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Dax aktuell Dax schließt nach Powell-Rede über 15.800 Punkten – Bleibt jeder Rücksetzer eine Kaufgelegenheit?

Ein Blick auf die Börsenhistorie zeigt: 2021 hat das Potenzial, Geschichte zu schreiben. Selten lief eine Rally so lange ohne größere Korrektur.
27.08.2021 - 17:58 Uhr Kommentieren
Dax aktuell: Mögliche Einigung im Handelsstreit stützt den Dax Quelle: dpa
Dax-Kurve im Handelssaal in Frankfurt

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht.

(Foto: dpa)

Düsseldorf US-Notenbankchef Jerome Powell hat dem Dax einen versöhnliches Wochenausklang beschert. Der deutsche Leitindex schloss 0,4 Prozent im Plus bei 15.852 Punkten. Auf Wochensicht steht ein Plus von 0,3 Prozent.

Das Frankfurter Börsenbarometer hatte den Handel im Minus gestartet, reagierte aber mit Zuwächsen auf Aussagen von Powell. Dieser sieht die US-Notenbank Fed auf einem guten Weg zum angestrebten Ausstieg aus dem Krisenmodus nach der Coronavirus-Pandemie. Eine Festlegung auf einen Zeitplan zum Abbau der milliardenschweren Konjunkturhilfen vermied er am Freitag bei seinem virtuellen Redeauftritt auf der Fed-Konferenz von Jackson Hole jedoch.

Der Dollar geriet jedoch unter Druck, da Powell noch keine Signale für eine Zinserhöhung gegeben hat. Der Euro zog im Gegenzug deutlich an. Bis zum späten Nachmittag stieg die Gemeinschaftswährung auf 1,1802 Dollar. Sie legte damit um rund einen halben Cent zu.

„Der wichtigste Punkt vom heutigen Tag ist, dass Powell die Tapering-Pläne nicht vom Tisch genommen hat“, erklärte Christoph Kutt von der DZ Bank. So glaube der Markt weiter an die Erholung. „Die Unsicherheit bleibt niedrig. Mit massiven Marktreaktionen ist nicht zu rechnen.“

Der Kurs des Dax' zog nach der Rede an und sprang über die Schlüsselmarke von 15.800 Punkten. In dem Bereich gab es in den vergangenen Monaten drei ehemalige Rekordhochs, die aus charttechnischer Sicht einen mittelfristigen Widerstand bildeten. Nachdem der Dax die Bestmarke von 16.030 Zählern erreicht hatte, war aus diesem Bereich eine Unterstützungsmarke geworden. Laut technischer Analyse dürfte aber die Marke rund um 15.660 Punkte entscheidender für den weiteren Kursverlauf bei der Frankfurter Benchmark sein.

Der Börsenmonat August neigt sich dem Ende entgegen, und der Blick auf den Jahresverlauf zeigt: 2021 war bislang ein ungewöhnliches Jahr. Denn in den ersten acht Monaten dieses Jahres gab es keine Korrektur, also einen Rückgang um mindestens zehn Prozent. Die größte Konsolidierung bisher erfolgte Ende Januar, als der Leitindex von 14.131 Zählern auf 13.310 Punkte nachgab, ein Minus von nur sechs Prozent.

Jeder noch so kleine Rücksetzer war im laufenden Börsenjahr im Nachhinein eine günstige Einstiegsgelegenheit. Und die Anleger passen sich diesem Schema an und sind bereit, bei jedem noch so kleinem Minus zu kaufen. Das beste Beispiel war der Rücksetzer in der vergangenen Handelswoche, der in der Spitze nur 1,7 Prozent betrug.

Viele Anlege wechselten zu Long-Positionen

Dennoch reichte dieses kleine Minus, damit laut der Anlegerumfrage der Börse Frankfurt viele Anleger ihre Short-Positionen verkauften und anschließend mit neuen Long-Positionen in das Lager der Bullen einzogen. Wird sich das Spiel auch im September wiederholen, dem traditionell schwächsten Börsenmonat des gesamten Jahres? Möglich, aber unwahrscheinlich, lautet die Antwort.

Sollte sich dieser Trend bis zum Jahresende fortsetzen, würde 2021 Geschichte schreiben. Denn in den vergangenen 25 Jahren gab es kein Jahr, in dem der Dax von einem Hochpunkt lediglich sechs Prozent abgab. Man muss schon auf das Jahr 2005 zurückblicken, um eines ohne Korrektur zu finden. Damals erfolgte eine zwischenzeitliche Konsolidierung in Höhe von acht Prozent.

Ansonsten gab es stets Korrekturen zwischen zwölf und 30 Prozent, wobei mit einem ein Minus von 20 Prozent der Index per Definition in einen Bärenmarkt abrutscht.

Zudem gab es Börsenjahre, die eine einzige Korrektur samt Bärenmarkt waren. Das Platzen der Technologieblase ließ den Dax 2002 um mehr 43 Prozent abrutschen, die Finanzkrise den deutschen Leitindex im Jahr 2008 um mehr als 40 Prozent. 2018 war ebenfalls ein schwaches Jahr, und die schnellste Korrektur aller Zeiten gab es im vergangenen Jahr, als der Dax innerhalb weniger Wochen 41 Prozent verlor.

Goldpreis klettert über 1800 Dollar

Auch auf den Goldpreis hat die Powell-Rede Einfluss. Der Preis pro Feinunze (31,1 Gramm) stiegt um 1,1 Prozent auf 1811 Dollar und etablierte sich damit über der Marke von 1800 Dollar. Doch ein deutlicher und nachhaltiger Anstieg des Goldpreises ist nach Meinung von Daniel Briesemann eher nicht zu erwarten. Seit Wochen fehlt die Unterstützung der ETF-Anleger. Auch am gestrigen Donnerstag haben die vom Wirtschafts-Nachrichtendienst Bloomberg erfassten Gold-ETFs, die das gelbe Edelmetall physisch hinterlegen müssen, marginale Abflüsse verzeichnet.

Spekulationen auf Versorgungsengpässe stützten die Ölpreise. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,9 Prozent auf 72,42 Dollar je Fass. Ein Fass US-Leichtöl WTI kostete mit 68,66 Dollar 1,9 Prozent mehr. Ein nahender Hurrikan könnte Produktionsstörungen im Golf von Mexiko bedeuten, sagten Händler. Zudem werde es angesichts steigender Corona-Fälle weltweit wahrscheinlicher, dass die Opec+ ihre Ölproduktion vorerst nicht anhebe, sagte Oanda-Analyst Edward Moya.

Blick auf Einzelwerte

Verkauft werden am heutigen Handelstag die sogenannten Coronagewinner-Papiere. So führen im Nebenwerteindex MDax Aktien von Hellofresh (minus 2,4 Prozent) und Varta (minus 1,6 Prozent) die Verliererliste an.

Vonovia: Unter den Einzelwerten legte im Dax die Aktie von Vonovia um 1,3 Prozent zu und war damit nach Infineon (plus 1,9 Prozent) größter Tagessieger. Der Immobilienkonzern hatte am Morgen bekannt gegeben, Unternehmensanleihen über insgesamt fünf Milliarden Euro im Zusammenhang mit dem geplanten Kauf der Deutsche Wohnen platziert zu haben.

Morphosys: Die Aktien stiegen um 1,5 Prozent. Die EU hat der Firma und seinem Partnerunternehmen Incyte eine bedingte Zulassung zur Vermarktung ihres Krebsmittels Minjuvi gegeben.

DWS: Der Handel mit dem Papier der Deutsche-Bank-Fondstochter hat sich beruhigt. Die Aktie schloss 0,9 Prozent im Minus. Am gestrigen Donnerstag war das Papier 13,7 Prozent abgerutscht, weil die US-Börsenaufsicht SEC einem Medienbericht zufolge gegen DWS wegen des Verdachts auf Greenwashing ermittelt.

BVB: Die Aktien von Borussia Dortmund legten 5,5 Prozent zu und waren stärkster SDax-Wert. Anleger sehen nach der Auslosung der Gegner in der Champions League gute Chancen für ein Weiterkommen. Die Westfalen treffen in Gruppe C auf Sporting Lissabon, Ajax Amsterdam und Besiktas Istanbul.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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