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Deutschland im Sog des Absturzes Risiko China

Lange galt der Handel mit dem Reich der Mitte als sicheres Geschäft. Doch in der Krise zeigt sich: Inzwischen ist kein anderes westliches Industrieland so abhängig von China wie Deutschland.
07.01.2016 - 21:27 Uhr
Die jüngsten Markteingriffe der chinesischen Notenbank PBC wecken Sorge bei Anlegern. Zweifel an Chinas Wirtschaftskraft werden lauter. Quelle: dpa
Interventionen der Zentralbank

Die jüngsten Markteingriffe der chinesischen Notenbank PBC wecken Sorge bei Anlegern. Zweifel an Chinas Wirtschaftskraft werden lauter.

(Foto: dpa)

Frankfurt/Düsseldorf Zehn Prozent hat Deutschlands wichtigstes Börsenbarometer im vergangenen Jahr zugelegt – und damit konservative Anlagen wie das Sparbuch und Anleihen weit hinter sich gelassen. Vier Handelstage im neuen Jahr genügten, um fast den gesamten Vorjahresgewinn zunichtezumachen. In diesen Tagen verloren die 30 größten deutschen börsennotierten Konzerne fast 100 Milliarden Euro an Börsenwert. Der Dax erlebt seinen schwärzesten Jahresauftakt seit dem Start Anfang Juli 1988.

Die Gründe für den Fehlstart könnten geografisch kaum weiter weg sein. Zum zweiten Mal in dieser Woche unterbrach die Börse in China wegen eines Kursabsturzes um sieben Prozent den Handel für den Rest des Tages – diesmal bereits nach 29 Minuten. Was als Beruhigungsmaßnahme gedacht war, verunsicherte weltweit die Finanzmärkte.

Die Auswirkungen des chinesischen Börsenbebens waren vor allem in Deutschland zu spüren. Der Grund: In keinem anderen westlichen Industrieland sind die Unternehmen so abhängig von China und einer florierenden Weltwirtschaft. Mittlerweile erwirtschaften Deutschlands börsennotierte Unternehmen zwei Drittel ihrer Umsätze im Ausland. Stärkster außereuropäischer Markt nach den USA ist China. Hier wickeln die Firmen gut 13 Prozent ihrer Umsätze ab, einige sogar deutlich mehr. Dazu zählen die Autobauer BMW und Volkswagen. Ihre Aktien büßten am Donnerstag etwa vier Prozent ein.

Neben China schwächeln auch die Schwellenländer. Deshalb hat die Weltbank ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum für das laufende Jahr um fast einen halben Prozentpunkt auf 2,9 Prozent gekappt. Russland und Brasilien schrumpfen demnach um 0,7 beziehungsweise 2,5 Prozent.

Der Chefvolkswirt des Bankhauses Sal. Oppenheim, Martin Moryson, sieht eine der Ursachen für die Probleme auch in den USA. Dort hatte die Notenbank im Dezember die Zinswende eingeleitet. Seine Argumentation: In einigen Schwellenländern habe die Verschuldung in Dollar ungeahnte Höhen erreicht. Die steigenden US-Zinsen belasten diese Schuldnerländer.

„Die Welt steht am Rande einer globalen Krise“
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