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Dax-Kurve

Wie sind die Perspektiven für den deutschen Leitindex?

(Foto: Bloomberg Creative/Getty Images [M])

Dax aktuell Dax schließt kaum verändert – Profianleger haben die Geduld verloren

Beim deutschen Leitindex gibt es einen neuen Trend: Jahreshochs laden zu Gewinnmitnahmen ein. Was das für die kommenden Handelstage bedeuten dürfte.
13.04.2023 - 17:45 Uhr Kommentieren

Düsseldorf Nach dem neuen Jahreshoch mit anschließenden Gewinnmitnahmen legt der deutsche Aktienmarkt eine Verschnaufpause ein. Der Leitindex Dax notiert zum Handelsschluss am Donnerstag etwa 0,2 Prozent im Plus bei 15.729 Zählern. Die gesamte Handelsspanne beträgt lediglich 80 Punkte.

Der gestrige Handelstag hat eine Tendenz gezeigt: Neue Jahreshochs sind derzeit keine Signale für Anschlusskäufe mehr – was eigentlich üblich ist –, sondern eine Einladung, Gewinne mitzunehmen. Das war nicht nur am gestrigen Mittwoch der Fall, als der Dax sein neues Jahreshoch auf 15.827 Zähler setzte. Sondern auch am 4. April, als der Dax nach dem Anstieg auf das damalige Jahreshoch von 15.737 Zählern am Folgetag plötzlich 250 Punkte tiefer notierte.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich dieses Szenario wiederholt und der deutsche Leitindex kurzfristig weiter nachgibt. Denn mit den Gewinnmitnahmen am gestrigen Mittwoch hat sich die charttechnische Ausgangslage verschlechtert.

Verluste dürften moderat ausfallen

Behalten die technischen Analysten recht, dürfte es sich trotzdem eher um ein kurzes Zwischenspiel handeln, bevor es wieder nach oben geht. Denn am Mittwoch gab es ein weiteres positives Signal: Mit 15.703 Punkten am Handelsende schaffte der Dax auch beim Tagesschlusskurs ein neues Jahreshoch.

Laut Martin Utschneider von der Privatbank Donner & Reuschel „dürften sich die Gewinnmitnahmen moderat gestalten“. Und für Jörg Scherer von HSBC Deutschland steht nach „einer möglichen Konsolidierung die 16.000er-Marke auf der Agenda der Bullen, ehe diese sich das Allzeithoch vornehmen dürften“. Mit Bullen bezeichnet man positiv eingestellte Anleger.

Die Rekordmarke liegt bei 16.290 Zählern. Und für Scherer steht fest: „Der Widerstand bei 16.285 beziehungsweise 16.290 Punkten, den höchsten Ständen von 2022 und 2021, ist robust!“

Bei der Betrachtung der möglichen Unterstützungen fällt vor allem der Bereich zwischen 15.300 bis 15.400 auf. Dort liegt mit 15.353 Zählern unter anderem die 38-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend anzeigt. Ein Rutsch unter 15.300 Punkte könnte einen Test der 15.000er-Zone auslösen. Darunter liegt mit 14.809 Zählern der Tiefpunkt der vergangenen zwei Wochen.

Gut möglich aber, dass der Dax gar nicht so tief fällt. Bereits bei rund 15.600 bis 15.650 Zählern liegt ein erster Unterstützungsbereich.

Profianleger haben die Geduld verloren

Die aktuelle Umfrage der Börse Frankfurt unter mittelfristig orientierten Anlegern zeigt aber auch, dass zumindest in den kommenden Handelstagen der Weg nach oben beschwerlich sein dürfte. Spätestens bei Kursen knapp oberhalb von 16.000 Zählern dürfte es zu Gewinnmitnahmen kommen.

Der Grund: Viele Anlageprofis haben in den vergangenen Tagen die Geduld verloren. Noch vor einer Woche war die Mehrheit der befragten institutionellen Investoren pessimistisch, nun sind sie wieder optimistisch.

Das Lager der Bären hat sich deutlich reduziert, 75 Prozent der Ex-Pessimisten sind direkt ins Lager der Bullen gezogen. Sie setzen nun wieder auf steigende Kurse. Laut Sentimentanalyse gilt Optimismus unter Anlegern eher als eine Belastung für die weitere Kursentwicklung, weil es dann vereinfacht formuliert weniger Käufer gibt.

Verhaltensökonom Joachim Goldberg, der die Erhebung auswertet, erwartet angesichts der vielen negativen Schlagzeilen rund um Wachstumssorgen und Spannungen zwischen China und Taiwan, dass sich die neuen Bullen unter den Profis bereits mit kleinen Gewinnen zufriedengeben würden. Kurse um die Marke von 16.000 Zählern dürften für sie ein Verkaufssignal sein.

Auf der Unterseite ist die bisherige Unterstützungsmarke von 15.330 bis 15.380 Zählern, an der die ehemaligen Pessimisten wieder kaufen wollten, durch die neuen Käufer schwächer geworden. Zwar ist der Stimmungsumschwung nach Meinung von Goldberg eine leichte Belastung, aber keine kritische.

US-Berichtssaison startet am Freitag

Ein Grund für die heutige Zurückhaltung: Viele Anleger warten erst die anstehenden Geschäftszahlen großer US-Banken ab. Am Freitag lassen sich mit JP Morgan, Wells Fargo und der Citigroup drei Großbanken in die Bücher schauen.

Blick auf die Einzelwerte

BASF: Der Ludwigshafener Chemieriese hat im ersten Quartal einen starken Rückgang seines Betriebsgewinns (Ebit) verbuchen müssen. Der operative Ergebniseinbruch fiel aber weniger heftig aus als von den meisten Analysten befürchtet. Die Zahlen wurden am Mittwochnachmittag veröffentlicht. Nach einem Plus von 0,8 Prozent am Vortag schließt die Aktie am heutigen Donnerstag rund ein Prozent tiefer.

Ceconomy: Die Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn haben im abgelaufenen Quartal den Umsatz gesteigert. Der Mutterkonzern Ceconomy vermeldete am Mittwoch, die Ketten hätten von Januar bis Ende März eine „gute Kundennachfrage verzeichnet“. Nach einem zwischenzeitlichen Minus steigt die Aktie am Nachmittag um mehr als zwölf Prozent.

Einzelhandel: Ein Umsatzsprung beim französischen Luxusgüter-Konzern LVMH hellte die Stimmung im Konsumsektor auf. Die LVMH-Aktien springen nach einem überraschend starken Umsatzplus im Quartal auf ein Rekordhoch und ziehen den gesamten Sektor nach oben. Die Titel des Luxuskonzerns mit bekannten Marken wie Louis Vuitton, Dior und Hennessy steigen in Paris zwischenzeitlich um 3,8 Prozent auf 868,50 Euro. Am späten Nachmittag notieren die Titel allerdings wieder auf dem Niveau vom Vortag.

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Im Sog von LVMH gewinnen die Aktien von Burberry, Hermes, Richemont, Moncler, Kering und Ferragamo zwischen zwei und vier Prozent. Titel von Zalando steigen um 2,6 Prozent.

Hensoldt: Die Aussicht auf signifikante Aufträge der Bundeswehr gibt Rückenwind. Die Papiere des bayrischen Spezialisten für Rüstungselektronik klettern um 4,4 Prozent auf 35,08 Euro. Das Unternehmen rechne ab dem laufenden Quartal mit Bestellungen aus dem 100-Milliarden-Beschaffungsprogramm für die deutschen Streitkräfte, sagte Hensoldt-Chef Thomas Müller in einem Interview mit Reuters.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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