Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Dax aktuell Dax schließt über 15.900 Punkten – Wie die Märkte auf die US-Geldpolitik reagieren dürften

Am kommenden Freitag redet Fed-Präsident Jerome Powell bei der US-Notenbankkonferenz in Jackson Hole. Das Treffen hat für die Märkte hohe Relevanz.
24.08.2021 - 18:03 Uhr Kommentieren
Dax aktuell: Mögliche Einigung im Handelsstreit stützt den Dax Quelle: dpa
Dax-Kurve im Handelssaal in Frankfurt

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Der Dax hat am Dienstag die zuletzt freundliche Tendenz bestätigt. Der deutsche Leitindex schloss 0,3 Prozent fester bei 15.906 Punkten. Nicht zuletzt die neuen Höchststände beim S&P 500 mit 4490 Punkten und beim Nasdaq 100 mit 15.341 Punkten dürften dazu beigetragen haben. Bereits am Montag hatte die Frankfurter Benchmark 0,3 Prozent zugelegt.

Damit ist die Gefahr einer größeren Korrektur, die noch Ende vergangener Woche bestand, wieder gebannt. Stattdessen gab es wieder nur eine leichte Konsolidierung mit einem Minus von 2,5 Prozent gegenüber dem Rekordhoch von 16.030 Punkten.

Zwei Bereiche sollten Anleger auf der Unterseite beachten. Zum einen die Marke rund um 15.800 Punkte. Dort gab es monatelang einen Widerstand, der nicht überwunden werden konnte. Aus diesem Widerstand ist nun eine Unterstützungszone geworden.

Quasi eine Etage tiefer liegt die 50-Tage-Linie mit aktuell 15.654 Punkten, ein Indikator für den mittelfristigen Trend und derzeit wohl die entscheidende Marke für die weitere Entwicklung des deutschen Börsenbarometers. Dort fand der Dax am Donnerstag und Freitag vergangener Woche wieder Halt.

Nach Meinung der technischen Analysten von HSBC Deutschland dürften erst Kurse unterhalb der 50-Tage-Linie „echten Konsolidierungsbedarf beim Dax nach sich ziehen“.

Während dem Dax noch etwas mehr als 100 Punkte zu einem neuen Rekordhoch fehlt, ist der MDax schon einen Schritt weiter: Der Nebenwerteindex schraubte seinen Höchststand auf 36.181 Punkten, mehr als 150 Zähler über dem bisherigen Bestwert. Morphosys mit einem Plus von 3,6 Prozent, sowie Nordex sowie Thyssen-Krupp mit Wertzuwächsen von 2,9 und 3,9 Prozent zählten zu den größten Gewinnern im Nebenwerteindex.

Wie die Märkte auf Zinsdiskussionen reagieren

In dieser Woche steht die virtuelle US-Notenbankkonferenz in Jackson Hole in den Rocky Mountains im Fokus der Investoren. Dort spricht am Freitag Fed-Präsident Jerome Powell. Dieses nur noch eintägige Treffen hat für die Märkte eine hohe Relevanz.

Das zeigt ein Vergleich mit dem Jahr 2015, der exemplarisch dafür steht, wie Märkte auf Zinserhöhungen reagieren und wie Börsen „ticken“. Getreu dem Motto: Unsicherheit ist Gift. Die damalige US-Notenbankchefin Janet Yellen hatte im August 2015 signalisiert, dass die Zinsen angehoben werden, und Ende September 2015 den Zeitplan mit der Bemerkung „bis zum Ende Jahres“ konkretisiert.

Diese beiden Termine beendeten die Unsicherheit über mögliche Zinserhöhungen. Anschließend stiegen die Kurse bis zum Jahresende um mehr als zehn Prozent.

Allerdings hatten die vorherigen Spekulationen über steigende Zinsen in den USA für Unsicherheit gesorgt, sodass der deutsche Leitindex 2015 von Mitte April bis Ende August, der ersten Ankündigung von Yellen, um mehr als 25 Prozent abgerutscht war – sogar deutlich mehr als die Indizes in den USA selbst.

In Jackson Hole geht es Ende dieser Woche nicht um Zinserhöhungen, sondern um das Herunterfahren der Anleihekäufe, Tapering genannt. Doch die Diskussion über höhere Zinsen dürfte beginnen – und die Märkte möglicherweise belasten. Dabei dient das Szenario von 2015 nur als ungefähres Beispiel, denn derzeit dürfte das hohe Wirtschaftswachstum mögliche Verluste an den Aktienmärkten abfedern.

Gute Wirtschaftsnachrichten sind schlechte Nachrichten für die Aktienmärkte

Doch nicht nur die Diskussionen um höhere Zinsen, sondern auch das Notenbanktreffen in Jackson Hole selbst hat Einfluss auf die Märkte. Mit einer Diskussion über höhere Zinsen dreht sich das Bild um: Jede positive Wirtschaftsnachricht erhöht den Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen zu erhöhen, und dürfte eine Belastung für die Aktienkurse werden.

Besonders im Fokus steht der US-Arbeitsmarkt. Daten wie die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Nachrichten der privaten Arbeitsagentur ADP und natürlich der US-Arbeitsmarktbericht am ersten Freitag jedes Monats dürften die Märkte bewegen, wenn sie von den Erwartungen der Experten deutlich abweichen.

Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Asset Management, hat die Performance wichtiger Anlageklassen rund um das Notenbanker-Meeting in den Jahren von 1978 bis 2020 untersucht. Der Zeitraum: ein Monat vor und nach dem Treffen. Dabei war die Reaktion des Goldpreises besonders auffällig, der im Mittel sowohl vor als auch nach dem Treffen anstieg. Durchschnittlich kletterte der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) des gelben Edelmetalls in diesen beiden Monaten um drei Prozent. Bislang ist von dieser Entwicklung wenig zu sehen, gegenüber Ende Juli notiert die Feinunze praktisch unverändert bei rund 1803 Dollar.

Eine weitere Erkenntnis dieser Auswertung: Die langfristigen Zinsen fielen vor dem Treffen, die kurzfristigen Zinsen danach überdurchschnittlich stark. Im Fokus standen der Drei-Monats- und der Zehn-Jahres-Zinssatz. Wenig Aussagekraft hat die Untersuchung für die US-Aktienmärkte, weil die Abweichungen zum langfristigen Mittelwert stark ausfielen. Durchschnittlich fiel der S&P 500 im Monat vor Jackson Hole um rund einen Prozentpunkt. Danach ging es mit den Papieren wieder aufwärts.

Blick auf Einzelwerte

Autoaktien: Unter den Einzelwerten im Dax zählten erneut die zuletzt gebeutelten Autowerte zu den Favoriten. Papiere von Daimler stiegen um 1,2 Prozent, Titel von VW um 2,1 Prozent und BMW-Aktien um 2,1 Prozent.

Lanxess: Die Papiere des Spezialchemiekonzerns stiegen um 2,3 Prozent. Lanxess übernimmt vom US-Konzern International Flavors & Fragrances (IFF) eine Sparte für einen Unternehmenswert von 1,3 Milliarden Dollar. Das kam an der Börse offenbar gut an.

CTS Eventim: Die Aktien legten 2,6 Prozent zu. Der von der Coronakrise gebeutelte Ticketvermarkter und Konzertveranstalter hat im zweiten Quartal von wieder anziehenden Kartenverkäufen profitiert.

Dermapharm: Anleger machen bei der Aktie Kasse. Die Titel fielen in der Spitze um 4,2 Prozent und schlossen 1,2 Prozent niedriger. Seit Jahresbeginn haben sie rund 36 Prozent zugelegt. Die Firma sei mit ihrem bislang stärksten Gewinnwachstum im Halbjahr aber auf Kurs, kommentierten die Analyten von Jefferies.

Voltabox: Außerhalb der Dax-Familie schossen die Anteile von Voltabox um 21,5 Prozent hoch. Der Systemanbieter für Elektromobilität in industriellen Anwendungen gab nicht nur Halbjahreszahlen bekannt und bestätigte den Ausblick. Er teilte zudem mit, dass der Verkauf des US-Geschäfts kurz vor dem Abschluss stehe. Damit geht Voltabox auch davon aus, dass zugleich der Eintritt neuer Gesellschafter kurz bevor stehe. Die Aktien stehen allerdings seit Jahren unter Druck

Bitcoin fällt unter 50.000 Dollar zurück

Der Kurs der meist gehandelten Kryptowährung Bitcoin fiel am heutigen Dienstag um 2,5 Prozent auf 48.560 Dollar. Noch am gestrigen Montag stieg die Notierung kurzzeitig über 50.000 Dollar und erreichte den höchsten Stand seit Mai.

Laut Daniela Hathorn, technische Analystin bei DailyFx.com, könnte es eine Weile dauern, bis wieder eine Aufwärtsdynamik zu sehen sein wird. „Ein Rückzug in Richtung des Bereichs von 48.000 Dollar wäre das erste Anzeichen von Problemen“, zitiert sie die Nachrichtenagentur Bloomberg .

Im zentralamerikanischen El Salvador begann die Installation von Bitcoin-Geldautomaten. Den Bürgern soll es ermöglicht werden, die Kryptowährung in Dollar umzuwandeln und Bar abzuheben, berichtet Bloomberg. 200 Automaten werden zunächst installiert. Über die digitale Geldbörse „Chivo“ können Bürger Transaktionen provisionsfrei durchführen.

400 Millionen Dollar an Gebühren sollen damit laut Präsident Nayib Bukele pro Jahr gespart werden. Die Regierung plant, den Token zum gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

Startseite
Mehr zu: Dax aktuell - Dax schließt über 15.900 Punkten – Wie die Märkte auf die US-Geldpolitik reagieren dürften
0 Kommentare zu "Dax aktuell: Dax schließt über 15.900 Punkten – Wie die Märkte auf die US-Geldpolitik reagieren dürften"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%