Die andauernden Untersuchungen des US-Sonderermittlers Robert Mueller stellen eine latente Bedrohung für die Aktienmärkte dar. Seit dem 17. Mai geht der frühere FBI-Direktor möglichen Verbindungen von US-Präsident Donald Trump zu russischen Regierungskreisen nach. Über den momentanen Stand der Ermittlungen lässt sich nur mutmaßen – Mueller gibt keine öffentlichen Stellungnahmen ab.
Quelle: Die japanische Bank Nomura hat die politischen Risiken für die Märkte in den kommenden Monaten erfasst.
Auch wenn ein Kanzlerwechsel hierzulande derzeit unwahrscheinlich erscheint: Die Bundestagswahl am 24. September wird an den Börsen genau beobachtet werden. Denn eine Veränderung der bestehenden Regierungskoalition sowie das Erstarken populistischer Kräfte könnte auf Anlegerseite ebenso zu Unsicherheiten führen.
Tagt der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), spitzen alle Börsianer ihre Ohren. Was EZB-Chef Mario Draghi bei der obligatorischen Pressekonferenz verkündet, hat mitunter gravierende Auswirkungen auf den Kursverlauf. Derzeit steigt der Druck auf die Notenbanker ihre ultralockere Geldpolitik – ob der guten Wirtschaftslage – zu beenden. Konkrete Ankündigungen werden im Herbst erwartet, nachdem Draghi Anleger auf der Sitzung Anfang September erneut vertröstet hatte.
Im Zuge der Brexit-Verhandlungen kommt den Berichten der Bank of England (BoE) besondere Bedeutung zu. Der nächste vierteljährliche Inflationsreport der britischen Zentralbank erscheint am 2. November. Laut dem Finanzinstitut würden die Auswirkungen des Brexit für britische Bürger schon jetzt durch steigende Lebensmittelpreise spürbar. Zuletzt hatte die Bank die Aussicht auf Wirtschafts- und Einkommenswachstum zurückgeschraubt und die Inflationsprognose auf 2,7 Prozent erhöht.
Am 30. November findet die nächste Tagung der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) statt – ein Schicksalstag für alle Anleger. Zuletzt hatte die OPEC eine gemeinsame Produktionskürzung beschlossen, um den Ölpreis zu stabilisieren und eine Übersättigung zu verhindern. Die Vereinbarung – mit einer Laufzeit bis Ende März 2018 – wurde jedoch nicht von allen Ländern eingehalten.
Die erste Amtszeit der derzeitigen Fed-Chefin Janet Yellen endet im Februar 2018. Ob US-Präsident Donald Trump ihr eine zweite zugesteht, ist ungewiss. Lange Zeit galt Trump als harscher Kritiker von Yellens Niedrigzinspolitik. Neben Yellen wird der Ex-Vizechef von Goldman Sachs, Gary Cohn, als aussichtsreicher Kandidat für den Fed-Chefposten gehandelt.