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Dax aktuell Dax setzt Rekordjagd fort und knackt erstmals die Marke von 14.800 Punkten

Der deutsche Leitindex zeigt absolute Stärke: Innerhalb von neun Handelstagen gab es sieben neue Höchststände. Den letzten erreichte der Dax kurz vor Handelsschluss.
18.03.2021 Update: 18.03.2021 - 17:56 Uhr Kommentieren
Dax aktuell: Mögliche Einigung im Handelsstreit stützt den Dax Quelle: dpa
Dax-Kurve im Handelssaal in Frankfurt

Die Frankfurter Benchmark hat in diesem Jahr bereits mehrfach eine neue Bestmarke erreicht.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Am deutschen Aktienmarkt ging die Rekordjagd weiter: Der Dax schließt 1,2 Prozent höher bei 14.775 Punkten. Kurz vor Handelsschluss konnte der deutsche Leitindex mit einem Sprung auf 14.804 Punkten ein neues Rekordhoch aufstellen. Die bisherige Bestmarke lag bei 14.602 Zählern.

Am Vortag war der Dax mit einem Plus von 0,3 Prozent aus dem Handel gegangen. Der Endstand von 14.596 Punkten war der höchste Schlusskurs in der Börsenhistorie – bis heute. Die gesamte Handelsspanne betrug nur rund 60 Punkte, es war im Nachhinein betrachtet ein Kräftesammeln vor dem neuen Rekordhoch an diesem Donnerstag.

Damit beweist das Börsenbarometer absolute Stärke: Bereits in der vergangenen Woche gab es an vier Tagen jeweils neue Höchststände. In dieser Woche sind drei neue hinzugekommen. Von einer Korrektur, die ihren Namen verdient, ist nichts zu sehen. Lediglich am Montag gab es mit dem Rutsch auf 14.409 Zähler ein kleines Anzeichen dafür, dass es am Aktienmarkt auch mal nennenswert nach unten gehen kann. 14.409 Punkte wären auch eine Absicherungsmarke für kurzfristig orientierte Trader.

Die Anlegerstimmung signalisiert, dass die Rekordjagd noch nicht zu Ende ist. Denn die Anlageprofis haben in den vergangenen Tagen erste Gewinne mitgenommen, während die Privatanleger weiter zugekauft haben. Das lässt sich aus der aktuellen Umfrage der Börse Frankfurt unter mittelfristig handelnden Investoren ableiten.

Damit stehen angesichts der weiter laufenden Rally die Profis unter Kaufdruck. Ihr Ziel war es, nach einem überschaubaren Rücksetzer die Aktien wieder einzusammeln, möglichst im Bereich zwischen 14.250 und 14.300 Zählern. Doch nach diesem fulminanten Kurssprung am heutigen Handelstag stellt sich die Frage: Fällt der Dax noch so tief, dass die institutionellen Investoren zum Zuge kommen? Weiter steigende Kurse setzen die Profis auf jeden Fall unter Druck, Performance für ihre Depots zu verpassen.

Überhaupt scheint es eine zweigeteilte Börsenwelt zu geben. Während bei den internationalen Fondsmanagern die Gier größer als die Angst ist, weil sie trotz einer gefühlten Überbewertung der Märkte extrem hoch investiert sind, geben sich die hiesigen Profis zurückhaltend. Der Sentimentindex der Börse Frankfurt ist allenfalls als neutral einzustufen.

Das sind positive Nachrichten für den Dax, was Verhaltensökonom Joachim Goldberg nach Auswertung der Umfrage der Börse Frankfurt bestätigt. „Grundsätzlich besteht eine optimistische Grundhaltung, und der gleich gebliebene Anteil an Pessimisten lässt außerdem vermuten, dass die Akteure bestenfalls moderate, aber keine größeren Abwärtskorrekturen erwarten“, erläutert er.

Die Basis für den Kurssprung am Donnerstag legte die US-Notenbank am Mittwochabend. Fed-Chef Jerome Powell hat signalisiert, dass die Zinsen trotz starkem Wachstum weiter niedrig bleiben werden. Dow Jones und S&P 500 kletterten auf neue Rekordhochs, auch der Nasdaq drehte ins Plus.

Wer allerdings im Vorfeld erwartet hatte, die Fed würde irgendetwas gegen den Anstieg der Anleiherenditen unternehmen, sah sich getäuscht. Powell machte einmal mehr deutlich, er würde erst dann in Sorge geraten, wenn sich die Märkte so unangemessen verhielten, dass sie die Ziele der Notenbank gefährden.

So kletterte die Rendite für eine zehnjährige US-Staatsanleihe am heutigen Donnerstag zweitweise auf 1,75 Prozent und damit auf ein neues 13-Monats-Hoch. Zudem liegt der Zinsspread zwischen zwei- und zehnjährigen Anleiherenditen der USA auf den höchsten Stand seit 2015.

Der Goldpreis, der besonders von steigenden Zinsen belastet wird, ist am Donnerstag mit 1751 Dollar auf den höchsten Stand seit Anfang März geklettert. Mittlerweile ist der Goldpreis wieder 1733 Dollar zurückgefallen. Vermutlich Aussagen Powells zu den US-Renditen vermutlich zu höheren Kursen geführt. Entsprechend gab es bei den Technologiewerten, die ebenfalls unter steigenden Zinsen „leiden“, keine großen Kurssprünge.

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Blick auf die Einzelwerte

BMW/VW: Turbulent ging es bei den Automobilaktien zu. Der Kurs der VW-Aktie brach am Nachmittag in Frankfurt um bis zu 7,1 Prozent ein und schloss 3,3 Prozent im Minus. Zuvor hatten die im Dax notierten Vorzugsaktien in der Spitze 9,3 Prozent zugelegt. Händlern zufolge hatten US-Kleinanleger VW in Internetforen wegen seiner E-Auto-Offensive als das neue Tesla gefeiert und bei den Titeln zugegriffen.

Das Papier BMW schloss nach einem deutlich Anstieg zum Handelsauftakt nur noch 0,7 Prozent im Plus. Börsianern zufolge kommen die ehrgeizigen Elektroautopläne der beiden Autobauer bei Anlegern gut an. Sie seien eine Kampfansage an den US-Rivalen Tesla. Zudem ermuntert ein positiver Analystenkommentar anfangs weitere Anleger zum Einstieg bei Volkswagen. Die Experten von Morgan Stanley haben das Kursziel der Titel auf 255 von 215 Euro angehoben.

Vantage Towers: Die Mobilfunk-Tochter des britischen Konzerns Vodafone feiert ein verhaltenes Debüt an der Börse. Der Ausgabepreis liegt mit 24,80 Euro leicht über den Ausgabepreis von 24 Euro. In der Folge pendelte der Kurs um dieses Niveau.

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Deutz: Der Motorenbauer ist im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerutscht und streicht daher die Dividende. Als einen Grund nannte Deutz die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise, die den Umsatz belastet hätten. Dennoch schloss die Aktie 6,5 Prozent im Plus.

Vossloh: Der Bahnzulieferer hat 2020 der Coronakrise getrotzt und seine angehobenen Jahresziele erreicht. Entsprechend stieg die Aktie und schloss 5,4 Prozent im Plus. „Nach Jahren der Neuausrichtung und Restrukturierung markiert 2020 einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte unseres Konzerns“, betonte Vorstandschef Oliver Schuster. Der Manager bestätigte seine Ziele für 2021, die einen Umsatz von 850 bis 925 Millionen Euro vorsehen und eine Marge zwischen sieben und acht Prozent.

Sartorius: Bei den Aktienwerten stach auch Sartorius mit einem Kursplus von 8,1 Prozent heraus. Dank eines starken Auftragseingangs schraubte der Laborausrüster seine Gesamtjahresziele hoch. Außerdem liegen die neuen Marken für Umsatz und operative Gewinnmarge über den bisherigen Markterwartungen.

Wacker Neuson: Der Baumaschinenhersteller will für 2020 wieder eine Dividende zahlen, entsprechend stieg die Aktie und schloss 2,8 Prozent im Plus. 60 Cent je Aktie sollen ausgeschüttet werden. Das entspricht dem Vorschlag für 2019, den Wacker Neuson unter dem Eindruck der Corona-Pandemie nachträglich zurückgezogen hatte.

Was die Dax-Charttechnik sagt

Mit dem Kurssprung am Donnerstag hat der Dax eine neue Aufwärtskurslücke gerissen. Solche Aufwärtskurslücken entstehen, wenn der höchste Stand eines Handelstags unter der tiefsten Notierung des Folgetags liegt. Das gilt umgekehrt bei Abwärtskurslücken.

Diese Aufwärtskurslücke in Zahlen: Am gestrigen Mittwoch lag der höchste Dax-Kurs bei 14.597 Zählern, der heutige Tagestiefkurs mit 14.670 Zählern liegt derzeit darüber.

Insgesamt ist der Dax auf dem besten Weg, die Jahresprognose von Charttechnik und Sentimentanalyse zu erfüllen. So hat Jörg Scherer, Leiter der technischen Analyse bei HSBC Deutschland, bereits Anfang 2021 einen Punktestand von 15.500 in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres prognostiziert.

Und die Erwartung von Frederik Altmann vom Brokerhaus Alpha lautete Anfang 2021: „Der Dax dürfte sich im laufenden Jahr Richtung 16.500 Punkte bewegen.“ Die Jahresprognose der Handelsblatt-Umfrage Dax-Sentiment hat zum Jahresanfang einen ähnlich hohen Dax-Stand im ersten Halbjahr signalisiert.

Auf der Unterseite bietet sich zunächst das Korrekturtief Anfang der Woche mit 14.409 Punkten für tradingorientierte Anleger als Stop-Loss-Marke an. Darunter liegen die ehemaligen Rekordmarken: 14.131 Punkte, erreicht im Februar, und 14.197 Zähler aus dem Monat März.

Hier geht es zur Seite mit dem Dax-Kurs, hier gibt es die aktuellen Tops & Flops im Dax.

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