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Dax aktuell Dax schließt ein Prozent im Plus – Wiederholt sich das Muster nach den bisherigen Bestmarken?

Der beendet die Woche trotz des Ausverkaufs vom Montag im Plus. Nun rückt das Rekordhoch in den Blick – allerdings lässt die Spekulationsfreude von Privatanlegern nach.
23.07.2021 - 18:00 Uhr Kommentieren
Dax aktuell: Mögliche Einigung im Handelsstreit stützt den Dax Quelle: dpa
Dax-Kurve im Handelssaal in Frankfurt

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Am deutschen Aktienmarkt rückt ein neues Rekordhoch näher: Der Dax schloss am Freitag ein Prozent im Plus bei 15.669 Punkte. Mit dem Tageshoch von 15.681 Zählern war die Frankfurter Benchmark nur noch 130 Punkte von ihrer Bestmarke bei 15.811 Stellen entfernt. Der MDax erklomm bereits ein Rekordhoch, das nun bei 35.267 Zählern liegt.

Damit hat der Dax die Woche 0,8 Prozent im Plus beendet – das zeigt, wie schnell sich die Börsenwelt drehen kann: Nach dem Kursrutsch am Montag deutete sich eine größere Sommerkorrektur an den Aktienmärkten weltweit an. Stattdessen ist der Dax in seine mehrwöchige Handelsspanne zwischen 15.300 und 15.800 Punkten zurückgekehrt strebt Richtung Rekordhoch.

Wiederholt sich nun das altbekannte Muster? In der Vergangenheit ließen Investoren entweder nach oder bereits kurz vor einem neuen Rekordhoch den Index absacken. Sämtliche Bestmarken seit Anfang Mai liefen nach demselben Muster ab: Investoren realisierten ihre Gewinne, die Umsätze am Markt fielen deutlich.

Zwei Faktoren signalisieren, dass sich das Spiel wiederholt. Da ist zum einen das erneut fallende Handelsvolumen. Nach dem Kursrutsch am Montag gingen die Investoren schnell wieder auf Einkaufstour: 65 Millionen gehandelte Stücke am Dienstag und 60 Millionen ver- und gekaufte Papiere am Mittwoch bei gleichzeitig steigenden Kursen waren dafür ein eindeutiges Indiz. Doch bereits am gestrigen Donnerstag erlahmte das Interesse der Anleger: Nur noch 50 Millionen Papiere wechselten den Eigentümer. Am Freitag wurden bis zum späten Nachmittag unter 40 Millionen Aktien gehandelt.

Zum anderen lässt aktuell die Spekulationsfreude von Privatanlegern auf ein neues Rekordhoch nach, ablesbar am Euwax-Sentiment der Börse Stuttgart. Dieser Indikator wird anhand realer Trades mit Hebelprodukten auf den Dax berechnet.

An der Kurve des Euwax-Sentiments ließ sich in der Vergangenheit ablesen, dass eine Gruppe von Privatanlegern erfolgreich mit risikoreichen Call-Produkten auf neue Rekordhochs spekulierte. Spätestens dann, wenn der Dax allerdings eine neue Bestmarke erreichte, wurde der Großteil dieser Call verkauft, der Indikator sank wieder.

Diese Entwicklung hat sich Anfang der Woche wiederholt. Als der Dax Richtung 15.000 Punkte rutschte, stieg das Euwax-Sentiment auf ein Zwölf-Monats-Hoch. Noch nie war seit Juli des vergangenen Jahres der Anteil von Call-Produkten im Vergleich zu dem von Put-Derivaten so hoch wie am vergangenen Montag.

Doch bereits am gestrigen Donnerstag wurden viele Calls verkauft, ohne dass der Dax ein Rekordhoch erreicht hat. Entweder glaubt die Mehrheit dieser Privatanleger nicht mehr an neue Bestmarken, oder die erzielte Rendite reichte, weil sie aufgrund des Kursrutsches am Montag Richtung 15.000 Punkte günstig einsteigen konnten. Vermutlich sind es aber beide Faktoren zusammen.

Auch Verhaltensökonom Joachim Goldberg glaubt nach Auswertung der Anlegerumfrage der Börse Frankfurt, dass „die heimischen Anleger allein Schwierigkeiten haben werden, den Dax noch einmal höher als bis zum bisherigen Allzeithoch von 15.811 Punkten zu treiben“.

Und die ausländischen Investoren sind eher ein Kursrisiko. Denn laut der aktuellen Umfrage der Bank of America dürften internationale Fondsmanager in Aktien der Euro-Zone stark übergewichtet sein.

Trotz der Dax-Rekordnähe kann kein Marktbericht ohne Warnhinweis auskommen – auch wenn die EZB ihre ultralockere Geldpolitik am Donnerstag fest zementiert hat und die Berichtssaison sehr solide verläuft. Allein schon die Saisonalität mit den schwachen Börsenmonaten August und September dürfte Grund genug für schwächere Kurse sein.

Thomas Altmann vom Investmenthaus QC Partner hat sich angeschaut, welche Kursschwankungen die Profis erwarten (Fachbegriff „implizite Volatilität“). Vor allem beim Technologieindex Nasdaq 100 werden deutliche Kursschwankungen erwartet. „Die Börsianer rechnen damit, dass die Ruhe der vergangenen Tage nicht lange Bestand haben wird, sondern schon bald von neuen Schwankungen abgelöst werden dürfte“, erläutert Altmann.

Blick auf die Einzelwerte

Vonovia und Deutsche Wohnen: Vonovia ist mit seinem Übernahmeversuch der Deutschen Wohnen voraussichtlich gescheitert. Der Bochumer Immobilienkonzern schaffte es nicht, sich 50 Prozent der Anteile an der Nummer zwei auf dem Markt zu sichern, wie Vonovia am Freitagnachmittag mitteilte. Vonovia-Titel schlossen 2,7 Prozent leichter. Deutsche-Wohnen-Aktien legte dagegen um 0,4 Prozent zu, nachdem sie zwischenzeitlich drei Prozent im Minus gelegen hatten. Offensichtlich rechnen viele Anleger, dass Vonovia sein Angebot noch einmal nachbessert.

Airbus: Nach einer kräftigen Kurszielerhöhung kletterten die Aktien des Flugzeugbauers um 1,8 Prozent auf 111,50 Euro. Analysten der Credit Suisse sind zuversichtlich, dass die Nachfrage anziehen und Airbus ein starkes zweites Halbjahr bescheren wird. Sie bekräftigten ihre Bewertung der Titel mit „Outperform“ und erhöhten das Kursziel von 101 auf 134 Euro.

Krones: Die Anhebung der Prognose beflügelt Krones. Die Aktien des Getränke-Abfüllanlagenbauers legten um 2,6 Prozent zu. Das Unternehmen erwartet nach vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr für 2021 nun ein Umsatzwachstum von sieben bis neun Prozent - bislang waren es 2,5 bis 3,5 Prozent.

Daimler: Nach einer Kaufempfehlung griffen Anleger bei der Aktie zu. Die Papiere des Autobauers zählten mit einem Plus von 5,5 Prozent zu den größten Dax-Gewinnern. Die Analysten von Kepler setzten die Titel hoch auf „buy“ von „hold“ und erhöhten das Kursziel auf 88 (von zuvor 83) Euro.

Continental: Die Papiere legten 3,1 Prozent zu. Börsianern zufolge sorgten das Umsatz- und Gewinnplus im ersten Halbjahr bei dem französischen Autozulieferer Valeo für gute Stimmung in der Branche. Valeo-Papiere schossen in Paris knapp sechs Prozent in die Höhe.

Shop-Apotheke: Im MDax legte die Aktien der Shop-Apotheke eine Berg- und Talfahrt hin: Nach einem Minus von zwischenzeitlich 12,7 Prozent schloss die Aktie ein Prozent fester. Am Vorabend hatte das Unternehmen die Prognose für das Umsatzwachstum 2021 auf zehn bis 15 Prozent heruntergeschraubt.

Die Aktie gilt als klassischer Gewinner der Corona-Pandemie. Der Kurs hatte sich seit dem Rekordhoch im Februar allerdings zwischenzeitlich halbiert. Das Unternehmen hatte vor gut zwei Wochen bereits ein Fragezeichen hinter seine Jahresziele gesetzt. Die Aktie brach daraufhin in der Spitze um knapp 13 Prozent ein und notierte mit 137,80 Euro auf dem niedrigsten Stand seit sieben Monaten.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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