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Dax aktuell Dax erreicht neues Rekordhoch und verfehlt nur knapp die Marke von 16.000 Punkten

In den vergangenen Tagen haben vor allem institutionelle Investoren deutsche Aktien gekauft. Ihnen reichen die Kursgewinne nicht – sie hoffen auf 16.100 Zähler.
12.08.2021 Update: 12.08.2021 - 17:57 Uhr Kommentieren
Dax aktuell: Mögliche Einigung im Handelsstreit stützt den Dax Quelle: dpa
Dax-Kurve im Handelssaal in Frankfurt

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Der Dax hat am Donnerstag den zweiten Handelstag in Folge ein Rekordhoch erreicht. Am Nachmittag stieg der deutsche Leitindex bis auf 15.964 Punkte – fast 90 Zähler über dem am Mittwoch aufgestellten Höchststand. An der Marke von 16.000 Punkten scheiterte der deutsche Leitindex allerdings – vorerst.

Zum Handelsschluss lag der Dax 0,7 Prozent im Plus bei 15.937 Punkten.

Die Bestmarken der vergangenen Tage kommen überraschend: Viele Indikatoren hatten eine Korrektur signalisiert. Der Anstieg am Mittwoch erfolgte nach einer mehrmonatigen Seitwärtsphase dann aber dynamisch. Innerhalb einer halben Stunde kletterte der Dax um mehr als 100 Punkte nach oben. Allerdings fehlte die Nachhaltigkeit, sodass der Dax gegenüber der Bestmarke rund 60 Zähler niedriger mit 15.826 Zählern aus dem Handel ging.

Offenbar sahen genügend Anleger den neuen Rekord vom Vortag als Befreiungsschlag im Sinne eines Ausbruchs nach oben und kauften. In den vergangenen Monaten war das nicht der Fall. Jedes neue Rekordhoch war stets eine Einladung zu Gewinnmitnahmen. Entsprechend meinte Thomas Altmann vom Investmenthaus QC Partners vor der Handelseröffnung: „Nur wenn sich das Verhalten der Börsianer ändert, sind weitere Kursgewinne möglich.“

Dax-Aktien gekauft haben in den vergangenen Tagen vor allem institutionelle Investoren. Das zeigen die Umfragedaten der Börse Frankfurt, die wöchentlich mittelfristig agierende Privatanleger und Profis befragt. Allerdings erfolgte die aktuelle Erhebung vor dem gestrigen Ausbruch über die Marke von 15.800 Punkten.

Vor einer Woche war die Zahl der neutral gestimmten Anlageprofis mit 42 Prozent der Befragten auf ein Rekordhoch gestiegen. Doch das hat ein Teil der Institutionellen nicht lange ausgehalten – ihr Anteil sank auf rund ein Drittel. Das Interessante: Sie sind fast komplett von der Seitenlinie ins Bullenlager gezogen und setzen nun auf steigende Kurse. Das wurde mit den neuen Rekordhochs zum großen Teil belohnt.

Doch der Erfolg reicht den neuen Bullen noch nicht. Laut Joachim Goldberg, der die Umfrage der Börse Frankfurt auswertet, wollen die neuen Optimisten ihre bullishen Engagements nicht vor 16.100/16.150 Punkten glattstellen.

Auch wenn man insgesamt nicht mehr von einem Pessimismus unter den Investoren sprechen kann, sind die Bären aber noch leicht in der Mehrheit. Die wären schon mit einem mittelgroßen Rücksetzer zufrieden und sind bereit, im Bereich von 15.500 Punkten zuzukaufen.

Inflationsrate beflügelte den Goldpreis

Die hohe US-Inflationsrate hat nicht nur für Erleichterung am Aktienmarkt gesorgt. Auch der Goldpreis kletterte am gestrigen Abend auf 1751 Dollar und bleibt am heutigen Donnerstag auf diesem Niveau. Endlich – müsste man fast sagen, angesichts steigender Inflation und extrem lockerer Geldpolitik.

Für die technischen Analysten von HSBC Deutschland gilt: Bei 1764 Dollar liegt eine Schlüsselmarke, anschließend dürfte die über 1800 Dollar gehen. Der Aufwärtstrend wäre hingegen bei Kursen unterhalb von 1680 Dollar beendet.

Blick auf die Einzelwerte

Delivery Hero: Der Essenslieferdienst wächst trotz wiedereröffneter Restaurants rund um den Globus ungebremst. Der in Berlin ansässige Dax-Konzern hob nach einem starken zweiten Quartal seine Umsatzprognose an und nimmt nun 2021 Erlöse von 6,4 bis 6,7 Milliarden Euro in das Visier. Für das Gesamtjahr geht Delivery Hero nun davon aus, nur noch eine bereinigte am Bruttowarenwert gemessene Betriebsergebnis-Marge (Ebitda-Marge) von minus zwei Prozent zu erreichen. Die Aktie gab 7,6 Prozent nach.

Deutsche Telekom: Die Papiere lagen mit einem Plus von 2,8 Prozent an der Dax-Spitze. Gleichzeitig war das ein neues Vier-Wochen-Hoch für den Aktienkurs. Der Bonner Konzern traut sich dank eines starken zweiten Quartals im Gesamtjahr noch etwas mehr zu. Trotz negativer Währungseffekte durch die Dollar-Abwertung habe das Quartal über den Erwartungen gelegen, kommentierten die Analysten von Raiffeisen Research.

Bilfinger: Anleger reagieren enthusiastisch auf die geplanten Gewinnausschüttungen von Bilfinger. Die Aktien stiegen im Tagesverlauf um bis zu acht Prozent und gingen schließlich fünf Prozent im Plus aus dem Handel. Der Industriedienstleister plant unter anderem eine Sonderdividende und weitere Aktienrückkäufe. Zudem sind Quartalszahlen und Ausblick besser ausgefallen als erhofft.

Westwing: Der Onlinehändler für Haushaltswaren und Möbel ist dank neuer Kunden im zweiten Quartal um fast ein Fünftel gewachsen. Inzwischen kommt Westwing auf 1,7 Millionen aktive Kunden, 47 Prozent mehr als im Juni 2020. Allerdings musste Westwing dafür auch mehr in das Marketing stecken. Das Unternehmen bestätigte den Ausblick. Um das Wachstum stemmen zu können, baut Westwing inzwischen ein neues Lager im polnischen Poznan. Nach einem freundlichen Auftakt gab die Aktie bis zum Handelsschluss um 1,5 Prozent nach.

Cancom: Der Münchener IT-Dienstleister ist nach der Coronakrise auf dem Wachstumspfad zurück, was Anleger allerdings mit Gewinnmitnahmen quittierten. Die Aktie rutschte um 5,3 Prozent ab und gehörte damit zu den größten Verlierern im MDax. In den vergangenen vier Wochen kletterte die Aktie zuletzt noch mehr als elf Prozent nach oben.

K+S: Zum größten Verlierer im Index der mittelgroßen Werte wurden die Papiere von K+S mit einem Kursrutsch um 7,5 Prozent. Auch bei diesem Papier nahmen Anleger Gewinne mit, nachdem der Kurs des Düngerherstellers am Vortag fast wieder an das Niveau aus dem Juli heranreichte. Analysten monierten zudem die negativen Aussichten für den freien Mittelzufluss.

Einstiegssignal beim Bitcoin

So schnell kann es gehen: Noch im Juli herrschte bei Bitcoin-Notierungen unterhalb von 30.000 Dollar Untergangsszenario. Nun löst die Cyber-Devise bei Anlegern wieder Kursfantasien aus. Nach einer langen Phase der Seitwärtsbewegung nimmt die älteste und wichtigste Kryptowährung die Marke von 50.000 Dollar ins Visier.

Grafik

Das Wochenhoch vom Mittwoch liegt bei 46.736 Dollar. Am Donnerstagabend notierte der Bitcoin laut Daten des Analysehauses Coinmarketcap nur leicht schwächer bei gut 44.000 Dollar. Denn der Bitcoin ist wieder über seinen zwölfmonatigen Durchschnittskurs gestiegen – wenn auch nur knapp. In der Vergangenheit war das ein Signal für weiter steigende Kurse.

Endspiel in der Türkei: Zinssenkung oder neuer Notenbankchef?

Für die Devisenexperten der Commerzbank bahnt sich in der Türkei ein Endspiel an: Entweder es kommt in den kommenden Monaten zu Zinssenkungen oder zu einer weiteren direkten Intervention des Präsidenten Tayyip Erdogan mit einem vermutlich erneuten Wechsel des Notenbankchefs.

Eine weitere Phase in diesem Spiel wurde am heutigen Donnerstag eingeleitet. Die türkische Zentralbank hat ihren Leitzins unverändert bei 19 Prozent gelassen. Das hatten alle Analysten auch so erwartet. Commerzbank-Analyst Tatha Ghose begründete das mit dem letzten geldpolitischen Statement, dem Inflationsbericht sowie aus der Einschätzung der Notenbank zu den Juli-Inflationsdaten.

Die Inflationsdynamik ist eindeutig erhöht. Die Verbraucherpreisinflation hat sich zuletzt dem Leitzins von 19 Prozent angenähert, sodass die türkische Notenbank den Zinssatz vielmehr anheben müsste. Das steht jedoch im absoluten Widerspruch zu dem Mandat, mit dem Präsident Tayyip Erdogan den neuen Gouverneur Sahap Kavcioglu eingesetzt hatte. Denn Erdogan ist nach wie vor davon überzeugt, dass eine Zinssenkung die Inflationsrate sofort senken würde, „weshalb es für ihn eine Verschwendung wertvoller Zeit ist, dies nicht zu tun“, meint Ghose. Kurz nach der Entscheidung der Notenbank gab der Euro gegenüber der türkischen Währung nach bei 10,030 Lira. Der Rekordstand von Anfang Juni dieses Jahres liegt bei 10,603 Lira.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Wo liegt beim deutschen Leitindex nach dem Ausbruch über die Marke von 15.800 Punkten die nächste Anlaufstelle? Für die technischen Analysten von HSBC Deutschland werden nun „Notierungen jenseits der Marke von 16.000 Punkten wahrscheinlich“. Martin Utschneider hat seit längerer Zeit ein mittelfristige Kursziel von 16.200 Punkten ausgerufen.

Dennoch sollten Anleger die Unterseite nicht vergessen: Für kurzfristig agierende Trader bietet sich das gestrige Tagestief in Form von 15.725 Punkten an. „Für strategisch ausgerichtete Investoren bleibt es dagegen bei den bekannten Unterstützungen bei 15.614 Punkten (50-Tage-Linie) und dem ehemaligen Allzeithoch von Mitte April mit 15.502 Zählern, meinen die HSBC-Charttechniker.

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