
Viele Finanzprodukte sind schlicht zu kompliziert und bringen keinen Mehrwert.
Die Börsianer nehmen die Krise in der Ukraine zur Kenntnis, durchaus mit Besorgnis. An der Kurstafel ließ sich das am Freitag ablesen. Der Dax verlor gut 150 Punkte. Dennoch scheint es so, als hätten die Anleger den vollen Ernst der Lage noch nicht eingepreist. Wenn man bedenkt, dass sich an der Grenze zwischen Russland und der Ukraine gerade ein Krieg anbahnt, waren die Verluste noch moderat. Unter dem Strich beendete der deutsche Leitindex die Woche fast so hoch wie er sie begonnen hatte: bei etwa 9400 Punkten.
Sollte der Konflikt zwischen dem Westen und Russland eskalieren, gar zu einem neuen Kalten Krieg führen, wären die Folgen für die Wirtschaft verheerend – auf beiden Seiten. Dass die Anleger bislang verhältnismäßig ruhig bleiben, kann man fahrlässig finden. Andererseits verhalten sie sich vermutlich nur pragmatisch. Eines der ungeschriebenen Gesetze am Markt besagt, dass politische Börsen „kurze Beine“ haben. Es hat sich schon oft bewahrheitet. Die Anleger verlassen sich auch diesmal darauf – zumal derzeit noch ein anderes Thema weit oben auf der Tagesordnung steht.
Fuchs Petrolub
Branche: Schmierstoffe
Anzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 10
Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 24,1 Prozent
Dividendenrendite 2014e: 2,7 Prozent
Ausschüttungsquote: 37,6 Prozent
Baywa
Branche: Handel
Anzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 10
Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 11,5 Prozent
Dividendenrendite 2014e: 2,1 Prozent
Ausschüttungsquote: 29,2 Prozent
Fresenius SE
Branche: Medizintechnik und Gesundheit
Anzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 10
Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 10,6 Prozent
Dividendenrendite 2014e: 1,2 Prozent
Ausschüttungsquote: 21,2 Prozent
Fielmann
Branche: Optiker
Anzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 9
Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 13,6 Prozent
Dividendenrendite 2014e: 3,6 Prozent
Ausschüttungsquote: 85,1 Prozent
Bayer
Branche: Pharma
Anzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 9
Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 14,2 Prozent
Dividendenrendite 2014e: 2,3 Prozent
Ausschüttungsquote: 35,7 Prozent
Linde
Branche: Industriegase
Anzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 9
Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 9,2 Prozent
Dividendenrendite 2014e: 2,2 Prozent
Ausschüttungsquote: 34,8 Prozent
Stratec Biomedical
Branche: Medizintechnik
Anzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 9
Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 27,2 Prozent
Dividendenrendite 2014e: 1,9 Prozent
Ausschüttungsquote: 41,7 Prozent
Munich Re
Branche: Versicherungen
Anzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 8
Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 13,7 Prozent
Dividendenrendite 2014e: 4,9 Prozent
Ausschüttungsquote: 46,4 Prozent
OHB
Branche: Raumfahrt
Anzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 8
Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 13,9 Prozent
Dividendenrendite 2014e: 2,9 Prozent
Ausschüttungsquote: 38,0 Prozent
SAP
Branche: Software
Anzahl der Dividendenerhöhungen in den letzten 10 Jahren: 8
Durchschnittliche Erhöhung pro Jahr: 12,9 Prozent
Dividendenrendite 2014e: 1,8 Prozent
Ausschüttungsquote: 30,3 Prozent
Quelle: FactSet, DZ BANK
Es ist Berichtssaison. Jeden Tag veröffentlichen reihenweise Unternehmen ihre Ergebnisse. In den USA haben bereits 200 Unternehmen aus dem S&P die Quartalszahlen vorgelegt. Davon haben es 70 Prozent geschafft, die Erwartungen der Analysten zu übertreffen. In bestimmten Branchen sieht es besonders gut aus – so kommen die Industrieunternehmen auf eine sogenannte „Surprise Ratio“ (zu Deutsch: Überraschungsquote) von 83 Prozent.
Das hört sich nach viel an, ist auch nicht schlecht. Allerdings muss man wissen, dass die „Surprise Ratio“ in der Vergangenheit im Schnitt bei 63 Prozent lag. Ein gewisses Maß an positiver Überraschung wird in den USA sowieso schon erwartet. Diesmal waren die Erwartungen schon vorher runtergeschraubt worden. „Zum Glück für die Wall Street waren die Prognosen im Vorfeld der Berichtssaison schon merklich gesunken, sodass es für die Unternehmen nicht mehr schwer sein dürfte, diese zu erreichen oder sogar leicht zu übertreffen“, schreiben die Experten der DZ Bank.

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