. Entsprechend war auch eine Verschärfung der Geldpolitik unwahrscheinlicher, was auch von den Notenbanken bestätigt wurde.

Das Signal, das nun vor allem von den US-Anleihemärkt ausgeht und für steigende Renditen sorgt, ist ein anderes. Die dramatisch weiter steigenden Schulden müssen finanziert werden.

Am heutigen Montag oder am morgigen Dienstag könnte die finale Abstimmung über Joe Bidens billionenschweres Infrastrukturprogramm folgen. Und die Schuldengrenze der USA muss auch noch angehoben werden. Das spricht für weiter steigende US-Renditen.

Blick auf die Einzelwerte

Biontech: Der Erfolg in der Covid-Impfstoffentwicklung wird das Biotech-Unternehmen auf einen Schlag unter die größten deutschen Pharmahersteller katapultieren. Das unterstreichen die am Montag veröffentlichten Halbjahreszahlen und neuen Umsatzprognosen für 2021. Die an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq notierte Aktie steigt um zwölf Prozent.

Heidelberg Cement: Eine Herabstufung setzt die Titel unter Druck. Mit einem Minus von drei Prozent führte die Aktie des Baustoffkonzerns die Verliererliste im Dax an. Die Analysten von Barclays stuften den weltweit zweitgrößten Zementhersteller auf „untergewichten“ von „neutral“ zurück, da sie wegen des Inflationsdrucks ein gedämpfteres Gewinnwachstum erwarteten.

Wacker Neuson: Der Baumaschinenhersteller sieht sich nach dem Corona-Jahr 2020 wieder auf Wachstumskurs trotz diverser Belastungen. Vorstandschef Karl Tragl hob indes hervor, die Preise für Rohstoffe und Transporte seien im Aufwind und dieser Trend werde im zweiten Halbjahr die Bilanz belasten. Zudem treffe die starke Nachfrage der Kunden auf „teilweise gerissene Lieferketten.“

Gleichwohl konkretisierte er seine Jahresziele und erwartet nun die obere Hälfte der Prognosespanne zu erreichen. Die Aktie gibt zunächst zwei Prozent nach, kann die Verluste bis zum Handelsschluss aber auf knapp ein Prozent eingrenzen.

Delivery Hero: Der Einstieg des deutschen Rivalen Delivery Hero kommt bei Anlegern des britischen Essenslieferanten Deliveroo gut an. Deliveroo-Aktien steigen an der Börse in London zeitweise um rund zehn Prozent auf den höchsten Stand seit dem Börsengang Ende März. Dagegen geben die Titel von Delivery Hero deutlich um 3,2 Prozent nach. Delivery Hero hat 5,09 Prozent der Deliveroo-Aktien erworben. Online-Essens-Plattformen haben während des Corona-Lockdowns von einem Nachfrageschub profitiert. Marktbeobachter stellen aber in Frage, wie viel des Geschäfts mit der Öffnung von Restaurants übrig bleibt.

BVB: Die leeren Zuschauerränge lassen das Ergebnis des SDax-Unternehmens weiter einbrechen. Für die nächsten Jahre ist der Verein aber durchfinanziert. Die Dortmunder – 2005 am Rande der Insolvenz – profitieren davon, dass sie zu Beginn der Pandemie keine Schulden hatten. Deswegen steigt die Aktie bis zum Handelsschluss um 1,8 Prozent.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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