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Dax aktuell Dax fällt wieder unter 16.000 Punkte und schließt leicht im Minus

An diesem Dienstag kann der Aktienmarkt die Gewinne aus dem Vormittagshandel nicht halten. Dabei war der Leitindex zwischenzeitlich nah am Rekordhoch.
31.08.2021 - 17:53 Uhr Kommentieren
Dax aktuell: Mögliche Einigung im Handelsstreit stützt den Dax Quelle: dpa
Dax-Kurve im Handelssaal in Frankfurt

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Der deutsche Aktienmarkt kann die deutlichen Gewinne aus dem Vormittagshandel nicht halten: Der Dax schließt mit 15.835 Punkten 0,3 Prozent im Minus. Dabei war der Leitindex mit dem heutigen Tageshoch von 16.007 Punkten zwischenzeitlich nur etwas mehr als 20 Stellen von seinem Rekordhoch entfernt. Das erreichte die Frankfurter Benchmark mit 16.030 Stellen am 13. August.

Es fällt auf, das am heutigen Dienstag mehr gehandelt wurde. Bis zum Handelsschluss sind 41 Millionen Stücke ver- und gekauft worden. Am Montag war dieser Wert bei 27 Millionen gelegen. Der gestrige Handelstag, der mit einem Plus von 0,2 Prozent endete, war Sommerflaute pur: Die Schwankungsbreite war mit 50 Punkten sehr gering, das Handelsvolumen mit 27,2 Millionen Stücken extrem niedrig. Von den Handelsdaten, die seit Anfang 2019 vorliegen, gab es keinen Tag, an dem weniger Dax-30-Aktien ge- und verkauft worden.

Zum Vergleich: Der Tag mit dem höchsten Handelsvolumen war der 12. März 2020 zu Hochzeiten des Corona-Crashs. Damals wurden mehr als 390 Millionen Stücke gehandelt. Insgesamt gab es seit Anfang 2019 vier Handelstage, an denen mehr als 300 Millionen Stücke den Besitzer wechselten. Es war der Zeitraum vom 9. bis zum 16. März im vergangenen Jahr.

Am 19. März war der Corona-Ausverkauf beendet. Nach dem Rutsch auf 8255 Punkte kletterte der Dax auf neue Rekordhochs. Das zeigt die Bedeutung der Handelsvolumen. Extrem hohe Werte signalisieren, dass ein Ende eines Ausverkaufs bald bevorstehen könnte.

Der Rückgang am deutschen Aktienmarkt ging der Veröffentlichung der Inflationsdaten einher. Die Inflation im Euro-Raum hat im August einen kräftigen Schub erhalten und die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) deutlich übertroffen. Die Verbraucherpreise kletterten binnen Jahresfrist um 3,0 Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat am Dienstag mitteilte. Das ist der höchste Wert seit November 2011.

Auch der Anleihemarkt reagierte auf die hohe Inflation: Einige Investoren trennten sich von europäischen Staatsanleihen und trieben die Rendite der zehnjährigen Bundestitel auf minus 0,396 Prozent, den niedrigsten Stand seit einem Monat. Die EZB kauft für insgesamt bis zu 1,85 Billionen Euro Wertpapiere, um damit die negativen Folgen der Pandemie abzufedern.

Zudem hatte der Präsident der Österreichischen Nationalbank, Robert Holzmann, eine Reduzierung der Corona-Pandemiehilfen der EZB ins Spiel gebracht.

Die Anzeichen mehren sich, dass es aber bald am deutschen Aktienmarkt wieder turbulenter zugeht. Die Handelsblattumfrage Dax-Sentiment hat eine zunehmende Polarisierung unter den Anlegern festgestellt, was eine eingeschlagene Richtung am Aktienmarkt verstärken dürfte. Sentimentexperte Stephan Heibel hält sogar folgendes Szenario für möglich: Der Dax klettert auf neue Rekordhochs, danach erfolgt ein Ausverkauf.

Aus technischer Sicht signalisiert ein wichtiger Volatilitätsindikator (Fachjargon: Bollinger Bänder) größere Kursschwankungen, weil der sich stark eingeengt hat. Im Wochenbereich liegen nach Auswertungen der technischen Analysten von HSBC Deutschland die beiden Begrenzungen des Volatilitätsindikators sogar so dicht zusammen wie niemals zuvor in der Dax-Historie. Für Jörg Scherer von HSBC „war diese Konstellation in der Vergangenheit oftmals der ideale Nährboden für größere Marktschwankungen“.

Sowohl die Anlegerstimmung mit der zunehmenden Polarisierung als auch der technische Volatilitätsindikator zeigen aber nicht die Richtung an, sondern signalisieren nur höhere Kursschwankungen. Doch für Scherer ist das „für den korrekturanfälligen Börsenmonat September nicht die beste Ausgangslage“.

Schwache Konjunkturdaten aus China

Erstaunlicherweise keinen Einfluss auf den deutschen Aktienmarkt haben derzeit Konjunkturdaten aus China, obwohl das Reich der Mitte nach den USA der zweitgrößte Exportmarkt für deutsche Produkte ist.

Der Einkaufmanager-Index für die Industrie gab leicht auf 50,1 Prozent nach, der für den Dienstleistungssektor stürzte drastisch ab und zeigt mit einem Wert von 47,5 Prozent eine schrumpfende Volkswirtschaft in diesem Bereich. Für Thomas Altmann ist dieser Wert „eine herbe Enttäuschung“. In seiner mittlerweile 14-jährigen Historie notierte der Index nur einen einzigen Monat, nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie, niedriger als aktuell. Selbst während der Finanzkrise wurde solch ein niedriger Wert nicht erreicht.

Blick auf die Einzelwerte

Adler Group: Nach einem guten Geschäft im ersten Halbjahr erhöht das Immobilienunternehmen seine Prognose und will mehr Geld an die Aktionäre ausschütten. Die Adler Group will nun die Dividende um etwa 27 Prozent auf 0,57 bis 0,60 Euro je Aktie erhöhen. Das sorgt für ein Plus von fünf Prozent für die Aktie.

Delivery Hero/Prosus: Am Aktienmarkt rückte Prosus ins Rampenlicht. Der Technologie-Investor stockt seine Beteiligung an Delivery Hero auf und baut damit seine Position als größter Eigner aus. Die Titel des deutschen Essenslieferanten setzten sich daraufhin mit einem Plus von 3,6 Prozent an die Spitze des Dax.

Unabhängig davon schluckt Prosus den indischen Zahlungsabwickler Billdesk für 4,7 Milliarden Dollar. Das eigene PayU-Geschäft in Indien werde damit vervierfacht. Die Analysten der ING-Bank werteten den Zukauf als „schöne Ergänzung“, die große Synergien bringe. Der Preis erscheine aber „ziemlich saftig“. Prosus-Titel gewannen in Amsterdam knapp fünf Prozent.

Dollarkurs gibt weiter nach

Der Dollar-Index fällt gegenüber einem Währungskorb auf den niedrigsten Stand seit fast drei Wochen und notiert mit 92,456 rund ein Viertelprozent niedriger. Im Gegenzug gewinnt der Euro 0,3 Prozent auf 1,18315 Dollar. Die Zurückhaltung der US-Notenbank beim Zurückfahren der massiven Wertpapierkäufe (Tapering) setzt die US-Währung unter Druck. Mit Spannung warten Investoren daher auf Daten vom US-Arbeitsmarkt am Freitag, um weitere Hinweise zum Umfang und Start des Tapering zu erhalten.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Ab welchen Notierungen könnte der deutsche Leitindex seinen Seitwärtstrend beenden und eine neue Richtung einschlagen? Auf der Oberseite dürfte es das Rekordhoch sein, also Kurse oberhalb von 16.030 Zählern. Auf der Unterseite wäre die der Bereich um 15.620 Punkten. Dort hat der Dax während seiner Konsolidierung vor rund zehn Tagen Halt gefunden.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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