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Dax aktuell Dax schließt leicht im Plus – Auf welche Marken Anleger jetzt schauen sollten

Die ersten Anleger setzen an den Märkten auf einen milden Verlauf bei der neuen Omikron-Variante. Trotz der Gewinne sollten sich Investoren nicht in Sicherheit wiegen.
29.11.2021 - 17:40 Uhr 1 Kommentar
Dax-Kurve Quelle: Bloomberg Creative/Getty Images [M]
Dax-Kurve

Wie sind die Perspektiven für den deutschen Leitindex?

(Foto: Bloomberg Creative/Getty Images [M])

Düsseldorf Die ersten Anleger setzen an den Märkten auf einen milden Verlauf bei der neuen Omikron-Variante. Anders war es nicht zu erklären, dass sich fast alle Assetklassen entsprechend verhielten. Noch am vergangenen Freitag war weniger Risiko angesagt, es herrschte „Risk off“-Stimmung.

Doch am Montag gingen die Anleger wieder ins Risiko. Es wurden Aktien ge- und Staatsanleihen verkauft. Der Goldpreis blieb unter der Marke von 1800 Dollar, und sogar der Bitcoin stabilisierte sich wieder. Der Ölpreis kletterte nach dem dramatischen Kursrutsch von elf Prozent am vergangenen Freitag wieder deutlich nach oben.

Entsprechend ging es am deutschen Aktienmarkt wieder aufwärts. Der Dax stieg Montagnachmittag um 0,6 Prozent auf 15.354 Zähler. Er schloss mit einem Plus von 0,2 Prozent bei 15.280 Zählern. Der Endstand am vergangenen Freitag lag bei 15.257 Punkten, was einem Minus von 4,2 Prozent sowie mehr als 660 Stellen entsprach. Am Wochenende hatte der Leitindex außerbörslich zeitweise nahe der 15.000-Punkte-Marke notiert.

Ist damit die Gefahr von ähnlichen Kursrutschen wie am vergangenen Freitag gebannt? Durchaus möglich, aber letztendlich wissen Anleger zu wenig über die neue Virusvariante. Bislang gibt es noch keine Antworten auf die zwei wichtigen Fragen: Wie schwer sind die Krankheitsverläufe? Und wie gut wirken die bisherigen Impfstoffe dagegen?

Solange es keine Antworten auf diese Fragen gibt, bleibt die Unsicherheit hoch. Und hohe Unsicherheit führt fast immer zu hohen Ausschlägen in beide Richtungen. Deswegen rät auch Thomas Altmann vom Investmenthaus QC Partners: „Investoren sollten sich von der heutigen Erholungsbewegung nicht in Sicherheit wiegen lassen.“ Besser ist wohl, die relevanten Dax-Marken auf der Unter- und der Oberseite zu beachten.

Auf welche Dax-Marken Anleger schauen sollten

Auf der Unterseite waren drei Bereiche wichtig. Zum einen die Zahl 15.244, die am Montag nicht unterhandelt wurde. Das war die tiefste Notierung bei dem Ausverkauf am vergangenen Freitag. Jeder Punkt darunter wäre ein Zeichen von Schwäche und würde die Gefahr eines weiteren deutlichen Kursrutschs verstärken.

Als zweiter Bereich diente die runde, psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten. Dieser Bereich war bereits am Freitag nachbörslich eine Stütze. 15.027 Zähler waren gegen 21.30 Uhr der tiefste Punkt, ehe der Leitindex um 22 Uhr seinen nachbörslichen Handel mit 15.111 Zählern beendete.

Die entscheidende Marke lag hingegen bei rund 14.800, genau genommen bei 14.817 Zählern. Dort liegt die unterste Begrenzung der Dax-Seitwärtsbewegung von Anfang April bis Anfang November. Ein Rutsch unter diese Marke wäre katastrophal und könnte sämtliche Gewinne in diesem Börsenjahr zunichtemachen. Bislang liegt der Dax seit Jahresanfang immer noch elf Prozent im Plus.

Für manche Anleger klingt es verrückt, doch auch ein Jahresschlussspurt ist immer noch im Bereich des Möglichen. Denn sollte die Omikron-Variante ungefährlich sein und/oder die bisherigen Impfstoffe ausreichend schützen, sind die Kurschancen immens hoch. Dann dürften wieder die Marke von 16.000 Punkten sowie das Rekordhoch von 16.290 Stellen schnell in den Fokus rücken.

Erste Voraussetzung dafür wäre ein Kurs oberhalb von 15.865 Punkten. Das ist der tiefste Stand vom vergangenen Donnerstag. Sollte der Dax darüber notieren, wäre quasi der gesamte Kursrutsch vom Freitag beendet. Auch Notierungen oberhalb von 15.600 Zählern wären ein erstes Entspannungssignal.

Comeback der Reiseaktien

Doch nicht nur bei den Assetklassen, sondern auch bei den einzelnen Aktien gab es im Vergleich zum Freitag einen entgegengesetzten Verlauf. So stiegen Anleger nach dem Kursrutsch vom Freitag wieder bei Lufthansa und Fraport ein. Die Aktien der Fluggesellschaft und des Flughafenbetreibers stiegen in der Spitze um zu vier Prozent.

Am Freitag hatten die Papiere aus Furcht vor den Folgen der neu entdeckten Coronavariante Omikron jeweils prozentual zweistellig verloren. Für beide war es das größte Tagesminus seit dem Börsen-Crash vom März 2020, als Deutschland von der ersten Coronawelle betroffen war.

Die Aktien des Onlinehändlers Zalando und des Kochboxenversenders Hellofresh, die am Freitag kräftig zugelegt hatten, gaben dagegen um 1,6 bzw. 0,6 Prozent nach.

Ölpreis klettert um mehr als fünf Prozent nach oben

Spekulationen um eine Pause bei der Produktionsausweitung durch die Opec plus gaben dem Ölpreis Auftrieb. Außerdem nutzten einige Investoren den jüngsten Kursrutsch zum Wiedereinstieg in den Markt, sagte Volkswirt Tatsufumi Okoshi von der Investmentbank Nomura.

Die Sorten Brent und WTI verteuerte sich um jeweils mehr als fünf Prozent auf 76,48 beziehungsweise 72,16 Dollar je Barrel. Die großen Exportländer wollen am Donnerstag über ihre Förderpolitik beraten. Bislang haben sie die Quoten monatlich um 400.000 Barrel pro Tag angehoben.

Bitcoin auf Erholungskurs

Ähnlich wie am Aktienmarkt deckten sich Schnäppchenjäger auch mit Kryptowährungen ein. Bitcoin und Ethereum stiegen um bis jeweils etwa sieben Prozent auf 57.642 beziehungsweise 4363 Dollar. Am Freitag waren sie um bis zu zehn Prozent eingebrochen. Vermutlich benötigten einige Spekulanten Cash, um die Verluste am Aktienmarkt abzufedern.

Renditeanstieg bei den Staatsanleihen

Der Drang nach höherem Risiko machte sich auch bei den Kursen und den Renditen der Staatsanleihen bemerkbar. Diese Bonds wurden verkauft, entsprechend fielen die Kurse und die Renditen stieg.

Für eine zehnjährige Bundesanleihe betrug dieser Wert am Montag zwischenzeitlich minus 0,303 Prozent. Am vergangenen Freitag waren es zwischenzeitlich noch minus 0,344 Prozent.

Deutlicher fiel die Reaktion bei den US-Staatsanleihen aus. Am Freitag rutschte die Rendite für einen zehnjährigen Staatsbonds bis auf noch 1,4748 Prozent ab, am Montag waren es im Handel wieder 1,5551 Prozent.

Türkische Lira gab weiter nach

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte erneut gegen Zinserhöhungen gewettert und den Druck auf die geschwächte Landeswährung Lira erhöht. „Ich habe die Erhöhung von Zinsen nie befürwortet, ich tue es jetzt nicht und werde es nicht tun“, zitierte etwa der Sender NTV Erdogan. „Ich werde bei diesem Thema niemals Kompromisse eingehen.“ Er habe die Aussagen während seines Rückflugs von einem Staatsbesuch in Turkmenistan gemacht.

Die in den vergangenen Wochen schwer gebeutelte Lira verbilligte sich daraufhin um rund vier Prozent. Für einen Dollar mussten Investoren zeitweise 12,85 Lira bezahlen. In der vergangenen Woche war die Lira an einem Tag um bis zu 15 Prozent abgestürzt. Zeitweise wurden an den Märkten für einen Dollar bis zu 13,45 Lira gezahlt, so viel wie noch nie. Seit Beginn dieses Jahres hat die türkische Währung um 45 Prozent abgewertet.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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1 Kommentar zu "Dax aktuell: Dax schließt leicht im Plus – Auf welche Marken Anleger jetzt schauen sollten"

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  • Meine Meinung zum Thema: Meldungen über einen Supervirus (z.B. durch Montgomery) wurden erst medial breitgetreten und dann wieder relativiert.
    Innerhalb des Freitags gab es eine Informationskurve von der unmittelbar bevorstehenden Katastrophe hin zu der Information über eine handhabbare Variante des Coronavirus. Man kam als Nachrichtenkonsument nicht mehr hinterher.
    Und dann war da noch der Rabattschlachtverkaufsfreitag mit verkürzter Börsenöffnungszeit an der Wallstreet.
    Der Kursrutsch am Freitag hat die Gelegenheit zur Umschichtung gebracht. Am Prinzip, dass der Aktienindex sich nach oben bewegt über kurz oder lang, wurde nicht gerüttelt.
    Entscheidend heute scheint nicht, wie gut die vorhandenen Impfstoffe sind, sondern, dass die Hersteller signalisieren, die Impfstoffe gegebenenfalls anzupassen.
    Und so geht es mit den Indizes wieder in die gewünschte Richtung.

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